Bofrost will kurzfristig bis zu 200 weitere Stellen insbesondere für Verkäufer und Auslieferer schaffen, meldete die Rheinische Post (RP) bereits Anfang April. Der europäische Marktführer im Direktvertrieb von Eis- und Tiefkühlspezialitäten profitiert davon, dass insbesondere Ältere, Kranke und Risikogruppen, aber auch Familien durch die Lieferung von Nahrungsmitteln an die Haustür soziale Kontakte beim Einkauf vermeiden wollen, um damit die Gefahr einer Ansteckung mit dem Covid-19-Virus zu minimieren. "Unser Bestellaufkommen ist seit der Corona-Krise stark gestiegen. Die deutlichsten Zuwächse bei den Bestellmengen verzeichnen wir in der Kundentelefonie sowie im Online-Shop unter www.Bofrost.de", berichtet Thomas Baaske, Geschäftsführer Human Resources bei Bofrost.
Die Preise für Zuchtlachs aus Norwegen waren in der letzten April-Woche weiterhin unter Druck angesichts der Covid-19-Pandemie, meldet IntraFish. In jener Woche fielen die Preise zwischen 1 und 2 NOK/kg - 0,09 bis 0,18 Euro/kg -, teilte ein Lachszüchter mit. Außerdem änderten die Einkäufer ihr Kaufverhalten und würden mit ihren Aufträgen jeweils bis Ende des Tages warten. Die Preiserwartungen mehrerer Exporteure lagen Ende des Monats bei rund 50 NOK/kg (= 4,50 Euro/kg) für Lachse in den gefragtesten Sortierungen von 3 bis 6 kg und rund 45 bis 48 NOK/kg (= 4,- bis 4,30 Euro/kg) für größere Fische.
Der führende deutsch-niederländische Muschelzuchtbetrieb Aquamossel hat mit dem niederländischen Muschelproduzenten Triton Yerseke ein Joint-Venture vereinbart, teilt Aquamossel-Sprecher Simon Leuschel mit. Der neue Muschelanbieter werde unter dem Namen Aquamossel-Triton v.o.f. fortgeführt. Mit einem Jahresumsatz von mehr als 60 Mio. Euro sei Aquamossel-Triton "der bedeutendste Akteur im seeländischen Yerseke auf dem Gebiet der Verarbeitung und Vermarktung frischer Muscheln", heißt es in einer Pressemitteilung. Aquamossel-Triton, die rund ein Drittel des Muschelmarktes bedienen, wollen auf diese Weise weiter mit ihren Großkunden wachsen, um den Ansprüchen einer internationalen Kundschaft noch besser gerecht werden zu können.
Die Matjessaison beginnt in Deutschland am Freitag, 11. Juni. Ein großes Fest wird es aus diesem Anlass allerdings vorerst nicht mehr geben. Leider hätten sich Sponsoren nicht hinlänglich engagieren wollen, teilt Projektleiterin Sabine Wedell von der Messe Bremen mit. Zwar habe man Alternativen erwogen, diese würden aber wegen der unklaren Entwicklungen in der Coronavirus-Pandemie für dieses Jahr nicht weiter verfolgt, so Sabine Wedell. So wären die aktuell üblichen Abstandsregelungen auf dem angedachten Straßenfest in kleinerem Rahmen nicht einzuhalten.
Der isländische Fischerei- und Aquakultur-Konzern Samherji baut seine Aquakultur für Arctic charr, den Seesaibling, am Standort Grindavik aus, melden die Undercurrent News. In der dortigen landgestützten Zucht sollen drei Bohrlöcher für Meerwasser eine Produktion von fast 4.000 t des Salmoniden ermöglichen, teilt Hjalti Bogason mit, der die Samherji-Aquakultur auf der Halbinsel Reykjanes leitet. In Grindavik werden Juvenile bis 100g produziert, die dann in offenen Teichen auf Marktgewicht gezogen und schließlich in Sandgerti verarbeitet werden. Samherji ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Produzent von Seesaibling mit derzeit 3.800 t im Jahr, was der halben Weltproduktion der Spezies entsprechen soll.
