Die Bremer Fischmesse bietet alle zwei Jahre die Bühne für die Vergabe des Seafood Stars. Dieser Branchenpreis ist eine Auszeichnung, die das FischMagazin seit mehr als zehn Jahren für beispielhaft gute Fischgeschäfte, für Restaurants, Events und Fischabteilungen im LEH verleiht. Er ist ein Preis für Unternehmen mit Vorbildcharakter, deren Ideen und Kreativität herausragend sind. Erstmals wurde in diesem Jahr auch der Preis für "Herausragendes Engagement für Nachhaltigkeit" vergeben. Die Preisträger des Jahres 2020 sind:
Zufrieden mit der diesjährigen Messe Fish International äußerte sich der Veranstalter, die Messe Bremen. Mit gezählten 10.302 Besuchern hatte der Branchentreff "weniger unter den Folgen der Winterstürme zu leiden" als befürchtet. Gegenüber der letzten Fish International im Jahre 2018 mit 12.203 Besuchern ist das ein Rückgang um 15 Prozent. Bei den Ausstellern waren nur drei Absagen zu verzeichnen, allesamt Unternehmen aus China. "Viel wichtiger als dieser verkraftbare Schwund ist für uns aber, dass sich so viele Aussteller positiv geäußert haben", sagt Andrea Rohde, Bereichsleiterin Fachmessen bei der Messe Bremen. Große mediale Aufmerksamkeit der Publikumspresse galt den ersten veganen Erzeugnissen von etablierten Fischproduzenten. Der Bremerhavener Frosta Food Service stellte "Fisch vom Feld vor: Fischfrikadellen oder Backfisch aus hellen Gemüsesorten, Hanfprotein und Leinöl in einer krossen Panade. Der niederländische Hersteller Sterk präsentierte sein veganes Sashimi: Produkte aus Tapiokastärke und Glukose aus Algen, die Lachs und Thunfisch zum Verwechseln ähnlich sehen. Einen ausführlichen Überblick zur Messe erhalten Sie in der März-Ausgabe von FischMagazin.
Die Preise für Shrimps geraten weltweit unter Druck, weil die Corona-Epidemie den chinesischen Binnenkonsum erheblich reduziert hat. "China hat sich für das chinesische Neujahrsfest die Lager mit Shrimps gefüllt und muss sie voraussichtlich nicht ersetzen", beschrieb ein US-Importeur die Situation gegenüber dem Portal IntraFish. Zumindest kurzfristig würde das zu einer Abwärtstendenz bei den globalen Preisen für die Produktkategorie führen, meinen mehrere Insider. Alleine in der ersten Jahreshälfte 2019 waren Chinas Seafood-Einfuhren nach Angaben der dortigen Zollbehörden auf Basis Wert gegenüber dem Vorjahr um 32% auf knapp über 7 Mrd. USD - rund 6,3 Mrd. Euro - gestiegen. Da der öffentliche Verkehr in China aktuell erheblich zurückgefahren sei und der Außer-Haus-Verzehr in vielen Teilen des Landes stark abgenommen habe, sind zahlreiche Seafood-Produkte von der schwachen Nachfrage betroffen - neben Garnelen beispielsweise auch Lachs, Hummer, Krebse oder Tintenfische. Die Folge: führende Shrimp-Produktionsländer wie Indien oder Equador versuchen, für ihre Ware andere Märkte zu finden - wie Nordamerika, Japan oder die EU.
Der niedersächsische Tiefkühl-Produzent Pickenpack Seafoods (Lüneburg) ruft eine Charge Fischfilets zurück, weil diese Kunststoffteilchen enthalten könnten, meldet Der Spiegel. Das am Produktionsstandort Riepe-Ihlow hergestellte Produkt "SeaGold Schlemmerfilet à la Italia (400g-Packung)" mit der Chargennummer L9338 und dem Mindesthaltbarkeitsdatum 12.2020 wurde bundesweit in Filialen der Supermarktkette Netto Marken-Discount verkauft. Der Verkauf der Ware sei gestoppt worden, heißt es in einer Mitteilung des Herstellers. Weitere Chargennummern oder andere Produkte der Firma seien nicht betroffen.
Die türkische Kuzuoğlu-Gruppe plant eine massive Ausweitung ihrer Produktion von Lachsforellen. Das erklärte der Eigner Hasan Kuzuoğlu auf der Bremer Fish International gegenüber den Undercurrent News. Der Produzent, der auf der Messe als Lazsom su Ürünleri auftrat - übersetzt: Lazsom Aquakultur - hatte seit den 1980er Jahren Forellen in Portionsgröße gezüchtet, setzt jedoch seit 2011 verstärkt auf die größere Lachsforelle. Nach Angaben von Kuzuoğlu entfalle inzwischen die Hälfte der türkischen Produktionsmenge von "salmon trout" auf das im nordosttürkischen Rize ansässige integrierte Farm- und Verarbeitungsunternehmen.
Die britische Regierung plant die Indienststellung von bis zu 24 zusätzlichen Fischereischutzbooten, um im Falle eines No-Deal-Brexits ohne EU-Abkommen die eigene Fischerei zu schützen, meldet Fish Information & Services (FIS). Zunächst sei der Anschaffung zweier weiterer Schutzboote und zweier Flugzeuge für die Überwachung aus der Luft zugestimmt worden, doch bei Bedarf könnten zum Ende der Übergangsfrist am 31.12.2020 weitere 22 Boote sowie 35 zusätzliche Fischereibeamte kurzfristig abgestellt werden. Damit sollen vor allem Szenarien wie die so genannten "Scallop wars" 2018 und militante Konflikte zwischen französischen und britischen Fischern im vergangenen Jahr vermieden werden.
