03.02.2016

Australien: Fangstopp für P&P-Trawler wegen Albatros-Todesfällen

Der pelagische Fabriktrawler 'Geelong Star', ein Joint-Venture von Parlevliet & Van der Plas (P&P) und dem australischen Betreiber 'Seafish Tasmania', darf vorerst nicht mehr fischen, weil bei seiner Fischerei zuviele Albatrosse getötet werden, meldet das australische Nachrichtenportal ABC. Die holländische Gruppe P&P hatte sich vor einem Jahr erfreut gezeigt, dass die 'Geelong Star' nach Abschluss zweijähriger Forschungen von der Australian Fishery Management Authority (AFMA) die Erlaubnis "für nachhaltiges Fischen" in australischen Gewässern erhalten hatte. In Australien gibt es keine Fischereischiffe, die die verfügbaren Quoten für Schwarmfischarten wie die Schildmakrele (Trachurus spp., Decapterus spp.) und Redbait (Emmelichthys nitidus), einen Barschverwandten, wirtschaftlich rentabel befischen können.
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02.02.2016

USA: FDA verbietet Import und Verkauf von Gen-Lachs

Die US-amerikanische Lebensmittelaufsicht FDA hat für genetisch modifizierten Lachs ein Import- und Handelsverbot ausgesprochen - gerade einmal zwei Monate nach Zulassung des GM-Lachses für den menschlichen Verzehr, schreibt das Portal IntraFish. Das Verbot gelte solange, bis die Behörde Richtlinien für die korrekte Etikettierung des Lachses veröffentliche. Das wiederum könne möglicherweise Jahre dauern, heißt es in einem Bericht der US-Tageszeitung 'The Washington Post'. Die US Food and Drug Administration (FDA) hatte den Lachs Ende November 2015 zum Verkauf zugelassen, gut 20 Jahre nach Antragstellung durch den Produzenten AquaBounty. Der gentechnisch veränderte Lachs - Markenname: "AquaAdvantage Salmon" - erreicht die angestrebte Marktgröße schneller als konventionell gezüchteter Atlantischer Lachs. Eine ergänzende Ausweisung von genetisch modifizierten Lebensmitteln ist vorgesehen, wenn es zwischen dem veränderten Lebensmittel und seinem natürlichen Pendant "materielle Unterschiede" gebe, wie beispielsweise "unterschiedliche Nährwerte". Im Falle von AquaAdvantage-Lachs hatte die FDA derartige Abweichungen nicht festgestellt. Dennoch setzte sich die US-Senatorin für den Bundesstaat Alaska, Lisa Murkowski, für eine entsprechende Kennzeichnung ein. Entsprechend kommentierte die Politikerin die jüngste FDA-Entscheidung als "einen großen Schritt vorwärts in unserem Kampf gegen 'Frankenfisch'."
02.02.2016

Bangladesch: WorldFish stellt Traceability-App für Shrimps vor

Die internationale Forschungsgruppe WorldFish hat eine neue Applikation vorgestellt, mit der Shrimpzüchter in Bangladesch die Rückverfolgbarkeit ihrer Produkte verwalten und damit mehr Transparenz in die Garnelenproduktion bringen können. Die App "eServices Everywhere (ESE)" von SourceTrace könne Daten zu allen Aspekten der Garnelenzucht - von der Erbrütung bis zur Ernte - einschließlich des Verarbeitungsprozesses liefern, schreibt die zweisprachige Internetzeitung bdnews24.com. Für den Käufer könnten damit die mit Barcode versehenen Shrimp-Produkte als gesundheitlich unbedenklich gelten. Zunächst solle die App im Rahmen eines Pilotprojektes für die Dauer von fünf Monaten - bis Mai diesen Jahres - im Süden von Bangladesch, dem Hauptproduktionsgebiet für Shrimps, getestet werden. Bangladesch erwirtschaftet mit dem Export von Zuchtgarnelen jährlich rund 175,5 Mio. Euro, wobei die EU der wichtigste Markt ist. Allerdings bestehen gegenüber der Provenienz Bangladesch Vorbehalte im Hinblick auf mögliche Gesundheitsgefahren des Produktes. "Wir gehen davon aus, dass die Verbraucher Shrimps bevorzugen, die umweltfreundlicher produziert worden sind - aber sie wollen auch den Beweis dafür, was eine Rückverfolgbarkeit notwendig macht", kommentiert die Forschungsgruppe das App-Projekt.
Länderreport Länderreport
01.02.2016

