Die neue Eigentümerin der Fahrzeugwerke Borco-Höhns hat zugesagt, einen siebenstelligen Betrag in das insolvente Unternehmen in Rotenburg (Wümme) zu investieren. Zuvor hatte die Gläubigerversammlung einer übertragenden Sanierung durch die Gesellschaft für Beteiligungen an mittelständischen Unternehmen mit Sitz in Vechta zugestimmt. "Wir sind jetzt finanziell und organisatorisch so ausgestattet, dass wir unsere Position als Markt- und Innovationsführer nachhaltig ausbauen können", erklärte Dr. Alexander Starnecker, der gemeinsam mit Andreas Elsäßer weiterhin die Geschäfte des Herstellers von mobilen Verkaufsfahrzeugen führen wird. Borco sei derzeit "ein Paradebeispiel dafür, wie ein Traditionsunternehmen mit einer neu besetzten Führungsmannschaft, die für einen Wandel der Unternehmenskultur eintritt, profitabel werden kann", sagte Starnecker. Die Gesundheitsquote sei seit dem Jahreswechsel auf stabil 95 Prozent angestiegen, ehemalige Leistungsträger kehrten zu Borco-Höhns zurück. Auch das Bundeskartellamt habe der Übernahme im Zuge einer übertragenden Sanierung zugestimmt. Borco-Höhns werde mit rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fortgeführt.
Einen Hotdog mit Surimi können die Besucher des diesjährigen 30. Wacken Open Air-Festivals erstmals genießen. "Mr. Krabs" enthält Seelachs-Surimi von Coraya. Der Hotdog ist einer von drei Snacks, die Sustain Seafood, Verein zur Förderung einer nachhaltigen Fischerei, an seinem Stand direkt in der ersten Reihe vor den Hauptbühnen des W:O:A anbieten wird, teilt Nicole Knapstein mit. An der Bude im so genannten Infield des Festivals wird es außerdem knusprige Fish & Chips aus frischem Nordsee-Seelachs der Cuxhavener Kutterfisch-Zentrale geben, nachhaltig gefangen und handwerklich zubereitet von Alice's Restaurant aus dem 50 km westlich gelegenen ehemaligen Fischereihafen Friedrichskoog. "Wer Fisch lieber pur mag, kann den zarten Matjes von Friesenkrone aus Marne wählen", empfiehlt Nicole Knapstein. Mit einem indischen Curry-Dip des Bremerhavener Feinkostproduzenten Abelmann wird der Hering zum "scharfen Heavy Matjes" mit Rucola. Ob man in Schleswig-Holstein gerade auf dem W:O:A "vom Meer träumen" kann, wie Kai Wätjen, Meeresbiologe und Vorstandsmitglied des Vereins, meint, darf allerdings bezweifelt werden. "Matjeeeeeeeeeees ...!"
Ein Bündnis von 15 russischen Fischereiunternehmen will die Fischerei auf Eismeergarnelen in der Barentssee nach dem Standard des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifizieren lassen, melden die Undercurrent News. Führend bei dieser Maßnahme ist die Norebo Holding, das nach Umsatz größte Seafood-Unternehmen Russlands. Sergey Sennikov, bei Norebo verantwortlich für den Bereich Nachhaltigkeit, teilte mit, die Firmen wollten sich im Juli erstmals in Murmansk treffen, um an einem Fischerei-Verbesserungsprojekt (FIP) für die Region zu arbeiten. Die Eismeergarnelen-Fischerei werde nicht im Rahmen der gemeinsamen norwegisch-russischen Fischereikommission reguliert. Aktuell liege die tatsächliche Fangmenge bei maximal der Hälfte jener rund 30.000 t, die gefangen werden dürften. Derzeit würden die Fangunternehmen soviel fischen wie möglich, weil ihr zukünftiger Anteil bei der Verteilung angestrebter Fischereirechte auf Grundlage der in den vorhergegangenen Jahren gefischten Mengen erfolgen werde. Von einer MSC-Zertifizierung verspricht sich Sennikov den Zugang zum europäischen Markt.
Sashimi Royal, dänischer Züchter von Gelbschwanzmakrelen, will 2020 erstmals schwarze Zahlen schreiben, meldet die dänische regionale Tageszeitung Nordjyske Stiftstidende. Sashimi Royal produziert in einer ASC-zertifizierten Warmwasserkreislaufanlage im Westküstenhafen Hanstholm den Yellowtail Kingfish (Seriola lalandi), die Bernsteinmakrele, mit einer Kapazität von etwa 1.000 t. Derzeit schwimmen in den Becken am Hafen 130.000 Fische, von denen allmonatlich rund 4.000 mit einem Gewicht von 3 bis 5 kg über den Vertriebspartner Nordic Seafood an europäische Sushi- und Michelin-Restaurants verkauft werden. "Wir können ein Produkt in einer Qualität herstellen, für das Sie bereit sind, mehr zu zahlen", äußert Sashimi Royal-Direktor Claus Rom über seinen Fisch.
Billund Aquaculture, dänischer Entwickler von Kreislaufanlagen-Technik, hat seine Managementstruktur geändert, um "den Wachstumserwartungen des Weltmarktes entsprechen zu können", melden die Undercurrent News. Bjarne Hald Olsen, seit 13 Jahren im Unternehmen und bereits 33 Jahre in der globalen Aquakultur-Industrie tätig, wird Betriebsleiter (COO) und verantwortet als solcher auch die Bereiche Geschäft und Entwicklung. Ein Neuzugang ist Steffen Busk Jespersen, der ab dem 1. August als CEO die Geschäftsführung in Dänemark übernimmt. Er war zuletzt Geschäftsführer für den Hersteller von Verpackungs- und Isolationsmaterial, die Gruppe BEWiSynbra, in Schweden. Vorstandsvorsitzender bleibt Christian Sørensen, der weiterhin auch im operativen Geschäft von Billund tätig sein wird.
