Das Land Schleswig-Holstein unterstützt die Aquakulturforschung der Gesellschaft für Marine Aquakultur (GMA) in Büsum (Kreis Dithmarschen) in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 2,032 Mio. Euro. Einen entsprechenden Bewilligungsbescheid überreichte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer am Montag an Geschäftsführer Dr. Guido Austen und Prof. Dr. Carsten Schulz, Wissenschaftlicher Leiter der GMA und Professor für Marine Aquakultur an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Die dritte Förderperiode aus dem Landesprogramm Wirtschaft läuft bis zum 31. Dezember 2018. Die GMA arbeitet seit ihrer Inbetriebnahme 2009 an innovativen Lösungen zu den Themen Fisch-Umwelt-Interaktionen, alternative Futtermittelrohstoffe in der Fischernährung, angepasste Haltungssysteme und Reproduktionsverfahren aquatischer Organismen. In den über sechs Jahren ihres Bestehens hat die GMA mit dem Lehrstuhl an der CAU etwa 40 Forschungsvorhaben und -aufträge mit einem Umfang von rund 10 Mio. Euro einwerben können. Damit erwirtschaftet die Gesellschaft mit inzwischen etwa 25 Beschäftigten in Büsum einen großen Teil ihrer Gelder selbst.
In den USA setzen einige Restaurants in der beginnenden Fastenzeit zusätzliche Hummer-Gerichte auf ihre Speisekarten. Das US-Fernsehmagazin 'Inside Edition' hat Proben gezogen und kommt zu dem Ergebnis: "Ein Drittel der Hummer-Gerichte im Restaurant enthält tatsächlich billigeres Seafood". Für ihre Untersuchung hatten die CBS-Journalisten Hummer in Suppe, Ravioli, auf Brötchen und Pizza aus 28 US-Restaurants DNA-Tests unterzogen - vom örtlichen Restaurant bis zur nationalen Kette. In 35 Prozent der Fälle enthielten die Proben auch billigeren Fisch oder Meeresfrüchte, konstatiert 'Inside Edition'. Ein belegtes Brötchen des Restaurants 'Get Hooked' bei Tampa (Florida) enthielt unter anderem Wittling. Der Gastronom erklärte, er produziere seine Hummer-Brötchen mit einer Tiefkühl-Mischung, die ein bißchen Hummer, aber auch Wittling und Alaska-Seelachs enthalte. Die führende Seafood-Restaurantkette der USA, Red Lobster, servierte in drei getesteten Filialen Hummercremesuppen, von denen eine nur Kaisergranat enthielt, die anderen eine Kombination aus Nephrops und Hummer. Ein Sprecher sprach von einem "Zufallsfund" und rechtfertigte sich, "beide Hummerarten würden der Suppe jenen vollen, lieblichen Geschmack verleihen, den unsere Gäste lieben".
Seit Anfang Januar läuft auf der Ostsee die Frühjahrsheringssaison der Schleppnetzfischer. Fünf Tuckpartien, das heißt Gespanne aus jeweils zwei Kuttern, hatten bis gestern insgesamt 2.300 t beim Fischverarbeitungswerk Euro-Baltic in Sassnitz auf Rügen angelandet, meldet der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer. Dass seien etwa 300 t mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, sagt Verbandssprecher Claus Ubl. Seit der Frühjahrssaison 2015 ist die Schleppnetzfischerei auf den Frühjahrslaicher in der westlichen Ostsee MSC-zertifiziert. Dem Heringsbestand geht es so gut, dass die Wissenschaftler des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) eine Erhöhung der Gesamtfangmenge um 18 Prozent empfahlen. Für Deutschland stieg damit die Quote um circa 2.200 t auf insgesamt 14.496 t. Euro-Baltic vermarktet in diesem Jahr wieder auch den nicht MSC-zertifizierten Hering der kleinen Kutter- und Küstenfischerei. "Aufgrund der problematischen Absatzsituation haben die großen Erstaufkäufer in diesem Jahr ihre Preise für nicht zertifizierten Hering leicht gesenkt", heißt es in einem Schreiben des Deutschen Fischerei-Verbandes (DFV).
