Deutschlands größte Lachsforellenzucht, die ASC-zertifizierte Farm Heidefisch, führte Anfang Juni rund 2.000 Radfahrer durch Zuchtanlage und Verarbeitungsbetrieb, meldet der Aquaculture Stewardship Council. Anlass war die vom Bauernverband Nordostniedersachsen alle zwei Jahre veranstaltete "Tour de Flur", bei der Interessierte mit dem Fahrrad Bauernhöfe, aber auch Fischzuchten besuchen können. Eine der Routen führte durch die Lüneburger Heide nach Wietzendorf und Umgebung. In Wietzendorf (Landkreis Heidekreis) produziert die Familie Winkelmann jährlich rund 600 Tonnen Lachsforellen und deren Kaviar. An jenem Tag offiziell ab 11:00 Uhr führten Hermann und Stephan Winkelmann quasi nonstop die Radler durch die Farm, während Ute Winkelmann den "Touristen" den Verarbeitungsbetrieb zeigte. Die Winkelmanns beantworteten Fragen und teilten mit, wo die Heidefisch-Produkte gekauft werden können. Außerdem gab es Getränke und Fischbrötchen. Informationen zum Zertifizierungsprogramm stellte der ASC an einem Stand zur Verfügung. "Viele Besucher, selbst die Anwohner, wussten nicht, dass Deutschlands größter Produzent von Lachsforellen gleich um die Ecke liegt", sagte Barbara Janker, Commercial Marketing Manager des ASC für Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Norwegens Ministerium für Handel, Industrie und Fischerei hat die maximal zugelassene Zahl von Lachsläusen je Farmfisch für so genannte "grüne Lizenzen" von 0,5 auf 0,25 Läuse je Lachs halbiert, meldet IntraFish. Die grünen Lizenzen waren eingeführt worden, um die ökologischen Folgen, die aus Escapes und der Verbreitung der Lachslaus resultieren, zu begrenzen. Das Gros dieser 2013 ausgegebenen 15 Zuchtlizenzen haben die großen Züchter SalMar und Cermaq gekauft, und zwar für Preise zwischen 5,7 und 6,8 Mio. Euro je Lizenz.
Der Vorstand des Deutschen Tiefkühlinstituts (dti) hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, den Mitgliedern des dti die Einführung der Nutri-Score-Kennzeichnung auf freiwilliger Basis zu empfehlen. Voraussetzung sei jedoch, dass die Bundesregierung dafür mit einer Notifizierung bei der EU die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen schaffe. Die dti-Empfehlung basiere auf dem Ergebnis einer Mitgliederbefragung, bei der 83% der befragten Unternehmen dem Nutri-Score eine gute Schulnote attestiert hätten und mehr als die Hälfte (57%) sich zukünftig eine Anwendung auf ihren Verpackungen vorstellen könnten. Dabei solle die Nährwertkennzeichnung auf den Vorderseiten der Lebensmittelverpackungen zu sehen sein, um möglichst viele Verbraucher zu erreichen. Zum aktuellen Zeitpunkt sieht die Tiefkühlwirtschaft außerdem die Chance, in der EU eine länderübergreifende Kennzeichnungslösung zu etablieren und eine deutsche Insellösung zu vermeiden. Neben Frankreich und Belgien bereiten bereits Spanien, Portugal, Luxemburg und die Schweiz eine Einführung vor. In weiteren Kernländern wie den Niederlanden ist die Diskussion weit fortgeschritten.
Der Geschäftsführer der Fischrestaurantkette Nordsee, Robert Jung (39), hat das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen, meldet Food Service, das Portal für den Außer-Haus-Markt. Als vertretungsberechtigter Geschäftsführer fungiert derzeit Andreas Gertzobe (56, CFO/CPO), der sämtliche administrativen Bereiche verantwortet. Im Oktober vergangenen Jahres war die Nordsee Holding von dem Schweizer Finanzdienstleister Kharis Capital gekauft worden.
Vietnam hat im ersten Halbjahr 2019 sein Exportziel verfehlt, meldet die vietnamesische Online-Zeitung VnExpress. Für das Gesamtjahr erwartet die Vietnamesische Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP) einen Anstieg des Exportwertes um 2% auf beinahe 9 Mrd. USD. In den ersten sechs Monaten 2019 gingen die Exporte jedoch um 1% auf 3,95 Mrd. USD zurück. Bei Shrimps brach die Ausfuhr im Jahresvergleich um 11% auf 1,4 Mrd. USD ein, bei Pangasius lag der Rückgang bei 0,7% und endete bei 995 Mio. USD. Ein Grund für den Rückgang seien niedrigere Ausfuhren in die Europäische Union - hier betrug das Minus 11% - , bedingt durch die schon 2017 verhängte "Gelbe Karte" gegen Vietnam. Der Hintergrund: ein zu hohes Maß an illegaler Fischerei. Doch auch die Exporte nach China, einer der wichtigsten Seafood-Märkte für Vietnam, büßten 5% ein, weil das Zielland seine Einfuhrregularien verschärft hat und bessere Qualität verlangt. Im vergangenen Jahr exportierte Vietnam nach Zollangaben Fisch und Meeresfrüchte im Wert von 8,8 Mrd. USD, hatte jedoch für 2018 einen Ausfuhrwert von 9,5 Mrd. USD anvisiert.
