Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) hat Ende November eine Studie vorgelegt, die die Ursachen von Plastikeinträgen aus Fischfarmen in die Meere identifiziert. Erkenntnisse von 60 ASC-zertifizierten Fischzuchten haben drei Hauptursachen für Plastikmüll aus Aquakulturen ausgemacht: schlechtes Management, vorsätzliche Entsorgung sowie Extremwetterlagen. Das Dokument "Marine Litter and Aquaculture Gear" bildet die wissenschaftliche Grundlage für eine entsprechende Überarbeitung der ASC-Standards und enthält Empfehlungen für die Branche. Diese fasst der ASC unter den fünf "R's" zusammen, auf Englisch: Reduce, Re-use, Recycle, Recover, Refuse, zu Deutsch: Reduzieren, Wiederverwerten, Recyceln, Einsammeln, Vermeiden.
Die Fischereiminister der Europäischen Union haben in der vergangenen Nacht in Brüssel die Fangmengen für die Fischbestände im Nordost-Atlantik festgelegt. Für die deutsche Fischerei sind hierbei insbesondere die Fischbestände in der Nordsee von Bedeutung. Erfreulich für die hiesige Fischerei sei, dass sich bei den pelagischen Arten die Fangmengen für die Makrele deutlich um 41% erhöht haben und beim Hering dieselbe Fangmenge wie 2019 zur Verfügung stehen wird, teilte Claus Ubl vom Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer (VDKK) mit. Auch bei den beiden Bodenfisch-Arten Scholle und Seezunge wurde die Fangquote für das nächste Jahr um 17% bzw. 40% erhöht. Eine starke Absenkung der Quote gab es beim Nordseekabeljau. Der Grund: beim Kabeljau gibt es seit einigen Jahren Nachwuchsprobleme insbesondere im südlichen Teil des Verbreitungsgebietes. "Die Zukunft wird zeigen, ob sich der Nordseebestand immer weiter in den Norden ausdehnt", teilte VDKK-Sprecher Ubl mit. Als zentrale Ursache für diese Entwicklung werde der Klimawandel diskutiert. Durch die Schonung von Laichgebieten und Jungfischkonzentrationen soll die Bestandssituation noch schneller verbessert werden, als es durch eine einfache Quotenkürzung geschehen würde.
Eine halbes Dutzend Fischereien auf Grund- und Plattfische in Alaska dürfte in Kürze nach dem Standard des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifiziert werden, meldet das Portal IntraFish unter Verweis auf eine Mitteilung des Zertifizierers MRAG Americas. Dabei handelt es sich um sechs Fischereien mit einer Gesamtfangmenge von etwa 143.000 t im Jahre 2018. Im Fanggebiet Beringsee und Aleuten-Inseln (BSAI) sollen der Atka-Grünling (71.000 t), der Pazifische Rotbarsch (37.361 t) und eine weitere Rotbarsch-Fischerei (Northern Rockfish - Sebastes polyspinis, 6.100 t) zertifiziert werden. Desweiteren hat MRAG Americas der Zertifizierung von drei Fischereien im Golf von Alaska zugestimmt: ebenfalls dem Rotbarsch "Northern Rockfish" (Sebastes polyspinis, 3.685 t), dem Pazifischen Rotbarsch (29.236 t) sowie einem weiteren Rotbarsch-Bestand (Dusky rockfish - Sebastes ciliatus, 3.957 t). Obgleich noch eine bis Anfang Januar laufende Einspruchsfrist von 15 Werktagen gilt, rechnen Insider nicht mit ernsthaften Einwendungen. MSC-Klient für die Fischereien ist die aus fünf Unternehmen bestehende Alaska Seafood Cooperative, zu der Fishermen's Finest, North Star Fishing, Ocean Peace, O' Hara und United States Seafood gehören.
Mehrere Fischereien vor der kanadischen Nordostküste haben eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) für den Schwarzen Heilbutt (Reinhardtius hippoglossoides) erhalten. Das Fanggebiet erstreckt sich von Nuvanut bis nach Neufundland und Labrador (NL). Zusammen fangen diese Fischereien rund 21.000 t Schwarzen Heilbutt, allesamt kanadische Unternehmen, darunter indigene und küstennahe Fischereien sowie solche auf offener See. Die wichtigsten Märkte für den "Greenland halibut" sind Europa und Asien.
Namibias neuer Fischereiminister Albert Kawana teilte vergangene Woche mit, die geplanten Ermittlungen im Zusammenhang mit dem so genannten "Fishrot-Skandal" könnten "Jahre" dauern, meldet IntraFish. Kawana erklärte, Namibias Präsident Hage Geingob habe ihn beauftragt, Fälle von Missmanagement, Korruption und Vetternwirtschaft im Fischereisektor zu untersuchen. Einige der Unregelmäßigkeiten könnten die Regierung zwingen, das aktuelle Meeresschätze-Gesetz, den Marine Resources Act, zu ändern. Nach Angaben der Zeitung The Namibian könne es bei dem Skandal, in den auch der führende isländische Fischereikonzern Samherji verwickelt ist, um Transaktionen im Wert von bis zu 2,5 Mrd. N$, rund 155 Mio. Euro, gehen. Der inhaftierte bisherige Fischereiminister Bernhard Esau hatte dem staatlichen Fischereikonzern Fishcor auf 15 Jahre festgelegte Fangquoten im Wert von 1,8 Mrd. N$ (= 112 Mio. Euro) zugeteilt, die anderen Firmen entzogen worden waren, darunter Namsov Fishing Enterprises, die 2014 noch rund 650 Beschäftigte hatten. Esaus Übertragung der Quoten an Briefkastenfirmen hatte zu massiven Arbeitsplatzverlusten im Fischereisektor von Namibia geführt.
