22.07.2015

Berlin: Gründerpreis für kaviarähnliche "Lüttge Algenperle"

Einen Preis des Berliner Businessplan-Wettbewerbs hat ein junges Startup-Unternehmen gewonnen, das aus Mikroalgen kaviarähnliche kleine Kügelchen herstellt. Die Biotechnologin Cathleen Cordes und die Kommunikationswissenschaftlerin Jutta Reinke erhielten den Preis in der Wettbewerbs-Kategorie "Canvas" für ein aus der Mikroalge Chlorella vulgaris hergestelltes veganes Lebensmittel, das sie unter dem Produktnamen "Lüttge Algenperle" vermarkten. Seit fünf Jahren experimentiert Cathleen Cordes an der Algenperle, getrieben von der Vision, "Lebensmittel gesünder zu machen und das Beste aus den Rohstoffen rauszuholen", formuliert es die Ingenieurin. Ziel sei es, die Inhaltsstoffe so zu verpacken, dass sie nicht nur gesund sind, sondern auch noch lecker schmecken und durch die Verarbeitung nicht verloren gehen.
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21.07.2015

Schleswig-Holstein: Muschelfischer einigen sich mit Umweltminister

Schleswig-Holsteins Muschelfischer haben eine seit Jahren schwelende Kontroverse mit Landesumwelt- und Fischereiminister Dr. Robert Habeck und den Naturschutzverbänden im Rahmen eines Kompromisses beigelegt, meldet das Agrar-Presseportal. Nach anderthalbjährigen Verhandlungen haben sich die Verhandlungspartner auf gemeinsame Eckpunkte zur künftigen Miesmuschelnutzung im Nationalpark Wattenmeer verständigt. Danach wird die Kulturfläche, auf der die Muschelfischer wirtschaften, von 2.000 Hektar auf 1.700 Hektar reduziert. Davon dürfen bis zu 250 Hektar für Saatmuschelgewinnungsanlagen genutzt werden: Netze, an denen sich junge Muscheln ansiedeln und aufwachsen, bis sie auf die Kulturflächen gebracht werden. Dafür wird die Fischerei auf wild lebende junge Besatzmuscheln eingeschränkt. Sie darf nicht mehr in der strengeren Schutzzone 1 des Nationalparks stattfinden. Peter Ewaldsen, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft schleswig-holsteinischer Muschelfischer, begrüßte, dass die Fischer jetzt für 15 Jahre Rechtssicherheit gewinnen, meinte jedoch: "Der Kompromiss ist uns nicht leicht gefallen."
21.07.2015

Bodensee: Fangrückgang um weitere 23 Prozent

Für den Bodensee werden für 2015 nur Erträge von 360 Tonnen Jahresfischfang erwartet, schreibt der Reutlinger General-Anzeiger. Das wäre ein Rückgang von 110 Tonnen oder 23 Prozent gegenüber den 470 Tonnen Anlandemenge im Jahr 2014. "Dieser Ertrag wird etwa 80 Berufsfischer ernähren können", meint die Ministerialbürokratie. Entsprechend fordere die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) eine Reduzierung der Patente für die Berufsfischerei von heute 113 am gesamten See auf 80 bis zum Jahr 2020. Ursache für die rückläufigen Fänge ist eine Wasserqualität des Bodensees, die gemäß den Gewässerschutz-Normen der Europäischen Union die Höchststufe "Alpensee" erfülle. Entsprechend fordern die Fischer, die Nährstoffe im See kontrolliert und dosiert durch eine geringe Erhöhung des Phosphatgehaltes aus Kläranlagen zu erhöhen. Das jedoch lasse die EU-Wasserrahmenrichtlinie nicht zu, meint Dr. Alexander Brinker von der Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg. Wolfgang Reimer, Amtschef im baden-württembergischen Ministerium für ländlichen Raum, sieht eine Aquakultur am Bodensee als einzigen Ausweg. Eine für den Spätherbst geplante, breit angelegte Informationsveranstaltung soll einen Kompromiss zwischen Experten und betroffenen Fischern befördern.
20.07.2015

