Die aktuell sehr niedrigen Preise für Pangasius aus Vietnam könnten in der zweiten Jahreshälfte 2020 erheblich anziehen, befürchten Insider, schreiben die Undercurrent News. Aktuell sei der Preis für Pangasius - rund 17.500 VND/kg (= 0,69 Euro/kg) für die Rohware und 1,75 USD/kg (= 1,61 Euro/kg) Filet mit 20% Glasur Export nach Europa - sehr niedrig. Einige Einkäufer erteilen deshalb Aufträge, andere sind zögerlich, weil sie auf einen weiteren Preisrückgang hoffen. Doch Stimmen aus der Branche warnen, dass das Pendel umschlagen könne. Angesichts seit Ende 2018 sinkender Preise haben manche Farmer bereits seit Mitte 2019 nicht mehr besetzt. Da derzeit die Nachfrage aus China, bedingt durch den stagnierenden Foodservice-Sektor in der Volksrepublik, schwach ist, könnten Züchter sich auch zu der gerade beginnenden neuen Besatzsaison zurückhalten. Entsprechend sei nach erneutem Anziehen der Nachfrage aus China voraussichtlich Ende 2020 mit einem Preisanstieg zu rechnen. Entspannt äußerte sich jedoch Tam Nguyen, CEO von Vietnams größtem Pangasius-Exporteur Vinh Hoan: bei ihr gebe es keine Auftragsstornierungen, zumal die Nachfrage aus Chinas LEH und Online-Handel fehlende Neuaufträge aus dem Foodservice-Sektor ausgleiche.
Die Organisatoren der Konferenz "Aquafeed Horizons 2020", einer Veranstaltung für Experten aus der Produktion von Aquakultur-Futter, haben die für den 24. März 2020 in Thailands Hauptstadt Bangkok terminierte Konferenz abgesagt, meldet Fish Information & Services (FIS). Die auf Hawaii/USA ansässigen Ausrichter, Betreiber der Plattform Aquafeed.com, begründeten ihre Entscheidung mit Blick auf die anhaltende Corona-Epidemie und mit der Verantwortung für die Gesundheit der Delegierten und ihrer Mitarbeiter. Die 13. Aquafeed Horizons sollte im Rahmen der Victam Asia Grain and Feed Expo und des VIV Health & Nutrition Asia Trade Fair Forum stattfinden.
Aldi Nord ruft Tiefkühl-Garnelen zurück, weil diese Rückstände des Antibiotikums Chloramphenicol enthalten könnten. Betroffen ist die Sorte "Natur" des TK-Artikels "Gourmet Fruits de Mer King Prawns Garnelenschwänze" mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 03.01.2022. Lieferant ist Heiploeg International. Die Garnelen sollten nicht verzehrt werden. Aldi bittet seine Kunden, das Tiefkühlprodukt in eine der Filialen zurückzubringen. Andere als die genannten Chargen des Artikels sind nicht betroffen. Die betroffene Ware wurde ausschließlich in den folgenden 18 Gesellschaften des Discounters verkauft: Bad Laasphe, Bargteheide, Barleben, Beucha, Datteln, Hannoversch Münden, Herten, Horst, Lehrte-Sievershausen, Nortorf, Radevormwald, Rinteln, Salzgitter, Scharbeutz, Seevetal, Weimar, Werl und Wilsdruff. Welcher Gesellschaft eine Aldi-Filiale angehört, kann auf der Internetseite des Discounters überprüft werden.
Schottlands Lachsindustrie wird nach Austritt Großbritanniens aus der EU für den Export in die Gemeinschaft Gesundheitszertifikate benötigen. Bislang sind für den Handel innerhalb der EU keine "Export Health Certificates" (EHC) erforderlich. Diese ab 1. Januar 2021 verlangten EHCs werden für Schottlands Lachsproduzenten jährliche Zusatzkosten zwischen 1,5 und 10,3 Mio. Euro bedeuten, schätzt die Scottish Salmon Producers Organisation (SSPO), wobei die Gesamtsumme abhängig sein werde von den erhobenen Kosten je Zertifikat und der Anzahl der EHCs je Lkw-Ladung. Jährlich müssten voraussichtlich zwischen 50.000 und 100.000 Gesundheitsbescheinigungen von Amtsärzten oder Veterinären ausgestellt werden. Alleine nach Frankreich werde per anno Lachs im Wert von 225 Mio. Euro exportiert - ein Drittel der gesamten schottischen Lachsausfuhren, sagt SSPO-Geschäftsführerin Julie Hesketh-Laird. Täglich werden über die Straße und durch den Eurotunnel etwa 300 Lachssendungen verschickt. Die demnächst erforderlichen EHCs seien "eine unnötige finanzielle und bürokratische Last", die nicht nur Verzögerungen und Kosten mit sich brächten, sondern auch den internationalen Wettbewerbs stärken würden, so Hesketh-Laird.
