Die EU-Kommission hat heute mit sofortiger Wirkung ein Verbot der kommerziellen Fischerei auf den Dorsch in den wichtigsten Ostseefanggebieten des Fisches bekanntgegeben. Das vorerst bis zum 31. Dezember 2019 geltende Fangverbot betrifft insbesondere die FAO-Untergebiete 24 bis 26 im südöstlichen Teil des Meeres. Diese Notmaßnahme sei unausweichlich, um zum Schutz dieses verwundbaren Bestandes beizutragen, heißt es in einer Pressemitteilung. Im Laufe des Jahres werden die EU-Fischereiminister über weitere Maßnahmen entscheiden. Wissenschaftler warnen, dass der Kabeljau-Bestand unter weiteren Faktoren leide, etwa einem zu geringen Salzgehalt, zu hohen Wassertemperaturen und zu wenig Sauerstoff sowie Parasitenbefall.
Der Glückstädter Matjes-Produzent Heiko Raumann (79) gibt seine Produktion in der holsteinischen Elbestadt auf und übergibt seinen Kundenstamm an den ebenfalls in Glückstadt ansässigen Matjes-Produzenten Henning Plotz, meldet die Norddeutsche Rundschau. Der gelernte Koch Raumann hatte von 1977 bis 2012 das von seinen Eltern übernommene Hotel und Restaurant "Raumann's Gasthaus" am Glückstädter Markt betrieben. 1993 begann er zusätzlich mit der Produktion des mildgesalzenen "Original Glückstädter Matjes", die das Ehepaar Raumann 2014 in das Gewerbegebiet an der Schmiedestraße verlegte. Ebenso wie später Henning Plotz hatte er die Matjes-Verarbeitung von Fischmeister Helmut Sievers (1930-2011) gelernt. Raumann und Plotz lieferten sich in den 1990er Jahren einen "Matjeskrieg", der beiden eine Medienaufmerksamkeit bescherte, von denen sie profitierten. "Heute sind wir Freunde", zitiert die Rundschau Plotz, "wir hätten viel früher zusammenarbeiten sollen." Der Kampf für das Produkt "Glückstädter Matjes", der seit 2015 EU-weit geschützt ist, führte beide Produzenten zusammen. Raumann will sich gemeinsam mit seiner Frau Monika in einem kleinen Dorf an der polnischen Ostseeküste zur Ruhe setzen.
Minh Phu (Vietnam), nach eigenen Angaben derzeit der weltweit größte Shrimpzüchter, will die Produktion von rund 20.000 kleinen Garnelenfarmern im Lande in den kommenden fünf Jahren verdoppeln, wenn nicht gar verdreifachen, meldet das Portal IntraFish. Das Unternehmen produzierte in seinen eigenen Farmen im vergangenen Jahr 78.445 t Shrimps, verarbeitet in seinen zwei Fabriken jedoch auch Garnelen lokaler Züchter, die jährlich etwa 18.000 t ernten. Doch die Hektarerträge seien aufgrund einer hohen Sterblichkeit der Tiere relativ gering, sagt Minh Phu-Geschäftsführer Le Van Quang. Er gehe davon aus, dass die Erträge binnen der kommenden fünf Jahre von derzeit im Schnitt 200 bis 300 kg/Hektar auf 500 bis 1.000 kg gesteigert werden könnten. Voraussetzung hierfür sei, dass die in der südvietnamesischen Provinz Ca Mau gelegenen Farmen eine entsprechende Schulung erhielten und die in Mangroven gelegenen Zuchten mit starken Postlarven besetzten. Er hoffe, auf diese Weise die Nachhaltigkeit und die Rückverfolgbarkeit der Shrimps zu verbessern. Viele der Farmen seien sehr klein, nur zwischen drei und fünf Hektar groß. In Partnerschaft mit dem Seafood Watch-Programm des Monterey Bay Aquariums (Kalifornien/USA) und dem Auditierer SGS (Niederlande) werde die Nachhaltigkeitszertifizierung 'Seafood Watch's Best Choice' angestrebt, der ein regionaler Ansatz zugrunde liege.
Die Polizeibehörden Europol und Interpol gehen in Kooperation mit der EU-Kommission gegen kriminelle Netzwerke vor, die Thunfisch in Konservenqualität als Frischware handeln, melden die Undercurrent News. Im Rahmen der seit dem Jahre 2011 laufenden "OPSON-Operationen" zur Bekämpfung von Lebensmittelbetrug haben die Strafverfolgungsbehörden zahlreiche Fälle aufgedeckt, in denen nicht hinreichend gekühlter Thunfisch mit Antioxidationsmitteln wie Ascorbinsäure behandelt und als Sushi- und Sashimi-Qualität verkauft wurde und weiterhin wird. Aktuell zitierte die englische Tageszeitung "The Times" den Leiter der schottischen Abteilung für Lebensmittelkriminalität und -vorfälle, Ron McNaughton, mit der Schätzung, dass europäische Verbraucher jährlich rund 200 Mio. Euro für Thunfisch geringerer Qualität, der als Premium-Ware verkauft wird, ausgeben. Bei der laufenden Aktion wurden bislang 51 Tonnen gefrorener Thunfisch beschlagnahmt, und zwar vor allem in Spanien. Es sollen jedoch Akteure in neun Staaten beteiligt sein, und zwar außerdem in Italien, Frankreich, Dänemark, Portugal, den Niederlanden, Großbritannien, Schweden und Ungarn.
