16.07.2015

MSC gründet weltweiten Fonds für kleine und Drittwelt-Fischereien

Der Marine Stewardship Council (MSC) hat einen neuen Fonds ins Leben gerufen, der weltweit kleine Fischereien sowie Fischereien in Entwicklungsländern bei Forschung und Datenbeschaffung unterstützen soll, meldet Fish Information & Services (FIS). Der 'Global Fisheries Sustainability Fund' erhält zunächst ein Budget in Höhe von 400.000 GBP (ca. 564.000 Euro), verteilt auf zwei Jahre. "Für viele Fischereien bedeutet es eine erhebliche Herausforderung, die für eine MSC-Zertifizierung erforderliche wissenschaftliche, von unabhängiger Seite erfolgte Bestätigung ihrer Tätigkeit zu erhalten", erklärt MSC-Geschäftsführer Rupert Howes, "wir haben diesen Fonds eingerichtet, um Projekte zu unterstützen, die diese Wissens- und Kapazitätshürden zu überwinden helfen." Der Fonds richtet sich an wissenschaftliche Einrichtungen, unabhängige Forscher, Fischereien sowie Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen. Es bestehe die Aussicht, dass dem Fonds in den Folgejahren weitere Mittel zugewiesen werden, außerdem werde der MSC sich aktiv um ergänzende Drittmittel bemühen.
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14.07.2015

Störkaviar: Falscher Kaviar aus Bulgarien und Rumänien

Ein erheblicher Teil des in Bulgarien und Rumänien angebotenen Störkaviars wird mit falschem Etikett verkauft oder ist sogar gefälscht. Das fanden Forscher des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) und des WWF Österreich bei einer Marktuntersuchung heraus und publizierten ihre Ergebnisse jetzt in dem wissenschaftlichen Fachmagazin Journal of Applied Ichthyology. Demnach ergaben die Analysen von 27 Kaviarproben aus Rumänien und Bulgarien eine unerwartet hohe Zahl an Dosen mit falschem oder ohne jegliches Etikett. Laut Gesetz müssen alle Störkaviargläser und -dosen durch einen universellen Etikettierungscode gekennzeichnet sein, der die wichtigsten Informationen über die Herkunft des Kaviars angibt, wie Störart, Aquakultur oder Wildfang und das Herkunftsland. In sieben Fällen wurde der Kaviar jedoch ohne Etikett von Straßenverkäufern oder in Geschäften verkauft. Genetische Analysen aller Kaviarproben ergaben, dass bei den etikettierten Dosen lediglich zehn Proben mit der angegebenen Art übereinstimmten.
13.07.2015

Kühlungsborn: Friesenkrone übernimmt insolvente Räucherei Nottorf

Der Heringsspezialist Friesenkrone (Marne) hat die insolvente Räucherei Nottorf (Kühlungsborn) übernommen. Das teilte heute die Lüneburger Kanzlei Münzel & Böhm mit, die die zum 1. Mai 2015 in die Insolvenz gegangene Nottorf Räucherfisch Spezialitäten GmbH verwaltet. Am 8. Juli 2015 stimmte die Gläubigerversammlung beim Amtsgericht Lüneburg dem Verkauf und der Übertragung des Geschäftsbetriebs auf die Neue Nottorf Räucherfisch GmbH & Co. KG zu, einem Unternehmen der Friesenkrone Heinrich Schwarz & Sohn GmbH & Co. KG. Nahezu alle Arbeitsplätze bei Nottorf sollen gerettet worden sein. Friesenkrone-Geschäftsführer Hendrik Schwarz begrüßt den Zukauf: "Wir können die Wertschöpfungskette mit der modernen Räucherei in Kühlungsborn und den hervorragend geschulten Mitarbeitern exzellent erweitern." Als Inhaber eines in vierter Generation seit 111 Jahren bestehenden Familienunternehmens freue er sich besonders über die Integration der bislang ebenfalls familiengeführten Räucherei Nottorf. Die Friesenkrone-Belegschaft sei auf einen Schlag von 230 auf 274 Beschäftigte gewachsen. Beide Produzenten - die auf Heringsprodukte spezialisierte Friesenkrone und die eine breite Fischpalette verarbeitende Räucherei - legten besonders großen Wert auf Nachhaltigkeit.
10.07.2015

