Seit mehr als 20 Jahren bietet das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) jungen Menschen zwischen 16 und 27 Jahren die Möglichkeit, Erfahrungen im Natur- und Umweltschutz, der ökologischen Landwirtschaft oder der ökologischen Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu sammeln. Ab September 2020 ist dies auch im Fischereilichen Lehr- und Beispielsbetrieb Lindbergmühle (Niederbayern) möglich. Dieser wurde jetzt offiziell als Einsatzstelle für das FÖJ anerkannt. Die Teilnehmer verbringen ihre Arbeitszeit überwiegend am Dienstort Lindbergmühle. Sie arbeiten mit bei der Haltung und Vermehrung von bestandsbedrohten Fischen in einer Kaltwasser-Technologie, bei der Pflege der Außenanlagen und helfen bei Fischbestandserhebungen (Bayerisches Fischmonitoring) sowie beim Laichfischfang. Bei Interesse und in Abhängigkeit von der Qualifikation ist auch die selbständige Übernahme von Aufgaben im Rahmen des Bildungsauftrages möglich wie die Führung von Schülergruppen oder die Entwicklung von Schulungskonzepten.
Der norwegische Lachszüchter Norway Royal Salmon (NRS) will bis zum Jahr 2022 für alle seine Farmen eine Zertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten haben, meldet das Portal IntraFish. Ende 2019 trugen bereits 70 Prozent der NRS-Standorte ein ASC-Zertifikat. Im vergangenen Jahr verkaufte NRS insgesamt 89.879 t Lachs, wovon das Gros, nämlich 75%, in Westeuropa abgesetzt wurden, der Rest nach Osteuropa und Asien. Während die NRS-Umsätze um 10% auf 5,5 Mrd. NOK oder 492 Mio. Euro stiegen, lag das EBITDA aufgrund gestiegener Produktionskosten mit 56 Mio. Euro 16 Prozent niedriger als im Vorjahr. Um die eigenen Nachhaltigkeitsziele umzusetzen, investieren die Norweger in eine arktische Offshore-Farm und in eine neue Smolt-Produktion, für die die Danske Bank einen "grünen Kredit" in Höhe von 400 NOK (= 39,4 Mio. Euro) gewährt habe. Die Offshore-Farm vor Island soll bereits im 3. Quartal 2020 erstmals besetzt werden. Die neue RAS-Smolt-Anlage in Nordnorwegen befinde sich im Bau, erhalte eine Kapazität von 10 Mio. Smolts zu jeweils 400 Gramm und soll im Jahre 2022 ihren vollen Betrieb erreichen.
Das Fang- und Verarbeitungsunternehmen Trident Seafoods wird seine Fabrik in False Pass/Alaska für die diesjährige Saison aufgrund der Corona-Pandemie und damit verbundener Ungewissheit der Marktsituation schließen, meldet IntraFish. Dort werden normalerweise vor allem Lachse ausgenommen ohne Kopf (H&G) produziert. Stattdessen solle Peter Pan Seafoods für Trident in Lohnverarbeitung in Port Moller/Alaska den Lachs schneiden. Trident werde aber den Sommer über weiterhin die Versorgung von Fangschiffen mit Treibstoff und technischem Support gewährleisten. Den 200 Fabrikarbeitern werden für die Saison 2020 Arbeitsplätze an anderen Orten angeboten.
Die Corona-Pandemie hat sich im ersten Quartal 2020 beim Fischeinkauf durch ein verändertes Einkaufsverhalten bemerkbar gemacht. Darauf weist das Fisch-Informationszentrum (FIZ) mit Sitz in Hamburg hin. Mit der Schließung weiter Teile des Außer-Haus-Verzehrs, dem verstärkten Arbeiten von zu Hause aus und dem bundesweiten Homeschooling wurden 10,9 % mehr Fisch und Meeresfrüchte für den Verzehr zu Haus eingekauft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres - ein Plus von 12.108 t. Auch die Haushaltsausgaben für Fischprodukte lagen um 125 Mio. € (+11,4 %) über dem Wert für das 1. Quartal 2019.
Seit dem Jahre 2017 ist der 2. Mai von den Vereinten Nationen zum "Welttag des Thunfischs", dem "World Tuna Day" bestimmt worden. Der Marine Stewardship Council (MSC) hat den offiziellen Gedenktag in diesem Jahr zum Anlass genommen, auf den Fisch aufmerksam zu machen.