Der Umweltstandard des Marine Stewardship Councils (MSC) wird unter anderem auf Wunsch von Umweltorganisationen, Wissenschaftlern und Vertretern der Fischereiindustrie turnusgemäß überarbeitet. Das Lenkungsgremium des MSC, das Board of Trustees, hat jetzt acht Punkte bekanntgegeben, die im Rahmen der Überarbeitung berücksichtigt werden, teilt der MSC mit: 1. Verbesserungen zum Schutz von gefährdeten, bedrohten und geschützten Arten; 2. Überprüfung bewährter Praktiken und Managementsysteme zur Bekämpfung von Shark Finning, das heißt dem Abtrennen von Haifischflossen und Rückwurf; 3. Bekämpfung von so genanntem Ghost Fishing, das heißt im Meer verlorener oder zurückgelassener Netze, in denen sich Meerestiere verfangen können; 4. eindeutige Formulierungen der Anforderungen hinsichtlich des fischereilichen Einflusses auf das Ökosystem; 5. Entwicklung alternativer Managementansätze für Fischereien, die mehrere Arten fangen; 6. Überprüfung der Bewertung von Bewirtschaftungsstrategien und anderer Praktiken des Bestandsmanagements gemäß MSC-Umweltstandard; 7. Unterstützung von kleinen Fischereien und Fischereien in Entwicklungsländern; 8. Bewertung, inwiefern der risikobasierte Ansatz Fischereien mit begrenzter Datenlage bei der Aufnahme ins MSC-Programm unterstützt. Die genannten Themen stehen bis 2021 zur öffentlichen Konsultation.
In Bremerhaven ist weiterhin unklar, ob die Fischrestaurantkette Nordsee ihre Hauptverwaltung in der Seestadt schließen wird. Nachdem bereits im November 2019 Verhandlungen zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat über einen Interessenausgleich und Sozialplan gescheitert waren, konnte auch die Einigungsstelle bei der Nordsee in ingesamt fünf Sitzungen keinen Konsens zwischen den Parteien erzielen. "Letztendlich konnte sich die Arbeitgeberseite vor dem Vorsitz der Einigungsstelle mit ihren Konzepten durchsetzen", teilt Moritz Steigenberger, Sekretär der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), mit. Jetzt sei der Weg frei für Kündigungen. Bei den Sparvorhaben und Kündigungsplänen der Geschäftsführung gebe es keine Abstriche. Die Abfindungsummen seien vergleichsweise niedrig, sagt Steigenberger mit Verweis auf Kellogg's oder AB InBev (Beck's), wo "deutlich mehr gezahlt" worden sei. Unterdessen hat die NGG Tarifverhandlungen für einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung eingeleitet. Nach einem Warnstreik von rund 60 Beschäftigten am 11. Februar 2020 sei ein Termin für eine erste Verhandlungsrunde am 28. Februar 2020 vereinbart worden.
Mehrere Verbände der britischen Fischwirtschaft sprechen sich gegen Pläne von Premierminister Boris Johnson aus, geringqualifizierte Arbeitskräfte in Zukunft nicht mehr ins Land zu lassen, meldet das Portal IntraFish. Das neue punkteorientierte Immigrationssystem Großbritanniens sieht nicht nur vor, dass alle Arbeitskräfte mit Migrationshintergrund Englisch sprechen müssen. Vielmehr muss, wer in Zukunft im United Kingdom arbeiten will, eine Beschäftigung mit einem Jahresgehalt von mindestens 25.600 GBP - etwa 30.600 Euro - nachweisen, wobei diese Grenze auf 20.480 GBP - rund 24.450 Euro - gesenkt werden könne. Die Folge: niedrig entlohnte und ungelernte Arbeitskräfte erhalten keine Arbeitserlaubnis für die Insel. Das Problem: fischwirtschaftliche Betriebe insbesondere in Schottland beschäftigten zahlreiche Mitarbeiter gerade in dieser Kategorie. Entsprechend haben die Scottish Seafood Association (SSA), die die Fischerei repräsentiert, und die Scottish Salmon Producers Organisation (SSPO), Zusammenschluss der Lachsproduzenten, gemeinsam dringende Gespräche auf ministerieller Ebene über die möglichen Folgen dieser Einwanderungspolitik gefordert.