Stuttgart: Frischeparadies baut für 10,5 Mio. Euro neu

Das Frischeparadies in Stuttgart baut für 10,5 Mio. Euro auf der anderen Seite des Neckars neu. "Neuer, größer und schöner wird das Frischeparadies in Stuttgart", heißt es in einer Pressemitteilung über den Neubau von 3.150 Quadratmetern Fläche, für den am kommenden Dienstag, den 14. Juli, der Grundstein gelegt werden soll. Da der Mietvertrag für das bisherige Gebäude ausläuft, wird in der Ulmer Straße 159 eine eingeschossige Halle errichtet, die nicht nur auf Kunden aus dem Gastronomiebereich, sondern auch auf den Endverbraucher zielt. Das Stuttgarter Bauunternehmen Wolff & Müller werde einen Neubau mit komplexer Holzdachkonstruktion sowie einer anspruchsvollen Gebäude- und Kältetechnik mit unterschiedlichen Temperaturbereichen errichten.
Länderreport Länderreport
10.07.2015

Kanada: Lachszüchter Grieg bietet Fischern Ausgleichszahlungen

Der Lachszüchter Grieg Seafood hat zehn Garnelenfischern in der kanadischen Provinz British Columbia (BC) Ausgleichszahlungen in Höhe von je 20.000 CAD (= 14.148 Euro) angeboten als Kompensation für die Einrichtung zweier neuer Lachsfarmen, schreibt IntraFish. Die Farmen südlich des Hafens Port Hardy auf Vancouver Island sollen nach Angaben der Fischer in einigen der ertragreichsten Fanggebiete für Side Stripe- und Pink Shrimp (Amerikanische Kaltwassergarnelen) entstehen, über einer einzigarten "Unterwasser-Prärie". Dem Verband 'Shrimp by Trawl Caucus' wurden weitere 60.000 CAD (= 42.445 Euro) offeriert, um Trawler mit neuer LED-Lichttechnik auszurüsten, die Beifänge vermindern soll. Fischer und Verband lehnten das Angebot ab.
10.07.2015

Großbritannien: Young's will nach Kontraktverlust zwei Fabriken schließen

Young's Seafood, führender Fischverarbeiter in Großbritannien, will eventuell schon zum November seine Betriebe in Fraserburgh und Spey Valley mit insgesamt über 900 Beschäftigten schließen und die dortige Produktion auf drei weitere Fabriken in Grimsby, Livingston und Annan verlegen, schreibt IntraFish. Hintergrund ist der Verlust des Räucher- und Frischlachs-Kontraktes mit der Supermarktkette Sainsbury's an Marine Harvest. An den drei genannten Standorten könnten rund 200 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Derzeit beschäftigt die zur Findus-Gruppe gehörende Young's Seafood etwa 3.000 Menschen in acht Fabriken.
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07.07.2015

Russland verbietet Treibnetzfischerei ab 2016

Russlands Präsident Wladimir Putin hat gestern eines neues Gesetz unterzeichnet, das die Treibnetzfischerei heimischer wie auch japanischer Fischer in den russischen Gewässern verbietet, meldet IntraFish. Das im Januar 2016 in Kraft tretende Verbot soll die Lachsbestände in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Russlands schützen, begründete Sergey Korostelev, Koordinator des Programms nachhaltige Fischerei beim WWF Russland, den Schritt. Nach WWF-Angaben waren auch Beifänge an Seevögeln und Meeressäugern ein Problem. So sollen in der Fischerei von 1993 bis 1998 über 1,2 Mio. Seevögel und von 1993 bis 1999 rund 15.000 Meeressäuger in den Treibnetzen verendet sein. 2014 gab es 35 japanische und 16 russische Fangschiffe, die Treibnetze einsetzten.
06.07.2015

USA: Scallop-Fischerei der Ostküste erwartet ertragreiche Jahre

Große Scallop-Vorkommen vor der US-amerikanischen Ostküste lassen für die nächsten Jahre entsprechend große Ernten erwarten, schreibt IntraFish. Dvora Hart, Forscherin beim Fischereidienst der US-Wetter- und Ozeanographiebehörde (NOAA), teilte mit: "Wir beobachten Konzentrationen von mehreren Hundert je Quadratmeter. Zum Vergleich: eine pro Quadratmeter gilt schon als hohe Dichte." Alleine vor der Küste von Delaware und dem Süden New Jerseys gebe es geschätzte 10 Mrd. Scallop - seit 2003 die größten beobachteten Vorkommen. Auch wenn "nur die Hälfte bis ein Drittel Marktgröße erreichen", weil der Bestand so dicht sei, "werde es eine sehr wertvolle Fischerei" werden.
06.07.2015