Die Corona-Pandemie werde "eine beispiellose Nachfrage für Lachs im Einzelhandel einleiten", prognostizieren Analysten der norwegischen Bankengruppe SpareBank 1, schreibt das Portal IntraFish. Denn der LEH fülle jene Nachfragelücke, die durch die Schließung von Restaurants, Café und Bars enstanden sei. In Europa entfallen in der Regel 30% des Lachs-Verzehrs auf das Marktsegment HoReCa - Hotels, Restaurants und Catering -, auf dem US-Markt seien es sogar 40% und in Asien habe dieser Markt für den Lachskonsum eine noch größere Bedeutung. Allerdings benötige es für die Verschiebung von 30% Marktanteil in eine neue Lieferkette Zeit, schreiben die Analysten der Sparkassen-Gruppe. Ihrer Meinung nach werde die Krise jedoch langfristig neue Lachsesser am heimischen Tisch schaffen, die mit dem HoReCa-Segment konkurrierten, auch wenn sich die Gesellschaft wieder öffne.
Mehrere vermummte und bewaffnete Eindringlinge haben am frühen Montagmorgen Verwaltungsgebäude des norwegischen Lachszüchters Cermaq im chilenischen Coipué (Region Araukanien/IX. Region) in Brand gesetzt und völlig zerstört, meldet IntraFish. Bei dem Angriff der acht, nach anderen Quellen vier Täter sollen zehn Schüsse abgegeben worden. Anwesende Cermaq-Mitarbeiter wurden jedoch nicht verletzt. Die Täter hinterließen Flugblätter, auf denen gegen den Bau der Autobahn Freire-Villarrica protestiert wurde. Cermaq unterhält in Chiles Region X vier Lachsfabriken mit einer Jahreskapazität von 120.000 t, die allerdings im vergangenen Jahr nur zu 60% ausgelastet gewesen sein sollen.
Der Verpackungshersteller Ribbeck aus Bad Bramstedt (Schleswig-Holstein) hat gestern mit der Herstellung von Gesichtsschutzmasken, so genannten faceshields begonnen. In Kooperation mit Sonopress produziert Ribbeck auf einer eigens eingerichteten Fertigungslinie eine dreiteilige Maske, die aus einer glasklaren Polyester-Folie, einem Abstandshalter und einem verstellbaren Band besteht. Für die dreiteilige Gesichtsschutzmaske seien eine gesicherte Verfügbarkeit und ein faires Preisgefüge gewährleistet, verspricht Ribbeck-Geschäftsführer Björn Gallenkamp. Täglich sollen zunächst mit dem Kooperationspartner bis zu 10.000 Masken hergestellt werden, bei Bedarf bis zu 100.000 Stück pro Tag.
Kristin Pettersen ist die neue Fischereikommissarin des Norwegian Seafood Councils (NSC) in Hamburg, meldet das Portal IntraFish. Sie ist damit Nachfolgerin von Gitte Hannemann Mollan, die das Amt im Sommer 2016 übernommen hatte - von Kristin Pettersen. Mollan kehrt nach vier Jahre als Country Director für Deutschland und Polen wieder nach Oslo zurück. Kristin Pettersen war 2016 mit der Marketingleitung des NSC in Norwegen betraut worden. In den vier Jahren jener Tätigkeit war sie unter anderem an der Einführung und Etablierung der neuen Ursprungsmarke "Seafood from Norway" beteiligt. "Sie war auch verantwortlich für die Entwicklung einer Markenstrategie und von Konzepten, um die Ursprungsmarke auf den Markt zu bringen", beschreibt Renate Larsen, Geschäftsführerin des NSC, Pettersens Verdienste - und: "Wir freuen uns sehr, einen erfahrenen und kompetenten Gesandten für Deutschland zu haben." Bereits als direkte Amtsvorgängerin von Gitte Hannemann Mollan war Kristin Pettersen für mehrere Jahre erfolgreiche Botschafterin des NSC für Deutschland und Polen und hatte in dieser Funktion beispielsweise an dem ersten vom FischMagazin veranstalteten Fischwirtschaftsgipfel im Jahre 2011 teilgenommen.
Die Maschinenbauingenieurin Christin Klever (33) arbeitet an einer neuen Methode, Nordseegarnelen maschinell zu entschälen, meldet das Hamburger Abendblatt. Die Ostfriesin, Absolventin der Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft (HsKA), will die Krabben mit Ultraschall "pulen": die akustischen Stoßwellen sollen die Panzer der in einem Becken schwimmenden Garnelen aufbrechen. "Im Prinzip ist es wie das Zertrümmern von Nierensteinen beim Urologen", erklärt Christin Klever aus Großheide. Gemeinsam mit ihrem Vater Günter Klever (66) ist sie Geschäftsführerin des im Herbst 2019 gegründeten Start-ups "US Processing Klever UG". Kapitän Günter ist gelernter Krabbenfischer, Fischwirtschaftsmeister im Ruhestand und seit 2013 Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Küstenfischer der Nordsee.