Schweden: Warmwassergarnelen aus landgestützter Zucht

In Schweden soll es ab November erstmals Pazifische Garnelen aus heimischer Kreislaufanlage geben, schreibt das Portal IntraFish. Erst Ende letzten Jahres hatte Findus Nordic, eine Tochter der britischen Findus-Gruppe, angekündigt, gemeinsam mit dem schwedischen Anlagenbauer Vegafish in Bjuv (östlich von Helsingborg) eine landgestützte Farm für Vannamei-Garnelen zu errichten. Motiv ist die ausgeprägt negative Haltung der schwedischen Verbraucher gegenüber konventionellen Warmwassergarnelen, deren Produktionsbedingungen unter sozialen und ökologischen Aspekten kritisiert werden. Entsprechend sollen in Schweden insgesamt aktuell nur 250 t Farmgarnelen pro Jahr verkauft werden. Mit einer geplanten Kapazität von 100 t würde die neue Farm einen Großteil des aktuellen Bedarfs decken, meint Henrik Nyberg, Direktor für Geschäftsentwicklung und IT bei Findus Nordic. Die für das erste Betriebsjahr angestrebten 50 t sollen frisch, ganz und roh zunächst im skandinavischen Foodservice-Markt verkauft werden, ab 2016 solle auch der LEH angesprochen werden. Die Postlarven für die schwedische Zucht stammen aus Florida. Für die aus Kühlhausabwärme gespeiste Kreislaufanlage, die mit dem Biofloc-System arbeitet, will Findus zunächst ein ASC-Zertifikat, mittelfristig eine Zertifizierung nach dem schwedischen Biostandard KRAV.
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17.07.2015

Karstadt Perfetto plant Stellenabbau

Karstadt bewertet das bisherige Geschäftskonzept seiner Feinkost-Tochter Perfetto als "gescheitert". Perfetto, die Lebensmittelabteilungen in 43 Karstadt-Warenhäusern betreibt, soll deutlich schrumpfen und viele der rund 2.000 Arbeitsplätze sollen gestrichen werden, teilt der Karstadt-Vorstandsvorsitzende Stephan Fanderl in einem Brief an die Mitarbeiter mit. Schließungen ganzer Lebensmittelabteilungen seien allerdings nicht geplant, schreibt das Hamburger Abendblatt. Perfetto sei "anhaltend defizitär" und das bisherige Geschäftsmodell mit starker Fokussierung auf den Luxusbereich gescheitert. Nach Angaben der Lebensmittel-Zeitung wolle Perfetto in Zukunft mit einem auf den jeweiligen Standort zugeschnittenen Sortiment Kunden gewinnen. Auch Haushaltsartikel wie Papierwaren, Körperpflegeprodukte, Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel sollen ins Angebot aufgenommen werden. Zunächst wird beim Personal gespart. Die in Köln ansässige Karstadt Feinkost wolle vorübergehend aus dem Tarifvertrag aussteigen und die Zahlung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld einstellen. Die Mehrzahl der Perfetto-Abteilungen besitzt eine Frischfischtheke mit bis zu 300 verschiedenen Produkten.
17.07.2015

Chile: Behörde ermittelt wegen Grausamkeit gegen Seelöwen in Lachsfarm

Der chilenische Nationale Fischerei- und Aquakultur-Dienst (Sernapesca) ermittelt in einem Fall von Tiermisshandlung in einer Lachsfarm, meldet das Portal IntraFish. Auslöser seinen Fotos, die am Dienstag von privater Seite an den Twitter-Account von Sernapesca gepostet worden waren. Die Bilder sollen Mitarbeiter eines Lachszucht-Zentrums zeigen, wie sie einen ausgewachsenen männlichen Südamerikanischen Seelöwen (Otaria flavescens) fangen und töten. Sernapesca reagierte und erhob offiziell Beschwerde bei der Behörde gegen Tiermissbrauch und -misshandlung für die Región de Aysén. Grundlage seien das nationale Tierschutzgesetz sowie das chilenische Allgemeine Gesetz zur Fischerei und Aquakultur, das den Fang, die Misshandlung sowie die Tötung geschützter Tierarten untersage. "Wir glauben, dass wir hinreichende Beweise für eine Straftat wegen Grausamkeit gegen Tiere haben", sagte Christian Hudson, Sernapesca-Direktor für die Región de Aysén. Örtliche Behörden hätten die Lachszucht und das beteiligte Schiff identifizieren können. Hudson: "Die Fakten sind äußerst schwerwiegend und als Behörde werden wir sicherstellen, dass die Verantwortlichen bestraft werden." Ausdrücklich lobte Sernapesca die beteiligten Bürger und bat, die Behörde über entsprechende Vorkommnisse zu informieren.
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17.07.2015

Chile: Riesenkalmare gefährden Seehecht-Bestände

Chilenische Fischer äußern sich besorgt über das massenhafte Auftreten von Riesenkalmaren vor der südchilenischen Küste bei Puerto Montt, schreibt IntraFish. Denn die bis zu 2,50 Meter großen Weichtiere ernähren sich vor allem von hochwertigen Arten wie Seehecht, Kingklip und Meeraal und gefährdeten die Biodiversität in den Regionen X, XI und XII. "Die eh schon schlechte Bestandssituation bei Seehecht und Meeraal wird noch weiter beeinträchtigt, falls wir keine Gegenmaßnahmen treffen", meint Carlos Vial, Präsident der Fischerei-Föderation für Süd-Austral (FIPES). Ein Problem sei die Preisdifferenz zwischen den teuren Zielfischarten und dem Dosidicus gigas, der für nur 80 CPL/kg, umgerechnet 0,11 Euro/kg, gehandelt werde.
17.07.2015