Die aktuelle wirtschaftliche Performance des Tiefkühlkost-Herstellers Frosta AG ist uneinheitlich. Das spiegelt sich in den Bewertungen der Frosta-Aktie durch Finanzanalysten, die in jüngster Zeit zwischen "Verkaufen" und "Kaufen" schwankten. Im Geschäftsbericht für das Jahr 2019 hatte der Vorstandsvorsitzende Felix Ahlers bereits mitgeteilt, dass man die "Ergebniserwartung mehrmals nach unten korrigieren" musste: "Das Ergebnis des Vorjahres und auch unsere ursprüngliche Prognose haben wir 2019 verfehlt." Grund war nicht die Umsatzentwicklung - dort wurde ein Plus von 2,7% erzielt -, sondern waren hohe Kosten. Zum einen habe man Fischpreiserhöhungen, die Mitte 2018 eingesetzt hatten, erst im Laufe des Jahres 2019 weitergeben können. Zum anderen war die Einführung des ersten Papierbeutels im Tiefkühlmarkt, der bei Frosta über 40 Millionen Plastikbeutel ersetzen soll, mit Kosten verbunden, die höher lagen als erwartet.
Die Shrimp verarbeitenden Betriebe in Ecuador laufen derzeit bei nur 40 bis 45% ihrer Kapazität, meldet IntraFish. Ursache sind die anhaltenden Folgen der weltweiten Corona-Krise, insbesondere das Wegbrechen des Hauptmarktes China, sagt Jose Antonio Camposano, Präsident von Ecuadors Nationaler Kammer für Aquakultur. Er habe die Regierung des lateinamerikanischen Landes aufgefordert, den Shrimp-Produzenten ebenso wie einigen anderen Branchen, darunter Fluglinien, Tourismus, Gastgewerbe und Agrarsektor, Steuerstundungen zu gewähren. Denn für die 4.000 Shrimp-Produzenten des Landes sei es die schlimmste Krise der vergangenen 20 Jahre.
Galeria Karstadt Kaufhof hat 50 von seinen etwa 170 Filialen in Deutschland heute wieder eröffnet, meldet die Lebensmittel-Zeitung (LZ). Dieser Schritt sei für den Warenhauskonzern unerlässlich, um wirtschaftlich bestehen zu können, meint die Branchenzeitung. Ebenfalls heute teilt "Fonds Professionell Online", Magazin für Anlageberater, mit, dass das Bundeskartellamt vergangene Woche die Übernahme von 17 Warenhäusern durch den US-amerikanischen Private-Equity-Investor Apollo genehmigt habe. Demnach darf ein Apollo-Fonds die in Köln ansässige "Kaufhof Duisburg GmbH" komplett übernehmen. Über den Kaufpreis kursieren unterschiedliche Angaben von "600 Mio. Euro" (Thomas Daily) bis "fast 700 Mio. Euro" (Bloomberg). Nach Angaben von Bloomberg wolle sich der Eigentümer der Karstadt-Muttergesellschaft, die Signa Holding, aus Sekundärstandorten zurückziehen und auf sieben Großstadtlagen konzentrieren. Anfang April hatte die Betreibergesellschaft Galeria Karstadt Kaufhof Gläubigerschutz beantragt, um sich vor dem Zugriff von Gläubigern zu schützen, nachdem die Geschäfte aufgrund der Corona-Krise geschlossen bleiben mussten.
Der Kopenhagener Seafood-Lieferant Jacob Kongsbak Lassen hat Ende März 137 Jahre nach Gründung Insolvenz angemeldet. Inzwischen haben der ebenfalls dänische Fischgroßhandel Skagerak Fiskeeksport und der Gourmet-Lebensmittelimporteur Kalu das Traditionsunternehmen übernommen und führen die Geschäfte zunächst unverändert fort, meldet das dänische Portal Erhverv Finans. Der Großhandel, der auch königlicher Hoflieferant war, wurde zuletzt von Jacob Kongsbak in 5. Generation geführt worden. Kalu-CEO Thomas Høy begrüßte, dass Kongsbak als wichtiger Lieferant hochwertiger Produkte für Gastronomie und Lebensmittelbranche weiterbestehen werde.
Der Berliner Fischereiprofessor Dr. Robert Arlinghaus (44) erhält den Communicator-Preis 2020, die höchste nationale Auszeichnung für Wissenschaftskommunikation. Das teilen das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) mit. Der jährlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verliehene und mit 50.000 Euro dotierte Preis soll den Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit stärken. Prof. Arlinghaus erhält den Preis für seine herausragende Kommunikation zu einer nachhaltigen Fischerei im Spannungsfeld zwischen Gewässernutzung und dem Erhalt der biologischen Vielfalt unter Wasser. Seit 20 Jahren ist das Freizeitangeln sein Forschungsgegenstand.