Die Fischerei auf den atlanto-skandischen Hering könnte zum Jahresende 2020 die Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) verlieren, melden die Undercurrent News. Als Folge wäre mit einem Preisanstieg beim Nordseehering zu rechnen, so die Meinung nicht genannter Quellen aus der Schwarmfischverarbeitung. Das Zertifikat würde zum 30. Dezember 2020 ausgesetzt werden, sollten sich die an der Fischerei auf den AS-Hering - auch als Frühjahrslaicher bezeichnet - beteiligten Nationen bis dahin nicht auf eine Gesamtfangmenge geeinigt haben. Im Gegensatz zur Situation bei der Makrele im Nordostatlantik, deren MSC-Zertifikat im März 2019 ausgesetzt wurde, gibt es zum AS-Hering jedoch den Nordseehering als Alternative. Nach Angaben des ICES wurden im Jahre 2018 insgesamt 602.328 t Nordseehering angelandet, während die Fangmenge beim Frühjahrslaicher bei 592.899 t lag (2017: 721.566 t). Über norwegische Häfen liefen 2019 insgesamt 418.677 t AS-Hering (zu einem Durchschnittspreis von 4,40 NOK/kg = 0,44 Euro/kg) und 96.592 t Nordseehering (für 5,90 NOK/kg = 0,59 Euro/kg).
Der Verkauf der SB-Warenhauskette Real ist fix: Die Metro AG unterzeichnete am Abend des 18. Februars mit der Investmentgesellschaft SCP Group mit Sitz in Luxemburg eine Vereinbarung zur 100-prozentigen Übernahme von Real. Danach wird die SCP Group alleiniger Eigentümer des stationären Real-Geschäfts (276 Standorte), des Digitalgeschäfts inklusive des Online-Marktplatzes real.de, von 80 Immobilien sowie aller zu Real gehörenden Gesellschaften. Alle rund 34.000 Mitarbeiter werden mit ihren gültigen Verträgen zu den bisherigen Konditionen übernommen, heißt es in der Meldung der Metro AG. Die SCP Group wird für die Steuerung aller Geschäftsbereiche von Real verantwortlich sein und gemeinsam mit ihrem strategischen Partner, der x+bricks Group, die Neupositionierung des Immobilienportfolios betreuen. Metro erwartet einen Netto-Mittelzufluss in Höhe von rund 0,3 Milliarden Euro nach Abschluss der Transaktion, die noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Regulierungs- und Wettbewerbsbehörden stehe.
Der Shrimpstandard des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) ist von der Global Sustainable Seafood Initiative (GSSI) anerkannt worden, teilt der ASC mit. Die Messlatte des GSSI basiert auf Richtlinien der Welternährungsorganisation (FAO) für Seafood-Umweltzertifizierungen. Um von der GSSI anerkannt zu werden, muss ein Standard bestimmen Anforderungen entsprechen, die unter anderem berücksichtigen, wie er verwaltet und wie auditiert wird. Der Shrimp-Standard selber prüft bei den Farmen mehr als 100 Indikatoren, darunter der Einsatz von Antibiotika, die Überwachung der Wasserqualität, faire Löhne für die Arbeiter und deren gute Behandlung, Schulung der Beschäftigten sowie der Dialog mit den jeweiligen Kommunen und der heimischen Bevölkerung. Inzwischen sind nach dem seit 2014 geltenden Standard weltweit über 320 Shrimpfarmen zertifiziert, die insgesamt mehr als 220.000 t Garnelen produzieren. Die meisten von ihnen liegen in Vietnam, Equador, Indonesien und Honduras. Der ASC wird in Kürze in Ergänzung zu den existierenden Farmstandards eine erste Version eines ASC-Futtermittelstandards veröffentlichen.