Für die Mitte März in Boston stattfindende Seafood Expo North America erwartet der Veranstalter eine geringere Beteiligung aus China, meldet IntraFish. Denn mit Wirkung zum 2. Februar hatte die Trump-Regierung Einreisebeschränkungen für Ausländer eingeführt, die in den vergangenen zwei Wochen in China waren. In vergangenen Jahren stellte die Volksrepublik China im Schnitt 5% der Besucher und Aussteller und belegte 9% der Ausstellungsfläche, teilt der Messeveranstalter Diversified Communications mit. Allerdings kämen in der Regel 80% der Messebesucher aus den USA, Kanada und Mexiko. 2019 hatte Diversified bereits die Seafood Expo Asia in Hongkong aufgrund anhaltender Unruhen dort abgesagt.
Das spanische Fischfang- und Fischverarbeitungsunternehmen Grupo Calvo will mittelfristig für seine Bonito-Fischerei vor den Kanarischen Inseln ein Zertifikat des Marine Stewardship Councils (MSC), melden die Undercurrent News. Bei einer Veranstaltung in Las Palmas Mitte Januar stellte Calvo im Beisein von Vertretern örtlicher Fischerverbände sowie Regierungsvertretern, die mit der Fischerei befasst sind, sein Projekt "Nachhaltiger Thunfisch von den Kanarischen Inseln" vor. Das Projekt "Sustainable Canary Islands Tuna" ziele auf den Erhalt des MSC-Zertifikats, das den Thunfischfängen internationale Märkte öffnen werde, sagte Carmelo Dorta, Generaldirektor Fischerei bei der Regierung der Kanarischen Inseln. Mit Projektstart begännen die Vorbereitungen für die MSC-Zertifizierung, darunter Training für Fischer, eine unabhängige Vorbewertung der Fischerei sowie eventuell ein Fischereiverbesserungsprojekt (FIP). Das Projekt ist Teil einer Nachhaltigkeitsinitiative von Calvo, in deren Rahmen das Unternehmen bis zum Jahre 2025 17 Ziele in drei Tätigkeitsfeldern - Meere, Umwelt, Menschen - erreichen wolle. Unter anderem sollen letztendlich sämtliche unter Marke gehandelte Thunfisch-Loins aus verantwortungsbewusster und nachhaltiger Fischerei stammen.
Schottland hat vergangenes Jahr 94.000 t Lachs im Wert von 744 Mio. Euro exportiert - ein Mengenplus gegenüber 2018 von 26% und ein Wertzuwachs von 22%. Der Ausfuhrwert lag nach Angaben der britischen Zollbehörde HMRC auf Rekordhöhe, schreibt Fish Information & Services (FIS). 56% des Lachses wurden in die EU exportiert (auf Basis Wert: 52%), wobei hier Frankreich der bedeutendste Abnehmer war mit Ware im Wert von 266 Mio. Euro. Wichtigster Drittlandsmarkt waren die USA (216 Mio. Euro), gefolgt von China (71 Mio. Euro), dessen Käufe 2019 jedoch um 11% zurückgingen. Dafür importierten andere Märkte in Asien mehr schottischen Lachs, vor allem Taiwan und Japan (zusammen: 117 Mio. Euro).
Der US-amerikanische Veranstalter der im März stattfindenden Boston Seafood Show, Diversified Communications, hat ein Unternehmen, das ein fischloses Thunfischprodukt herstellt und vermarktet, nicht als Aussteller auf der diesjährigen Messe zugelassen, meldet das Portal IntraFish. Diversified begründete die Ablehnung der von Atlantic Natural Foods (ANF) bereits im Oktober 2019 vorgenommenen Messeanmeldung mit Verweis auf die Politik der Veranstalter, wonach die Messe auf Seafood-Produzenten beschränkt sei. Das ANF-Produkt 'Tuno' hingegen ist fischloses Seafood, hergestellt aus marinen Proteinen aus Meerestang und Algen, Sojahefe, Sonnenblumenöl und einigen weiteren Zutaten. Der ANF-Vorstandsvorsitzende J. Douglas Hines warf den Verantwortlichen vor, zu versuchen, Innovation sowie Gruppen, die sich ihrer Kontrolle entzögen, zu ignorieren: "Statt den Wandel zu begrüßen und neuen Konsumentenerwartungen zu entsprechen, folgen sie weiterhin einem Weg, um Vergangenes zu wiederholen." Ursprünglich hatte ANF begonnen, mit Hilfe der kalifornischen Anwaltskanzlei Parks & Solar rechtlich gegen die Entscheidung vorzugehen, zumal Diversified bereits im Jahre 2018 Ocean Hugger Foods als Aussteller zugelassen hatte - diese produzieren vegane Seafood-Produkte. Anfang Februar zog ANF seine Klage jedoch wieder zurück.
Der isländische Lachszüchter Arnarlax hat in den vergangenen Tagen "aufgrund herausfordernder Wetterbedingungen" bis zu 470 Tonnen Zuchtlachs verloren, meldet das Portal SalmonBusiness unter Berufung auf Zahlen der Nationalen Lebensmittelbehörde. Nach Angaben von IntraFish sollen die Fische zwischen 6 und 9 kg gewogen haben. Vergangenen Montag pumpte der Ringwadenfänger "Sightvatur Bjarnason" tote Lachse aus den Gehegen von Arnafjordur an Islands Westküste. Nach Angaben des Arnarlax-Vorstandsvorsitzenden Kjartan Olfasson darf der Züchter im laufenden Jahr bis zu 10.000 t Lachse züchten.