Der Mecklenburger Fischkonservenproduzent Schwaaner Fischwaren hat in diesem Frühjahr sein 25-jähriges Bestehen gefeiert, meldet die Bützower Zeitung. "Nie hätte ich gedacht, dass der Betrieb eine solche Erfolgsgeschichte haben würde", zitiert die Zeitung Siegfried Kobs (71), der das Vorgängerunternehmen 1994 gemeinsam mit dem Mittelständler Albert Holst aus Lübeck und dem Iren Owen Keane, Geschäftsführer des Fischgroßhandels Ó Catháin Iasc Teo., aus der Insolvenz rettete. Heute erwirtschaften bei Schwaaner in der Stadt Schwaan (Landkreis Rostock) rund 150 Beschäftigte mit der Produktion von etwa 40 Mio. Fischkonserven jährlich rund 30 Mio. Euro. Dabei werden 6.500 t Fisch verarbeitet. Die Geschäfte führen seit fünf Jahren der Maschinenbauingenieur Ralf Böschen (57) und Kobs' Tochter Antje Kobs (43), gelernte Industriekauffrau. 88 Prozent der Produktion sind Heringsprodukte, darüberhinaus werden aber auch Makrelen (Bratmakrelenfilets), Wels (Welstopf mit Gemüse, Welssalat "Asia"), Lachs (Lachssuppe Asia), Thunfisch (Thunfischsalate "Asia" und "Texas") und Muscheln (in Chili-Tomatensauce und in würziger Tomatensauce) verarbeitet. Anlässlich des Jubiläums gab es Konserven mit der Aufschrift "Fisch verliebt seit 25 Jahren".
22 Jahre nach Gründung des Marine Stewardship Councils (MSC) sollen inzwischen 16% der weltweiten Fischfangmenge nach den Standards des MSC zertifiziert sein. Im Jahresbericht der Organisation für das Jahr 2017/2018 wurde die global zertifizierte Fangmenge noch mit 13% angegeben, was etwa 10 Mio. t Fisch und Meeresfrüchten entspreche, schreibt das Portal IntraFish.
Die Rohwarenpreise für vietnamesischen Pangasius haben ein 10-Jahrestief erreicht, melden die Undercurrent News unter Verweis auf einen Bericht der Saigon Giai Phong, einer dreisprachigen Zeitung der Kommunistischen Partei in Vietnam. Demnach zahlten Verarbeiter in den Provinzen An Giang und Dong Thap sowie in Can Tho City zuletzt nur noch 19.000 bis 20.000 VND, etwa 0,72 bis 0,76 Euro/kg. Bei diesem Niveau verlieren die Farmer bis zu 5.000 VND oder 0,19 Euro/kg. Der Hintergrund: während in vielen Regionen die Farmfläche 2019 erweitert wurde, seien die Exporte in die USA und nach China zurückgegangen. Entsprechend sind die Preis im Mekong-Delta drastisch gefallen.
Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) hat dem in Chile produzierenden Lachszüchter Nova Austral das ASC-Zertifikat entzogen. Hintergrund sind Vorwürfe der chilenischen Behörden, die Beschwerden gegen den Lachsproduzenten erhoben haben. Demnach habe eine behördliche Untersuchung ergeben, dass Nova Austral falsche Angaben zur Fischsterblichkeit auf seinen Farmen gemacht hatte. Aus diesem Grund hat Chiles Nationaler Dienst für Fischerei und Aquakultur (Sernapesca) dem Produzenten auch den Status "frei von Antibiotika" entzogen. Diese Zertifizierung war im Jahre 2016 im Rahmen eines freiwilligen Verfahrens entwickelt worden. Seit dem Start des Programms hatte Sernapesca ingesamt 112 Zertifizierungen vergeben, davon 18 an Nova Austral.
Im niedersächsischen Stolzenau (Landkreis Nienburg/Weser - 7.475 Einwohner) will Helmut Schick (76) am kommenden Montag, den 15. Juli, in der Straße Am Markt das neue Fischgeschäft "Emdener Fischkopp" eröffnen, meldet die Samtgemeinde Mittelweser in ihrem Pressespiegel. Für den Namen habe der Emdener Räuchermatjes Pate gestanden, sagt Schick, der seit dem Himmelfahrtstag 2018 direkt vor dem jetzigen Standort einen mobilen Fischverkauf betrieben hatte, der jetzt eingestellt wird. Bei dem neuen Ladenlokal handelt es sich um die frühere Fleischerei Meier, deren Verkaufstheke Schick nutzen werde. "Zwei Meter Tiefkühlware, zwei Meter Frischfisch, zwei Meter Räucherfisch, zwei Meter heiße Theke und zwei Meter Bistro", erläutert er. Ingesamt sollen in dem neuen Geschäft fünf Arbeitsplätze entstehen. Der Bistrobereich soll sieben Tage die Woche geöffnet sein.
Der Fischgastronom und Fischhandel Nordsee will mit einer neuen Aktion Verpackungsmüll minimieren. Kunden, die am Meeresbuffet frischen Fisch kaufen möchten, können künftig ihre eigene Mehrwegbox in die Filiale mitbringen. Die Mitarbeiter vor Ort verpacken das gewünschte Produkt in die mitgebrachte Box. Möglich ist dies in jenen Filialen, die eine Frischfischtheke besitzen, nämlich den Nordsee-Meeresbuffets. Das sind rund 45 Prozent der insgesamt 380 Standorte in Deutschland und im europäischen Ausland. Die neue Nordsee-Aktion fügt sich in eine Reihe nachhaltige Maßnahmen des Systemgastronomen. Seit 2018 kooperiert Nordsee mit der App gegen Lebensmittelverschwendung "Too Good To Go". Über diese bieten alle Nordsee-Standorte kurz vor Ladenschluss übriggebliebene Gerichte und Snacks günstiger an. Binnen einen Jahres konnten so 250.000 Portionen vor der Tonne gerettet werden.