Der Lachszüchter Mowi Scotland hat angekündigt, seine küstennahen Farmen in Loch Ewe und Loch Duich zu verlegen, weil sie sich zu nahe an Wildlachs-Habitaten befinden, meldet IntraFish. Mowi wolle die beiden Farmstandorte schließen, sofern die schottische Regierung grünes Licht für diese gesetzlich nicht geregelte Verlegung der Biomasse gebe, kündigte Ben Hadfield an, Geschäftsführer von Mowi Scotland, und ergänzte: "Der Erfolg dieses Standortwechsels wird ein Nettowachstum unserer Produktion, ein Nettoanstieg des Exportwertes für Schottland und eine Netto-Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks an sensiblen Standorten."
Die Küstenfischerei in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch die Fischverarbeitung Euro-Baltic auf Rügen stehen vor existentiellen Problemen. Das teilten die Betroffenen anlässlich eines Besuchs von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) diesen Montag bei der Euro-Baltic in Sassnitz-Mukran mit. Anwesend waren auch Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus sowie Vertreter von Fischereiverbänden. Den Fischern droht aktuell ein Fangstopp für Dorsch in der östlichen Ostsee bis nach Rügen, außerdem empfiehlt der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) Fangverbote für Hering und Dorsch ab 2020 in der westlichen Ostsee. Ein Fangverbot in der östlichen Ostsee wäre das Aus für die Küstenfischerei rund um Rügen, wo sich westliche und östliche Dorschbestände mischen.
In Großbritannien bieten mehrere Supermärkte veganes Sushi an. Produzent ist die studierte Betriebswirtin Jessica Chan mit ihrem Ende 2017 gegründeten Unternehmen Ima. Für ihr neuestes Produkt, einen veganen 'Lachs', setzt Chan auf das asiatische Wurzelgemüse Konjak, die Knolle der Teufelszunge. Den pflanzlichen Fischersatz produziert Ima in zwei Variationen: als marinierte 'Lachs'-Nigiri und als Maki-Rollen mit einer selbstgemachten veganen Mayonnaise. Die Konjakwurzel wird besonders in der japanischen Küche wegen ihrer verdickenden Eigenschaften und ihrem neutralen Geschmack geschätzt. Das in vielen Experimenten entwickelte Produkt habe eine lachsähnliche Textur, meint Jessica Chan. Die Neuheit dieses Frühjahrs ergänzt ein bestehendes Sortiment aus vier Sushi-Boxen, vier Sushi-Wraps und zwei Reisbällchen-Sorten. Aus Gründen der Nachhaltigkeit sind die Verpackungen der Ima-Produkte auf Basis von Zuckerrohr hergestellt und sind zu 100 Prozent kompostierbar. Erhältlich ist das vegane Sushi in den sieben Filialen der Londoner Bio-Supermarktkette Planet Organic sowie in drei Outlets der Kette Sourced Market ebenfalls in der britischen Hauptstadt.
Indonesien exportiert Pangasius, und zwar nach Angaben der Seite Indonesian Pangasius das erste Mal überhaupt, von einigen kleineren Lieferungen in die USA abgesehen. Trotz einer Produktionsmenge von zuletzt 391.151 t (2018) und damit einem Anstieg um 22,2% gegenüber der Vorjahresmenge von 319.966 t (2017) wurde der Fisch bislang ausschließlich im Lande verzehrt. Doch im Rahmen des Exportförderprogramms SMART-Fish, das in den letzten fünf Jahren 2014 bis 2019 Indonesiens Exportkapazität insbesondere bei Algen, mit Angel und Leine gefangenem Thunfisch und eben Pangasius steigern sollte, wurde zunächst der Export nach Saudi-Arabien aufgenommen. Initiiert von der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) und gefördert vom Schweizerischen Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), arbeitete SMART-Fish mit der Indonesian Catfish Industry Association (APCI) und dem Indonesischen Ministerium für marine Angelegenheiten und Fischerei (MMAF). Im Mai 2019 nahm Indonesien zunächst den Export nach Saudi-Arabien auf. Dort war der Pangasius unter der Marke "Indonesian Pangasius: the Better Choice" seit 2018 beworben worden, zumal Arabien die Einfuhr von Pangasius aus Vietnam aus Angst vor Belastung und Krankheiten untersagt hat. Indonesiens Regierung hofft, dass damit generell umfangreichere Exporte des Fischs beginnen.
Die Möbelhauskette IKEA testet in Paris einen Lieferservice für Speisen, meldet IntraFish unter Verweis auf einen Bericht der digitalen spanischen Zeitung El Confidencial. Ein Sprecher von IKEA bestätigte das Pilotprojekt im ersten französischen IKEA in Innenstadtlage in Paris La Madeleine, wollte jedoch keine Details nennen. Innerhalb der Stadt liefert IKEA kleine Pakete mit Lastenfahrrädern aus, andere Möbel vorzugsweise mit Elektrofahrzeugen. Im Erfolgsfall soll die Dienstleistung auch in anderen Ländern angeboten werden. Unabhängig davon teste IKEA in den Niederlanden einen Takeaway-Dienst für Lebensmittel. Der Möbelhändler bedient laut El Confidencial jährlich 680 Millionen Menschen.