Der isländische Seafood-Produzent Samherji hat seine neue Weißfischverarbeitung 'Utgerdarfelg Akureyringa' am Hauptsitz Akureyri in Betrieb genommen, schreibt IntraFish. Die neue Fabrik erlaubt die Herstellung einer breiten Produktrange sowohl im Frost- als auch im Frischebereich und reduziert dank moderner Technik die Zahl der benötigten Arbeitsplätze. Teil der Produktion sind eine neue automatische Verpackungslinie und ein temperaturkontrollierter Kommissionierbereich. Samherji ist die Muttergesellschaft der deutschen Icefresh mit Sitz in Groß-Gerau bei Frankfurt a/M. und der Deutschen Fischfang-Union (DFFU) in Cuxhaven.
Die Sozialdemokraten der Stadtvertretung von Sassnitz/Rügen haben in einem Brandbrief an Landes- und Bundesministerien vor einer Übernahme der Rügen Fisch AG durch die Thai Union gewarnt, schreibt die Ostsee-Zeitung (OZ). Der weltgrößte Hersteller von Thunfischkonserven aus Thailand soll zu Ende Januar 51 Prozent der Anteile an der Sassnitzer Gruppe übernehmen. Das Kartellamt muss dem Verkauf noch zustimmen. Die SPD-Fraktion wies vor allem darauf hin, dass die Thai Union Group durch menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in ihren Zulieferbetrieben international stark in der Kritik stehe. Außerdem verwies SPD-Fraktionschef darauf, dass Rügen Fisch für ihren Neubau am Stammsitz Fördergelder in Höhe von 13,5 Mio. Euro erhalten habe. Gunnar Bauer, Sprecher im Schweriner Wirtschaftsministerium, teilte allerdings mit, die Fördergelder seien bereits Anfang der 1990er Jahre gezahlt und Bindungsfristen lange abgelaufen.
Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) reagiert auf das wachsende Interesse für ASC-Zertizierungen in China und im asiatischen Raum mit der Ausbildung von weiterem Auditierungspersonal. So haben in der ersten Januar-Woche 35 Auditoren in Chinas Hauptstadt Peking einen sechstägigen Kursus absolviert, in dem sie unter Leitung des Zertifizierers SAI von diesem und weiteren Zertifizierern - darunter SGS, Bureau Veritas, Intertek sowie einigen unabhängigen Auditoren - auf die ASC-Standards für Shrimp, Tilapia und Muscheln geschult wurden. Der MSC steuerte ein Schulungsmodul zu den Anforderungen an die Produktkette, die Chain of Custody, bei, die jetzt Teil der neuen ASC-Anforderungen für Zertifizierung und Akkreditierung sind. Auch Mitarbeiter des WWF und des LEH-Filialisten Tesco gehörten zum Schulungsteam.
Die Fischerei auf den Alaska-Pollack, die größte Fischerei der Vereinigten Staaten, ist wenige Tage vor Beginn der Fangsaison 2016 am 20. Januar erneut nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) rezertifiziert worden. "Wir sind stolz, eine von nur zehn Fischereien weltweit zu sein, denen zum dritten Mal in Folge bestätigt wird, dass sie die strikten Standards des MSC einhalten", kommentierte Jim Gilmore von der At-Sea Processors Association. Der Alaska-Seelachs ist in Deutschland seit Jahren der am häufigsten gegessene Fisch mit einem Anteil von zuletzt 22,9 Prozent am Fischverzehr pro Kopf (2014). In den USA zählt er zu den Top 5 Fischarten. Die für dieses Jahr festgelegte Fangquote von 257.872 Tonnen liegt 30 Prozent höher als die Quote für das vergangene Jahr.
In Fischprodukten aus Mecklenburg-Vorpommern wurden in den letzten zwei Jahren keinerlei Rückstände von Antibiotika entdeckt. Das meldet das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF), das von Januar 2014 bis Mitte Dezember 2015 insgesamt 8.065 Lebensmittelproben auf Antibiotika untersucht hatte. Davon waren 14 Proben Fischerzeugnisse, die sämtlich ohne Befund waren. Für die Gesamtheit der Produkte aus den Segmenten Rinder, Schweine, Schafe, Geflügel, Fisch sowie Milch, Eier und Honig sagte der Landwirtschaftsminister des Bundeslandes, Dr. Till Backhaus: "In 99,88 Prozent aller Proben haben wir keine Nachweise von Antibiotika finden können." Entsprechend forderte er, "bei der Diskussion zur Qualität von einheimischen Lebensmitteln endlich wieder zur Sachlichkeit zurückzukehren." Unsere Lebensmittel seien sicher und schon gar nicht gesundheitsgefährdend. Die Untersuchung von Lebensmitteln auf Tierarzneimittelrückstände ist in Programmen wie dem Rückstandskontrollplan oder Landesprogrammen verankert.