Kanadas neuer Premierminister Justin Trudeau hält an seiner vor den Wahlen gemachten Ankündigung fest, die Lachszucht in Netzgehegen in der Provinz British Columbia (B.C.) bis 2025 einzustellen. In einem Schreiben an Kanadas neue Fischereiministerin Bernadette Jordan forderte er diese auf, mit der Provinz und den indigenen Gemeinden einen verantwortungsbewussten Plan zu entwickeln, um diese Form der Lachszucht vor der Küste von B.C. aufzugeben. Dafür müsse Kanadas erstes Aquakultur-Gesetz verabschiedet werden. John Paul Fraser, Direktor der BC Salmon Farmers Association (BCSFA), bezeichnete den Plan als "unerreichbar" und der Direktor der Newfoundland Aquaculture Industry Assocation (NAIA), Mark Lane, kritisierte das Vorhaben scharf.
Danforel, weltweit größter Produzent von Räucherforellenfilet, hat einen neuen Geschäftsführer, meldet das dänische Portal Food Supply. Zum 1. Dezember 2019 hat Søren Gabrielsen (54) in der Unternehmensführung die Nachfolge von Erik Dalgaard Hansen (66) übernommen, dem Danforel in den letzten 20 Jahren gehörte. Der Lebensmitteltechnologe Gabrielsen war zuletzt sechs Jahre lang Betriebsleiter bei dem dänischen Lachsräucherer Norlax in Outrup bei Varde, 50 km westlich von Grindsted, dem Hauptsitz von Danforel. Hansen hat seine Firmenanteile an den Schweizer Kapitalfonds Piscai AG verkauft, der jetzt mit 51% die Mehrheit an Danforel besitzt. Danforel kann in seiner Räucherei täglich bis zu 120.000 Verbraucherpackungen Forellenfilet (125g) produzieren.
Die Fangquote für den Nordseekabeljau ist für das Jahr 2020 um nahezu 40 Prozent reduziert worden, melden die Undercurrent News. Die Europäische Union und Norwegen einigten sich bei Verhandlungen, die am Freitag zu Ende gingen, auf eine Fangmenge von 17.679 Tonnen, während 2019 noch 29.437 Tonnen gefischt werden durften. Die festgelegte TAC liegt erheblich unter dem Ratschlag des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES), der eine Quotenkürzung von 64 Prozent auf nur noch 10.457 t empfohlen hatte. Selbst die jetzt beschlossene Quote sei bei den als "nervenaufreibend" beschriebenen Verhandlungen nur zähneknirschend akzeptiert worden.
Der an der Olsoer Börse notierte schottische Lachszüchter Scottish Salmon Company (SSC) hat nach Übernahme durch den färingischen Lachsproduzenten Bakkafrost einen neuen Geschäftsführer erhalten, meldet IntraFish. An die Stelle des bisherigen CEO Craig Anderson, der "während seiner Amtszeit mehrere positive Entwicklungen in der SSC durchgeführt" habe, tritt Odd Eliasen, der bislang die Fischmehl-/Fischöl- und Fischfutterproduktion von Bakkafrost in Havsbrún als Geschäftsführer geleitet hatte. Außerdem habe Eliasen zuvor zahlreiche Vorstands- und Führungspositionen in der Fischfarmindustrie der Färöer Inseln inne gehabt und zu deren Restrukturierung beigetragen.
Der norwegische Lachszüchter Cermaq hat die Genehmigung für sein Projekt "iFarm" erhalten, das mit einer individuellen Gesichtserkennung der einzelnen Fische arbeitet, meldet das Portal IntraFish. Obgleich Cermaq, eine Tochter von Mitsubishi, nur vier von zehn beantragten Farmlizenzen in Steigen/Norwegen erhalten hat, soll im Januar 2020 mit dem Bau des 57,7 Mio. Euro-Projektes begonnen werden. Der erste Besatz sei für Herbst 2020 geplant. In der iFarm könne über eine Gesichtserkennung jeder einzelne Lachs identifiziert und dann beispielsweise für eine individuelle Behandlung gegen Lachsläuse aussortiert werden. Diese Methode spare Kosten, außerdem müssten die Fische erheblich weniger angefasst werden, was der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Tiere diene, erklärt Karl Fredrik Ottem, Manager Fischgesundheit bei Cermaq. Die mit Sensoren arbeitende Technologie hat das norwegische Unternehmen BioSort entwickelt, das bereits zahlreiche Tests am Standort Matre des Instituts für Meeresforschung durchgeführt hat. Die damit für jeden einzelnen Lachs erstellte "Patientenakte" sei nicht nur für den Züchter, sondern auch für Behörden und Verbraucher nützlich, meint BioSort-Geschäftsführer Geir Stang Hauge.