Die erste Recirc-Lachszucht in der Schweiz ist mit ihrem Lachs aus der Kreislaufanlage offenbar so erfolgreich, dass das Unternehmen 'Swiss Lachs', eine Marke der Swiss Alpine Fish AG, bereits Expansionsgedanken hege, schreibt das Portal SalmonBusiness. Die von dem dänischen Wassertechniker Krüger, einer Abteilung von Veolia, gebaute Kreislaufanlage in Lostallo (Graubünden) besitzt eine Kapazität von 600 t. Die ohne Antibiotika oder sonstige "Chemie" gezüchteten Atlantischen Lachse werden derzeit ganz überwiegend in der Schweiz, aber auch in Liechtenstein verkauft, und zwar über einen Online-Shop sowie seit vergangenem Jahr über mehr als 300 Supermärkte und Großhändler. Der Preis für frisches Filet liegt im Online-Shop derzeit bei 90,68 CHF/kg - fast 83,- Euro/kg - und damit etwas höher als etwa irischer Biolachs. Seit 2017 wird der Lachs auch über Kastanienholz kalt geräuchert angeboten, und zwar für rund 101,- CHF oder 92,- Euro/kg. 80 Prozent der Fische werden jedoch frisch verkauft. Angesichts einer Gesamtmenge von 56.000 t Fisch, die die Schweizer national verzehren, entspricht die Kapazität von Swiss Lachs immerhin mehr als einem Prozent des landesweiten Konsums. In Relation zur Einfuhrmenge an Lachs, die bei mehr als 13.000 t liegen soll, könnte die Farm in Lostallo sogar fast 5 Prozent des schweizerischen Konsums abdecken.
Das Start-up Rheingarnelen in Essen hat im Juni mit der Produktion von Larven der Tigergarnele begonnen, um sie ab Mitte kommenden Jahres als Besatzmaterial für Kreislaufanlagen zu verkaufen. Das "Brot- und Buttergeschäft" des jungen Unternehmens, das seinen Sitz in dem Gründerzentrum Triple Z hat, ist derzeit allerdings noch die Aufzucht insbesondere von Amanogarnelen (Caridina multidentata) für die Aquaristik, schreibt die Westfalenpost. Timon Orths, der nach seinem Chemiestudium (B.Sc.) an der RWTH Aachen anschließend Water Science (M.Sc.) an der Universität Duisburg-Essen studiert hat, und Christoph Poschmann, Chemielaborant und Algenexperte, züchten die bei Aquarianern beliebte Garnele in Aquarien, die im Keller der historischen Gebäude der ehemaligen Zeche Zollverein an der Katernberger Straße stehen.
Für Empörung bei den Ostseefischern sorgt der von der EU-Kommission angeordnete sofortige Fangstopp für Dorsch in der östlichen Ostsee. "Die Kommission ignoriert mit dieser extremen Sofortmaßnahme die aktuellen wissenschaftlichen Gutachten", heißt es in einer Pressemitteilung des Verbandes der deutschen Kutter- und Küstenfischer (VDKK), denn "diese haben gezeigt, dass so eine Maßnahme praktisch keinen Nutzen für den Wiederaufbau des Bestands bringen wird." Die sofortige Schließung aller Fischereien auf den östlichen Dorsch (Nullfang) im zweiten Halbjahr 2019 sowie im Jahr 2020 werde voraussichtlich nur zu einer 4% höheren Biomasse des Laichbestandes führen. Der Grund: die natürliche Sterblichkeit sei zurzeit drei- bis viermal höher als die Entnahme durch die Fischerei: "Dies erklärt auch, warum sich der Zustand des östlichen Dorsches trotz kontinuierlicher Reduzierung des Fischereiaufwands in den letzten Jahren nicht vergrößert hat."
In der niedersächsischen Kleinstadt Gronau (Leine), gut 40 km südlich von Hannover, fand am 12. Juli 2019 das Richtfest für eine Zucht für Warmwassergarnelen statt, meldet die Hildesheimer Allgemeine Zeitung. In Anwesenheit zahlreicher Gäste aus der Gronauer Politik und Wirtschaft stellten die Investoren um den Gronauer Tarek Hermes (35) den Richtkranz für die Zuchtanlage mit dem Namen "Neue Meere" auf. Auf einer Grundfläche von rund 1.000 Quadratmetern sollen regelmäßig 800.000 Shrimps in sechs Becken mit je 115 Kubikmetern Wasser schwimmen - gespeist von einer Warmwasserkreislaufanlage und frei von Antibiotika. Photovoltaik-Module auf dem Dach sollen zur Stromversorgung beitragen.
Quoc Tuan, Verkaufsleiter und bislang stellvertretender Präsident des vietnamesischen Shrimpproduzenten Quoc Viet, ist zum Präsidenten des Familienunternehmens aufgestiegen, meldet IntraFish. Mit einer Produktionsmenge von jährlich 20.000 t Garnelen (2017/18) und einem Jahresumsatz von 152 Mio. Euro ist Quoc Viet einer der führenden Shrimpproduzenten des Landes. Jüngst kündigte Quoc Viet an, ausschließlich Shrimps aus seinen eigenen Farmen zu verarbeiten und nicht mehr von kleineren Züchtern, mit denen der Produzent teils seit Jahrzehnten zusammengearbeitet hatte, zu beziehen.