Russland: MSC-Zertifikat für Kabeljau- und Schellfisch-Fischerei im Norden

Eine der größten Fischereien in der nordrussischen Region Pomorje am Weißen Meer, die Arkhangelsk Trawl Fleet (ATF), ist nach den Standards des Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden, meldet der MSC. Die ATF, gegründet im Jahre 1920, betreibt in der Barentssee und in der Norwegischen See mit fünf Trawlern eine demersale Schleppnetzfischerei auf atlantischen Kabeljau und Schellfisch. 2014 befischte ATF eine Quote von 30.803 t Kabeljau und 5.296 t Schellfisch. Hauptprodukte dieser Fischerei sind seegefrosteter Kabeljau und Schellfisch (ausgenommen, ohne Kopf) sowie Filets der beiden Fischarten, die jetzt alle das blau-weiße Label des MSC tragen dürfen. Akkreditierungsorganisation war die Acoura Marine Ltd., die die Fischerei über einen Zeitraum von insgesamt 15 Monaten geprüft hatte. Sergey Nesvetov, Direktor der ATF, erklärte, dass sie "im durch den Zertifizierungsprozess eine Menge über die ökologischen Probleme gelernt haben, die es in unseren traditionellen Fischereigebieten in der Barents- und der norwegischen See gibt".
01.02.2016

Spanien: Landgestützte Lachszucht für 8.000 Tonnen

Im spanischen Fariza (Provinz Zamora) will die Rodsel Group insgesamt 60 Mio. Euro in eine integrierte landgestützte Lachszucht mit Verarbeitung investieren, melden spanische Zeitungen. Dort haben die Behörden der in Gibraltar ansässigen Rodsel Enterprise die Nutzung von 65 Hektar Land genehmigt, wovon 25 Hektar für die Lachszucht vorgesehen seien. In Kreislaufanlagen des israelischen Technikers Aqua Maof sollen in Fariza in vier Jahren jährlich 8.000 t Lachs produziert werden, kündigt Santiago Rodriguez Perez an, Geschäftsführer der Rodsel Group. Sobald die Baugenehmigung vorliegt, soll im 3. Quartal 2016 mit dem Bau der auf 30 Mio. Euro veranschlagten Zuchtanlage begonnen werden. Bis 2019 sollen eine Futtermühle sowie ein Schneidebetrieb mit Räucherei für weitere 30 Mio. Euro das Projekt zu einer komplett integrierten Produktion abrunden, die zwischen 150 und 175 neue Arbeitsplätze schaffen werde. Im Jahre 2020 will Rodsel dann erstmals Lachs vor allem nach Russland und Japan liefern, doch auch in Spanien selbst könnten die Produkte verkauft werden.
TK-Report TK-Report
29.01.2016

Der Fernsehtipp heute: Der Weg der TK-Miesmuscheln

Miesmuscheln haben jetzt im Winter Hochsaison. Immer öfter gibt es die Muscheln auch vakuumpackt in der MAP-Verpackung oder als Tiefkühl-Ware. Der Fernsehsender Kabel 1 stellt in seinem heutigen Wissensmagazin „Abenteuer Leben: Der Weg der TK-Miesmuscheln'“unter anderem die Frage: "Schmecken diese Convenience-Alternativen auch genauso lecker?" Die Redakteure haben die Miesmuscheln im Restaurant "Schauermann" am Hamburger Fischmarkt getestet. Außerden begleiteten sie einen Miesmuschel-Kutter bei der Ernte vor Sylt - heute, Freitag, den 29. Januar 2016, ab 16:55 Uhr auf Kabel 1.
29.01.2016

Norwegen: NSC sucht neuen Geschäftsführer

Der Norwegische Seafood Council (NSC) sucht einen neuen Geschäftsführer. Denn die zehnjährige Amtsperiode des derzeitigen NSC-Direktors Terje Martinussen läuft Ende August aus, schreibt das Portal IntraFish. Jetzt sucht ein dreiköpfiger Berufungsausschuss nach einem geeigneten Kandidaten. Eine Herausforderung sei die abgelegene Lage des NSC-Hauptquartiers im norwegischen Tromsø, mehr als 1.700 km, 22,5 Autofahrstunden oder 1:50 h Flugdauer nördlich der Hauptstadt Oslo.
29.01.2016