Followfood hat sich verpflichtet, bis zum Jahre 2021 zum "klimaneutralen Unternehmen" zu werden, teilt der Lebensmittelproduzent aus Friedrichshafen mit. Zur Erreichung dieses Ziels arbeitet der Nachhaltigkeitspionier mit der internationalen Klimaschutzorganisation Myclimate Deutschland mit Sitz in Reutlingen zusammen. Followfood will damit nach eigener Aussage seine Leuchtturmfunktion als ökologische Food-Marke ausbauen. Bereits im Frühjahr 2020 hatte das Unternehmen einen Konserven-Thunfisch als erstes klimaneutrales Fischprodukt auf den Markt gebracht. Ab 2021 sollen nicht nur sämtliche 95 Produkte klimaneutral gestellt werden, sondern auch die Verwaltung und die Transportwege. Dafür sollen circa 25 Prozent des Jahresgewinns 2019 investiert werden. Im vergangenen Jahr war Followfood um mehr als 20 Prozent gewachsen und hatte die eigene Ergebnisprognose deutlich übertroffen. Die im letzten Jahr eingeführte Bodenretter-Range wird auf alle Nicht-Fisch-Produkte ausgeweitet und um neue vegane Tiefkühl-Bio-Fertiggerichte erweitert. Von jedem Produkt fließen fünf Cent pro Verpackung in die Bodenretter-Initiative, um regenerative Landwirtschaft zu fördern.
Einen Fisch-Döner auf Basis von Makrele und Lachs will der junge türkische Produzent Tek Balik Döner jetzt auch nach Westeuropa exportieren, meldet Fish Information & Services (FIS). Tek Balik Döner, ursprünglich als kleines Restaurant in der türkischen Hauptstadt Istanbul gestartet, habe den Fisch-Döner nach eigenen Angaben über vier Jahre entwickelt und stehe jetzt vor Aufnahme der Massenproduktion. In einem jüngst erworbenen Fabrikgebäude im Stadtteil Torbali der ägäischen Hafenstadt Izmir werden der Fisch-Döner und Fisch-Burger produziert. Nach Mitteilung von Produktionsleiterin Merve Altinsoy werden die zuvor tiefgekühlten Makrelen und Lachse nach dem Ausnehmen und Entgräten auf rein natürlicher Basis mariniert. Bislang werde der Fisch-Döner nur in türkischen Läden verkauft, doch Tek Balik Döner sei bereits im Gespräch mit führenden Döner-Imbiss-Ketten in Europa, teilte Altinsoy der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu mit. Aus Deutschland, Tschechien und den Niederlanden seien bereits Aufträge eingelaufen. "Unser Ziel ist es, der ganzen Welt Fisch-Döner anzubieten", umriss Merve Altinsoy die ambitionierten Pläne von Tek Balik Döner.
Die Polizei im westafrikanischen Namibia hat den Trawler "Heinaste" des isländischen Fischereiunternehmens Samherji in Walvis Bay beschlagnahmt, melden die Undercurrent News. Nach Angaben des Leiters der zuständigen Ermittlungsabteilung sei das Fangschiff auf Grundlage des namibischen Gesetzes gegen organisierte Kriminalität konfisziert worden. Die Heinaste sei unter anderem deshalb festgesetzt worden, weil die beiden anderen in Namibia stationierten Samherji-Schiffe "MV Saga" und "MV Geysir" das Land unter Zurücklassung ihrer 210 Mann starken namibischen Crew verlassen haben. Die Saga sei zwecks Reparaturen nach Spanien unterwegs, die Geysir sei zum Fischfang nach Mauretanien aufgebrochen, teilte Samherji mit. Jetzt haben die Isländer angekündigt, gegen die Beschlagnahmung der Heinaste gerichtlich vorzugehen. Denn erst vergangene Woche hatte ein Gericht zwar den Kapitän des Schiffs, Arngrímur Brynjólfsson, wegen illegaler Fischerei zu einer Geldstrafe von umgerechnet rund 58.500 Euro verurteilt, das Schiff jedoch freigegeben. Deshalb betrachte Samherji-CEO Bjorgolfur Johansson die erneute Festsetzung der Heinaste als rechtswidrig.
Chile exportiert bereits seit zwei Wochen keinerlei Lachs mehr nach China, meldet Fish Information & Services (FIS). Chinesische Käufer hätten sich zu einem Einfuhrstopp entschlossen, weil die Chinesen angesichts der durch den Corona-Virus ausgelösten Krankheitswelle auf Empfehlung der Behörden des Landes quasi nicht mehr auswärts essen gingen, teilt Arturo Clément, Präsident des chilenischen Lachsindustrie-Verbandes SalmonChile mit. China war mit 43.581 t exportierter Lachse im Wert von 249 Mio. Euro (2019) Chiles fünfwichtigster Markt. Clément rechne damit, dass der sonst nach China ausgeführte Lachs nun auf andere führende Märkte wie Brasilien und die USA, aber auch Japan und Russland gelangen werde.