Norwegen: Lachsseuche ISA wird regional zum ernsten Problem

Die Infektiöse Salmanämie, bekannt als Lachsseuche ISA, soll die Lachszucht auf den norwegischen Lofoten derzeit nahezu zum Erliegen gebracht haben, schreibt das Portal IntraFish. "Die Situation auf den Lofoten ist insofern ernst, als dort alle drei Aquakultur-Unternehmen betroffen sind", zitiert die Zeitung 'Lofotposten' Katrine Flostrand, Abteilungsleiterin bei der Norwegischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (NFSA). Sie selbst riet, das gesamte betroffene Gebiet auf unbestimmte Zeit brach liegen zu lassen. Der Produzent Isqueen, bei dem die Seuche im Februar nachgewiesen worden war, habe in Ure bislang 500.000 Lachse vernichtet, weitere 100.000 Forellen sollen folgen, sagt Isqueen-Sprecher Kurt Johan Svendsen. 580.000 Fische habe Nordlaks schlachten müssen, schrieb das Portal Vol.no Ende März. Line Ellingsen, Geschäftsführerin von Ellingsen Seafood, teilte mit, ihr Zuchtunternehmen habe 1,4 Mio. Lachse aus der Anlage in Raftsundomradet geschlachtet, während seine anderen Standorte nicht betroffen seien. Alleine auf den Lofoten stehen erhebliche Umsätze zur Disposition: im Jahre 2013 hatten die drei Züchter Isqueen, Ellingsen Seafood und Nordlaks Lachse für fast 71 Mio. Euro (623 Mio. NOK) verkauft. Eine Erholung der Region gestalte sich schwierig, da es auf den Lofoten nur wenige gute alternative Farmstandorte gebe, meint der Bezirksveterinär Robin Ringstad. In Norwegen insgesamt steigt aktuell die Zahl der gemeldeten ISA-Fälle: gab es 2011 nur einen Fall und 2012 zwei, so waren es 2013 und 2014 jeweils 14. Nahezu dieselbe Fallzahl habe Norwegen in diesem Jahr schon Ende Juni erreicht.
03.07.2015

Berlin: Aquaponikfarm ECF kündigt Verkaufsstart für Oktober an

Im Oktober will die Berliner Aquaponikanlage ECF Farm den Verkaufsstart ihrer dann 750 Gramm schweren Buntbarsche mit einem "BBBQ - Barsch-Barbeque" feiern, teilt Gesellschafter Christian Echternacht im aktuellen ECF-Newsletter mit. "Die kleinen 'nehmen das Fudder gut an'", zitiert der Berliner seinen norddeutschen Farmmitarbeiter Dagh. In der 1.800 Quadratmeter großen, kombinierten Gewächshaus- und Aquakulturanlage sollen jährlich 30 Tonnen Buntbarsche gezüchtet werden, die als "Berliner Rosé Barsch" vermarktet werden. Seit diesem Frühjahr bietet ECF schon eine Gemüsekiste im Abonnement an. Echternacht: "Wir haben drei Jahre gebraucht, um die Farm auf die Beine zu stellen. Unsere Kunden haben drei Wochen gebraucht, um uns alle Abo-Plätze für die Gemüse-Farmbox abzunehmen." Die Warteliste auf einen freiwerdenden Abo-Platz betrage drei Monate. In dem an drei Wochentagen geöffneten Hofladen "ECF Farmer's Market" (Bessemerstr. 16-22), in dem es auch die Rosé-Barsche geben soll, werden neben eigenen Gemüse- und Kräutersorten Produkte regionaler Erzeuger verkauft, darunter Berliner Honig, handgemachte Marmelade aus dem Spreewald und Produkte von "meinekleinefarm.org", die, so schreibt ECF, „Wurst ein Gesicht geben, indem auf jedem Glas ein Foto von dem verarbeiteten Tier zu sehen ist."
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