Chile: Millionenverluste für Schörghuber-Tochter Ventisqueros

Der chilenische Lachszüchter Ventisqueros, eine Tochter der deutschen Schörghuber-Gruppe, meldet ein "schwerfälliges" Jahr 2014, bedingt durch sinkende Preise und schleppende Umsätze, schreibt IntraFish. Auf Basis eines Umsatzes in Höhe von 162,6 Mio. Euro - ein Minus von 6,2% gegenüber 173,5 Mio. Euro im Jahre 2013 - notierte der Züchter von Atlantischem und Silberlachs (Coho) Verluste von 15,2 Mio. Euro, während 2013 noch mit 5,6 Mio. Euro Gewinn abgeschlossen wurde. Das Jahr 2014 habe im Zeichen einer Konsolidierung gestanden, nachdem Ventisqueros 2013 Congelados Pacifico übernommen und integriert hatte. Doch "Preisrückgänge auf dem Weltmarkt beeinflussten das Geschäftsfeld erheblich stärker als die organisatorischen Veränderungen", teilt Schörghuber in einer Presseaussendung mit: "Die Abwertung des japanischen Yen und des brasilianischen Real führten zur Kaufzurückhaltung in diesen Ländern, während die norwegischen Exporte von der Abwertung der norwegischen Krone profitierten." Derzeit plane Ventisqueros eine weitere Übernahme, teilt der Vorstandsvorsitzende Christoph Michl mit: mit dem vertikal integrierten Lachs- und Forellenproduzenten Granja Marina Tornagaleónes (Inhaber: Ramón Eblen) werde ein Joint Venture angestrebt. Falls erfolgreich, wäre der Zusammenschluss einer der fünf größten Lachsproduzenten in Chile.
16.07.2015

MSC gründet weltweiten Fonds für kleine und Drittwelt-Fischereien

Der Marine Stewardship Council (MSC) hat einen neuen Fonds ins Leben gerufen, der weltweit kleine Fischereien sowie Fischereien in Entwicklungsländern bei Forschung und Datenbeschaffung unterstützen soll, meldet Fish Information & Services (FIS). Der 'Global Fisheries Sustainability Fund' erhält zunächst ein Budget in Höhe von 400.000 GBP (ca. 564.000 Euro), verteilt auf zwei Jahre. "Für viele Fischereien bedeutet es eine erhebliche Herausforderung, die für eine MSC-Zertifizierung erforderliche wissenschaftliche, von unabhängiger Seite erfolgte Bestätigung ihrer Tätigkeit zu erhalten", erklärt MSC-Geschäftsführer Rupert Howes, "wir haben diesen Fonds eingerichtet, um Projekte zu unterstützen, die diese Wissens- und Kapazitätshürden zu überwinden helfen." Der Fonds richtet sich an wissenschaftliche Einrichtungen, unabhängige Forscher, Fischereien sowie Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen. Es bestehe die Aussicht, dass dem Fonds in den Folgejahren weitere Mittel zugewiesen werden, außerdem werde der MSC sich aktiv um ergänzende Drittmittel bemühen.
14.07.2015

Störkaviar: Falscher Kaviar aus Bulgarien und Rumänien

Ein erheblicher Teil des in Bulgarien und Rumänien angebotenen Störkaviars wird mit falschem Etikett verkauft oder ist sogar gefälscht. Das fanden Forscher des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) und des WWF Österreich bei einer Marktuntersuchung heraus und publizierten ihre Ergebnisse jetzt in dem wissenschaftlichen Fachmagazin Journal of Applied Ichthyology. Demnach ergaben die Analysen von 27 Kaviarproben aus Rumänien und Bulgarien eine unerwartet hohe Zahl an Dosen mit falschem oder ohne jegliches Etikett. Laut Gesetz müssen alle Störkaviargläser und -dosen durch einen universellen Etikettierungscode gekennzeichnet sein, der die wichtigsten Informationen über die Herkunft des Kaviars angibt, wie Störart, Aquakultur oder Wildfang und das Herkunftsland. In sieben Fällen wurde der Kaviar jedoch ohne Etikett von Straßenverkäufern oder in Geschäften verkauft. Genetische Analysen aller Kaviarproben ergaben, dass bei den etikettierten Dosen lediglich zehn Proben mit der angegebenen Art übereinstimmten.
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