Drei chilenische Muschelfarmen sind die jüngsten Neuzugänge im ASC-Programm und haben damit die Zahl der weltweit nach den Standards des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) zertifizierten Zuchten auf über 200 gehoben. In den drei Farmen, die zu Ria Austral South America gehören, werden in Pichicolu und im Hudson Channel Scallops produziert, teilt der ASC mit. Die Zahl der vom ASC für ihre nachhaltige und sozialverträgliche Produktion zertifizierten Farmen habe sich im vergangenen Jahr exponentiell entwickelt, sagt ASC-Geschäftsführer Chris Ninnes: von Januar 2015 bis Januar 2016 hätten 81 Farmen Zertifikate erhalten und die Gesamtzahl im Programm um 65% gesteigert. Nach Arten führt weiterhin der Lachs (84 Farmen), gefolgt von Garnelen (34). Weltweit dürfen schätzungsweise mehr als eine Million Tonnen Fisch und Seafood das grün-weiße ASC-Label tragen - und das dreieinhalb Jahre nach Zertifizierung der ersten Farm. Der Verbraucher kann aktuell aus 4.462 Produkten mit ASC-Logo in 54 Ländern wählen. Führende Supermarktketten und Seafood-Marken unterstützen das ASC-Programm, darunter Lidl (Deutschland), Albert Heijn, Jumbo, Plus, Aldi und Lidl in den Niederlanden, IKEA (in 47 Ländern), Colruyt (Belgien) oder AEON, Japans führender LEH-Filialist.
Die Forellenräucherei des isländisch-dänischen Familienunternehmens Agustson in Vejle wurde Anfang Dezember durch einen Brand schwer beschädigt, meldeten dänische Zeitungen. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, nämlich drei Wochen vor Weihnachten, war in der Nacht zum 3. Dezember ein Feuer in der Fabrik im Englandsvej 11 ausgebrochen. Dabei wurden ein Verwaltungs- und ein Produktionsgebäude in Mitleidenschaft gezogen. Ursache des Brandes war ein Kurzschluss, ausgelöst durch ein beschädigtes Stromkabel, teilte die Polizei in Vejle eine Woche später mit. Der Räuchereibetrieb sollte für mindestens zwei Wochen ruhen, kündigte Geschäftsführer Esben Andersen an.
Die Sukower Bioenergie und Welsfarm will am Farmstandort Sukow eine eigene Verarbeitungsstrecke aufbauen, schreibt die Schweriner Volkszeitung (SVZ). Ein geringer Teil der Fische werde schon dort geschlachtet, um Schweriner Gaststätten zu beliefern. Doch das Gros der rund 400 Tonnen im Jahr produzierten Afrikanischen Welse (Clarias gariepinus) wird bislang noch ins 200 Kilometer entfernte Abtshagen bei Stralsund zur Schlachtung gefahren. Dieser aufwendige Lebendtransport werde in Zukunft entfallen, sagt Christian Karp, der gemeinsam mit Jens Fröhlich die Geschäfte der Sukower Welsfarm führt.
Die Wirtschaftssanktionen gegen Russland, an denen sich auch Island beteiligt, kosten die isländische Fischindustrie jährlich bis zu 84,6 Mio. Euro (12 Mrd. ISK), klagt die Branche. Dennoch will Islands Außenminister Gunnar Bragi Sveinsson an den Sanktionen festhalten, schreibt die Iceland Review. Die Interessen des Landes wögen schwerer als die Interessen einzelner Unternehmen der Fischindustrie, zitierte der Sender RÚV den Minister. Außerdem seien die Verluste erheblich geringer als ursprünglich befürchtet: zunächst hatte die Industrie mit einem Minus von 261 Mio. Euro (37 Mrd. ISK) gerechnet - mehr als dreimal so hoch.
In Zucht- und Wildlachsen der westkanadischen Provinz Britisch-Kolumbien (B. C.) haben Wissenschaftler das Virus der Infektiösen Salmaanämie (ISA) nachgewiesen, schreiben die Undercurrent News. Die Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Virology Journal, sei der erste Beleg für das ISAV an der Pazifikküste Kanadas. Die Forscher hatten mehr als 1.000 im Handel erworbene Zucht- und Wildlachse untersucht, da die Farmen den Wissenschaftlern den Zugang verweigert hatten. Die B. C. Salmon Farmers Association kritisierte die Studie, da die Lachsseuche ISA bei keinem Fisch an der Westküste Nordamerikas nachgewiesen worden sei.