Hamburg darf in den kommenden fünf Jahren weiterhin sein Baggergut aus dem Hafen in der Nordsee vor Schleswig-Holstein verklappen, teilte heute die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Hansestadt mit. Die neue Lösung zwischen den Regierungen der beiden Bundesländer sieht "keine Obergrenze" mehr vor und kann um weitere fünf Jahre verlängert werden, heißt es im Hamburger Abendblatt. "Der Handlungsdruck ist groß. Die Schiffbarkeit des Hamburger Hafens ist bereits deutlich beeinträchtigt, weil sich zu viel Schlick ansammelt", begründete Schleswig-Holsteins Umweltminister Dr. Robert Habeck (Grüne) den "Kompromiss". Als "die am wenigsten bedenkliche ökologische Variante", so der Minister, habe man die Verklappung in dem auch bisher schon genutzten Bereich bei "Tonne E3", etwa 15 km südöstlich von Helgoland, gewählt. Alleine im vergangenen Jahr waren rund 2 Mio. Tonnen verklappt worden. Hamburg zahlt freiwillig 5,- Euro je Tonne Trockengewicht Baggergut - das entspreche etwa 2,50 Euro je Kubikmeter Laderaumvolumen - an die Stiftung Nationalpark. Teile des Geldes können künftig auch für die Verbesserung der Nachhaltigkeit der Krabbenfischerei verwendet werden, heißt es in der Behördenmitteilung.
Wissenschaftler suchen nach Alternativen zum Fischmehl bei der Fischfütterung in der Aquakultur. Im schweizerischen Frick (Kanton Aargau) setzen Experten am Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) jetzt auf Insektenmehl, gewonnen aus Maden, schreibt die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ). Hierfür züchtet und mästet der Insektenforscher Dr. Christoph Sandrock Larven der Soldatenfliege (lat. Hermetia illucens). Die Insektenmaden können auf engem Raum gehalten werden, ernähren sich von Lebensmittelresten (Gemüse, Biertreber, Fleisch) und enthalten wertvolles Eiweiß. Nach rund vier Wochen sind sie zwei bis drei Zentimeter groß. Dann werden die Maden geerntet und ausgequetscht. Das eingelagerte Fett ist im Futter nicht gewünscht, kann aber etwa als Kraftstoff für Autos Verwendung finden, sagt der Wissenschaftler. Sandrock sieht seine eiweißreichen Larven als ökologische Hoffnungsträger.
Junge Verbraucher der Altersgruppe 18 bis 38 Jahre seien Triebkräfte des anhaltenden Lachs-Booms in Italien. Das erklärt Antonio Pellin, Geschäftsführer der Premium-Lachsräucherei Fjord. Gegründet 1969 in Busto Arsizio, verkaufe Fjord (Jahresumsatz ca. 30 Mio. Euro) im Jahr rund 1.160 t geräucherte Fertigprodukte, darunter 500 t mit norwegischem und 200 t mit schottischem Zuchtlachs sowie 10 t Alaska-Wildlachs, schreibt IntraFish. Außerdem würden für den polnischen Partner Limito weitere 450 t p.a. an LEH-Filialisten wie Carrefour, Rewe und Coop gehandelt. 40 Prozent des Jahresumsatzes würden im Weihnachtsgeschäft erwirtschaftet. Ständige Innovationen seien Teil der Firmenphilosophie.
Die Bauunternehmerfamilie Soravia hat ihren 24,5 Prozent-Anteil an der Xeis Alpenlachs verkauft. Die deutsche HJR Beteiligungsgesellschaft, die bislang schon 51 Prozent der Fischzucht hielt, erhöht damit ihre Anteile auf 75,5 Prozent, schreibt das österreichische Wirtschaftsblatt. Geschäftsführer von HJR ist Hans-Jürgen Riegel (61), ein Erbe des deutschen Süßwarenkonzerns Haribo. Die vor vier Jahren in St. Gallen (Obersteiermark) gegründete Firma produziert und verarbeitet jährlich rund 20 Tonnen Arktischen Seesaibling, den "Alpenlachs". Nicht betroffen von der Übernahme ist die größere Alpenlachs-Produktion Soravia Food Market (SFM), eine Kooperation von Soravia, die ein Drittel hält, der Versicherungsgruppe Wiener Städtische sowie den Unternehmern Alexander und Adrian Riklin. Dort werden rund 100 Tonnen pro Jahr produziert und an die Gastronomie, Handelsketten und ab Hof verkauft.