Norwegen: Zahl der Escapes um fast die Hälfte gesunken

Im vergangenen Jahr entkamen aus norwegischen Lachs- und Lachsforellenzuchten 160.000 Fische und damit 44% weniger als im Jahre 2014, für das die Statistik der Norwegischen Seafood-Föderation (Sjømat Norge) 287.000 Escapes notiert. Beim schwersten Vorfall im Januar 2015, ausgelöst durch den Hurrikan Nina, der die Westküste Norwegens traf, entkamen 69.000 Regenbogenforellen, von denen jedoch 90% mit Hilfe von angeheuerten Fischern und Freiwilligen wieder eingefangen werden konnten. 2015 schulte Sjømat Norge im Rahmen seines 'Flucht-Verhinderungsprogramms' 400 Teilnehmer in sechs Kursen, wie Escapes von Salmoniden vermieden werden können.
29.01.2016

Dänemark: Uhrenholt verkauft Seafood-Abteilung

Die dänische Lebensmittelgruppe Uhrenholt verkauft ihre Seafood-Abteilung, Uhrenholt Seafood A/S, teilte deren Präsident und Geschäftsführer Sune Uhrenholt dem Portal IntraFish mit. Der Verkaufsprozess sei noch am Laufen. Die in Middelfart auf Jütland ansässige Gruppe hat bislang etwa ein Viertel ihres Gesamtumsatzes von rund 400 Mio. Euro, zwischen 90 und 100 Mio. Euro, mit Seafood generiert. Wichtigstes Segment sind Molkereiprodukte, aber unter den Marken Emborg und Friendship werden auch Fleisch- und Gemüseprodukte gehandelt. "Strategisch hat es keinen Sinn gemacht, dieses unabhängige Seafood-Unternehmen zu führen", meint Sune Uhrenholt, "die Industrie ist zu hart umkämpft." Ein Mitarbeiter von Uhrenholt Seafood teilte mit, das Unternehmen sei von dem russischen Importverbot schwer getroffen worden. Noch geben die Dänen keine Details bekannt, doch IntraFish schreibt, dass die frühere britische Uhrenholt Ltd. nach einen Management-Buyout jetzt Teil von Friendship Foods sei. In Zukunft würden keine 10 Prozent des Uhrenholt-Geschäfts auf Seafood entfallen. Allerdings sollen weiterhin Kalt- und Warmwassergarnelen, Pazifischer Wildlachs, außerdem Kabeljau, Tilapia, Schellfisch sowie Weichtiere und Muscheln verkauft werden.
29.01.2016

Nordseekrabbenfischerei startet Bewertungsverfahren

Heute beginnt offiziell das Bewertungsverfahren der deutschen, niederländischen und dänischen Krabbenfischer nach dem Standard des Marine Stewardship Council (MSC). Vor einem Jahr haben sich rund 400 Krabbenfischer aus den drei Ländern zusammengeschlossen, um das Gütesiegel für eine naturverträgliche und nachhaltige Fischerei zu erhalten. Sie landen mit ca. 30.000 t gut 95 Prozent aller in der Nordsee gefangenen Krabben an. An dem Zertifizierungsverfahren beteiligen sich 80 Prozent aller europäischen Krabbenfischer. Damit lässt sich eine Fischereiflotte zertifizieren, die für den MSC in dieser Größe weltweit einmalig sei, teilt die Umweltorganisation mit. Der Bestand der Nordseekrabben (Crangon crangon) ist seit Jahrzehnten stabil. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, wurde in den letzten Monaten ein Managementplan zwischen den Ländern abgestimmt, der die Nachhaltigkeit und Naturverträglichkeit der Fischerei langfristig sicherstellt. In den nächsten Monaten wird ein Expertenteam des unabhängigen Zertifizierungsbüros Acoura aus Schottland die Krabbenfischerei prüfen. Das MSC-Prüfverfahren werde voraussichtlich bis Ende des Jahres dauern.
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