Die Elbfischer fangen während der Stintsaison nur noch ein Bruchteil dessen, was ihnen vor zehn Jahren in die Netze und Reusen gegangen ist, meldet der Norddeutsche Rundfunk (NDR). Damals habe er während der Saison an einem Tag noch etwa 500 kg Fisch gefangen, in diesem Jahr sind es weniger als 50 kg pro Tag, teilt Fischer Lothar Bukow aus Jork mit. Er legt seine Netze zwischen Hahnöfersand und Neßsand aus. "Die Arbeit, ob ich nun 500 Kilo Fisch fange oder 50, ist ja immer die gleiche", sagt Bukow. "Ich liege hier Tag und Nacht und es macht eben keinen Spaß mehr, wenn man gar nichts fängt." Den übrigen Fischern zwischen Elbmündung und Geesthacht gehe es ähnlich, sagt der NDR. Für den Fangrückgang machen sie unter anderem die letzte Elbvertiefung verantwortlich: die laufenden Schlick-Baggerungen hätten den Tod vieler Fischlarven bewirkt. Entsprechend fordere Prof. Dr. Ralf Thiel, Fischkundler an der Universität Hamburg, während des Laichzuges des Stints und während seiner Aufwuchsphase keine Bagger-Aktivitäten durchzuführen. Lothar Bukow verkauft seinen Fang noch im eigenen Fischladen. Ein Nachfolger hat der 63-Jährige für seinen Betrieb nicht.
Das Fischgeschäft "Fisch & Co." im Wiener Stadtteil Penzing wurde beim diesjährigen Genuss Award der österreichischen Hauptstadt prämiert, meldet die Wirtschaftszeit, ein unabhängiges Informationsportal für die regionale Wirtschaft des Landes. Das seit 45 Jahren bestehende Geschäft in der Hütteldorferstr. 191 (14. Wiener Gemeindebezirk) von Wilhelm Vranovsky bezeichnet sich selbst als "das letzte wirkliche Fischgeschäft von Wien". "Verkauft werden nur Lebensmittel, die uns auch selbst schmecken", beschreibt Vranovsky seine Philosophie. Im Sortiment seien ausschließlich nachhaltig gefangene Meeres- und Flussfische sowie Meeresfrüchte, außerdem Bioweine und Biogemüse aus Österreich. Bei dem von der Wirtschaftskammer Wien veranstalteten Genuss Award wählen tausende Wienerinnen und Wiener über ein Online-Voting ihren Lieblings-Lebensmittelhändler. Außerdem vergab eine Jury weitere Preise in den vier Sonderkategorien "Großhandel mit Lebensmitteln", "Soziales Engagement", "Innovation" und "Lebenswerk". Einen Kurzfilm über "Fisch & Co." finden Sie hier.
Nach dem bevorstehenden Verkauf der Supermarktkette Real sollen 30 der aktuell 277 Märkte geschlossen werden, meldet das Hamburger Abendblatt. Am Dienstag hatte der Vorstandsvorsitzende des Real-Mutterkonzerns Metro, Olaf Koch, mitgeteilt, dass mit dem russischen Finanzinvestor SCP und dem Immobilieninvestor X-Bricks eine "kommerzielle Einigung" erzielt worden sei. Der Verkaufspreis liege bei 300 Mio. Euro. Neben den geplanten 30 Schließungen sollen weitere Standorte verkleinert oder umgestaltet werden. Der Großteil der verbleibenden Real-Filialen soll an Wettbewerber abgegeben werden. Kaufland habe Interesse an rund 100 Standorten, Edeka an 87. Auch Tegut und Globus wollen Real-Märkte erwerben. Von den neuen Betreibern werde die Zusicherung erwartet, Real-Mitarbeiter weiter zu beschäftigten, sagte Koch. Derzeit beschäftige die Supermarktkette etwa 34.000 Mitarbeiter.
China war letztes Jahr für Equadors Shrimp-Produzenten der bei weitem wichtigste Markt. Während die Shrimp-Exporte insgesamt 2019 gegenüber 2018 um 25% stiegen (Wertzuwachs: +14%), legten die Ausfuhren nach China um 225% zu. Das Land kaufte 348.218 t Shrimps für 1,7 Mrd. Euro - das sind 49,3% des gesamten Ausfuhrwertes von 3,4 Mrd. Euro. "Unvorstellbar" sei es, keine Shrimps mehr nach China zu liefern, sagte José Antonino Camposano, Direktor der Nationalen Aquakultur-Kammer. Denn angesichts einer Transportdauer von 45 Tagen hätten Chinas Importeure dann Ende März keine equadorianischen Shrimps mehr. Noch allerdings liegen Chinas TK-Shrimpbestände in großem Umfang unberührt.
Der weltgrößte Lachszüchter Mowi hat seinen Verarbeitungsbetrieb in Shanghai (China) bis auf Weiteres geschlossen und die rund 50 Beschäftigten in der Produktion entlassen, meldet IntraFish. Verkaufs- und Managementpersonal arbeiteten jedoch weiter, teilte Mowi-Geschäftsführer Ivan Vindheim mit. Er schätzt, dass sein Unternehmen einen Anteil von etwa 20% an dem auf jährlich 120.000 t veranschlagten chinesischen Lachsmarkt halte. Doch für Mowi insgesamt sei die Schließung "kein großer Akt". Die Preise seien etwas niedriger als sonst - ansonsten gebe es nicht viel mehr zu sagen, als dass es sich um einen kurzfristigen "Schlag" handele, sagte Vindheim.