Der Heringsverarbeiter Rügen Feinkost konnte dank mehrerer Neueinführungen seinen Matjes-Absatz im vergangenen Jahr (bis 44. KW) um mehr als 50 Prozent steigern. Das Plus sei der Einführung einer Matjes-Range in MAP-Verpackungen zu verdanken, erklärte Brandmanager Heiko Grove gegenüber der Lebensmittel-Zeitung (LZ). Der Gesamtmarkt für diese Warengruppe sei hingegen um nur 5 Prozent gewachsen. Außerdem führte der in Sassnitz auf Rügen ansässige Heringsproduzent drei Spezialitäten im 250g-Becher ein: Heringshappen süß-sauer, Heringssalat in Ölmarinade und Dillhappen in Sahnesauce. Obgleich die traditionellen Bratmarinaden, Filets und Salate rückläufig waren, konnte damit der Unternehmensumsatz um mehr als 10 Prozent gesteigert werden. Rügen Feinkost verkauft mehr als zwei Drittel seiner Ware in den Fünf Neuen Bundesländern. Jährlich werden rund 4.000 t Matjes verarbeitet, zitiert die LZ Betriebsleiter Horst Becker. Rügen Feinkost gehört zur Homann-Gruppe (Umsatz: 650 Mio. Euro), die wiederum über die IFR Capital PLC mehrheitlich Theo Müller und Heiner Kamps gehört.
Das Hamburger Handelshaus Rari, Importeur von Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten, engagiert sich erstmals selber als Restaurantbetreiber. In Kürze eröffnet das Importhaus von Torsten Rachow in Hamburg-Blankenese sein Grillhouse- und Streetfood-Konzept "Laschori". Unter dem Namen, der den Kunden für die Rari-Premium-Marke seit Jahren bekannt ist, entsteht auf einer Fläche von 750 Quadratmetern direkt am Bahnhofsplatz Blankenese eine zweigeteilte Kombination aus A-la-carte-Restaurant und innovativem "Burger-Konzept". "Im 'Burger & Streetfood' möchten wir das Lebensgefühl der neuen Streetfood-Generation erlebbar machen. Burger-Fans kommen hier ganz besonders auf ihre Kosten", beschreibt Patrick Grunau vom Laschori-Marketingteam den einen Schwerpunkt. Im 'Food Couture' wiederum sollen hochwertige Fleisch-, Fisch- und Seafood-Spezialitäten serviert werden. Vintage-Design, offene Küche mit mittigem Grill und eine heimelige Atmosphäre sollen das "Laschori" zu einem "Restaurant für alle Hamburger" werden lassen. Bei den Produkten der "Tellermitte" soll der Fokus auf Fisch und Fleisch aus dem Laschori-Sortiment liegen.
Ein Fischkutter mit zwei Mann Besatzung ist am Samstag vor der Küste der Ostseeinsel Fehmarn gesunken. Kapitän und Decksmann konnten nur noch tot geborgen werden, melden regionale Tageszeitungen. Die "Condor" (SB 14) mit Heimathafen Burgstaaken war der Seenotrettung am 6. Februar gegen 18:00 Uhr als überfällig gemeldet worden. Die Meldung löste den bislang umfangreichsten Seenotrettungseinsatz dieses Jahres aus. Neben den Rettungskreuzern 'Bremen' und 'Hans Hackmack' beteiligten sich ein Such- und Rettungshubschrauber der Deutschen Marine, zwei Schiffe der Wasserschutz- und der Bundespolizei, fünf Fischkutter sowie zwei dänische Schiffe und ein SAR-Hubschrauber des Nachbarlandes an der Suche. Treibende Fischkisten und Tauwerk machten die Retter gegen 20:00 Uhr auf die Untergangsstelle aufmerksam. Bis 20:50 Uhr wurden dann die Leichen des 52-jährigen Kapitäns und seines 45-jährigen Decksmanns geborgen. Zur Unglückszeit herrschten im Seegebiet östlich von Fehmarn südliche Winde der Stärke 4 (bis 28 km/h Windgeschwindigkeit) und die Wassertemperatur lag bei 4 ºC. Die 16 Meter lange "Condor", gebaut 1943 in Wollin (Westpommern), war einer der ältesten Kutter Fehmarns.