Die Seafood Expo Global (SEG), weltgrößte Seafood-Messe, findet in diesem Jahr nicht mehr statt. Das meldete gestern Abend der US-amerikanische Veranstalter Diversified Communications (DivCom). Die ursprünglich für den 21. bis 23. April 2020 in Brüssel terminierte Messe war aufgrund der Corona-Krise zunächst in den Juni verschoben worden. Doch angesichts der jüngst bekanntgegebenen Verbote von großen Versammlungen bis einschließlich 31. August 2020 auch in Brüssel und der anhaltenden Einflüsse der Covid-19-Pandemie, darunter weltweite Reisebeschränkungen und die Verpflichtung zum Abstandhalten in der Bevölkerung, ist DivCom zu dem Schluss gekommen, dass die Abhaltung der Veranstaltung unmöglich geworden sei. In den kommenden Wochen wolle man die Aussteller bezüglich der SEG 2021 im spanischen Barcelona kontaktieren und Fragen rund um die Absage der Messe 2020 beantworten, sagte Liz Plizga, Vizepräsidentin der DivCom-Gruppe. Das Vorbereitungsteam der SEG/SPG sei inzwischen bereits intensiv mit der Planung der für den 27. bis 29. April 2021 terminierten SEG beschäftigt, die erstmals am neuen Veranstaltungsort, der Fira Barcelona Gran Via in Barcelona, stattfinden soll.
Die diesjährige Fang- und Verarbeitungssaison für den Alaska-Wildlachs könnte erheblich unter der Corona-Krise leiden. Denn die Gesundheitsbehörden der Region würden den saisonalen Zuzug von rund 13.000 Arbeitsmigranten am liebsten verbieten, meldet IntraFish. Ein Fall von Covid-19 in der Stadt Sitka (ca. 9.000 Einwohner), eingeschleppt durch die Lachsschneider von außerhalb, könnte "katastrophal" wirken, meint der Chief Medical Officer des Southeast Alaska Regional Health Consortiums. Es sei "naiv zu glauben, dass sich alle 450 Ihrer Arbeitnehmer 14 Tage lang selbst unter Quarantäne stellen werden, bevor sie sich auf den Weg machen", meinte Dr. Elliot Bruhl mit Blick auf die Pläne des Lachsverarbeiters Silva Bay Seafoods. Er wies darauf hin, dass aufgrund der Corona-Krise hunderte Sitka-Einwohner ihre Arbeit verloren hätten und damit in der Gemeinde potentielle Arbeitskräfte zur Verfügung stünden, um den Bedarf bei Silver Bay Seafoods zu decken.
Der Elbfischer Wilhelm Grube bietet sein Restaurant "Grubes Fischerhütte" im niedersächsischen Hoopte an der Elbe zum Verkauf, meldet das Hamburger Abendblatt. Auf dem Internet-Portal ImmoWelt wird das "gut laufende Fischrestaurant in direkter Elblage" für einen Kaufpreis von 2,65 Mio. Euro angeboten. Hauptgrund für die Entscheidung, sich von dem fast 700 qm großen Objekt zu trennen, sei der Rückgang des Stints, sagt Wilhelm Grube. Als Ursache sehe er die ständigen Baggerarbeiten an der Elbfahrrinne, die das Wasser trübten und damit für schlechte Aufwuchsbedingungen der Jungfische sorgten. Da er in den vergangenen Jahren nur noch ein Viertel der früheren Fangmengen gehabt habe, könne er nur noch sein eigenes Restaurant versorgen, nicht aber andere Restaurants und den Großhandel. Grube rechne damit, dass für ihn "noch zwei, drei Jahre genügend Fisch da sein wird". Bis dahin wolle er das Restaurant verkauft haben. Zur Stintsaison standen früher manchmal mehrere Reisebusse vor der Tür der Gastronomie, die mehr als 150 Sitzplätze bietet. In diesem Jahr fiel die Saison aus: vor rund vier Wochen musste Grube bedingt durch die Corona-Krise bis auf Weiteres schließen.
Bei der Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH (FMH) hat der Jurist Michael Fußner (45) zum 1. April die Nachfolge von Matthias Funk als kaufmännischem Geschäftsführer angetreten, teilt die FMH mit. Funk, der die Funktion sieben Jahre lang inne hatte, wechselt in eine andere Funktion bei der Muttergesellschaft HHLA. "Sowohl in seiner langjährigen Zuständigkeit für die Fischmarkt GmbH als auch in seiner Verantwortung für die kaufmännischen Belange des Segments Immobilien hat Herr Funk umsichtig und beharrlich dazu beigetragen, den Wert der HHLA-Immobilien zu steigern und das Weltkulturerbe weiterzuentwickeln", schreibt die HHLA. Fußner ist seit Januar 2004 als Rechtsanwalt mit Schwerpunkt Immobilien bei der HHLA beschäftigt und verfügt über umfangreiche Expertise in immobilienwirtschaftlichen Themen. Außerdem leitete er die Versicherungs- und Schadensabteilung und fungierte als Datenschutzbeauftragter des Konzerns. Wie schon sein Vorgänger wird er bei der FMH von Rainer Schluff als technischem Geschäftsführer unterstützt. Frank Kühn, Betriebsleiter der Fischverarbeitung und der Tiefkühllogistik der FMH, und sein fischwirtschaftliches Team bleiben als Ansprechpartner ebenso erhalten wie Oliver Schulz als Leiter des Fischhandels.
Die Parteien des Nauru-Abkommens (PNA-Länder) haben die Vorschrift, dass auf sämtlichen Thunfischfangschiffen im Pazifik Beobachter mitfahren müssen, für zunächst zwei Monate - April und Mai - ausgesetzt, meldet Radio New Zealand (RNZ). Die Gemeinschaft hatte den Beschluss am 27. März mitgeteilt, um den Thunfangflotten auch im Angesicht der Corona-Bedrohungen weiterhin die Fischerei in der Region zu ermöglichen. Voraussetzung sei, dass die Schiffe die Heimkehr der "Observer" ermöglichen. Um weiterhin mögliche IUU-Fischerei zu verhindern, müssen die Fangschiffe gewährleisten, dass ihre Schiffsüberwachungssysteme (VMS) funktionieren, andernfalls müssen sie ihre Positionsdaten manuell durchgeben und dürfen dann weitere 72 Stunden ohne VMS fischen. Die Forum Fisheries Agency (FFA) begrüßte die Entscheidung der PNA, zumal die Nachfrage nach Thunfischkonserven gerade während der Corona-Krise erheblich gestiegen sei. Deshalb sei es notwendig, die Aktivitäten der Ringwadenfischerei im westlichen und zentralen Pazifischen Ozean so wenig möglich zu stören.
Die beiden japanischen Konzerne Nippon Suison Kaisha (Nissui) und die Marubeni-Gruppe haben die Mehrheitsanteile an dem dänischen Lachszüchter Danish Salmon übernommen, der im jütländischen Westküstenhafen Hirtshals eine Kreislaufanlage mit einer Kapazität von 1.000 t betreibt, schreiben die Undercurrent News. Zuvor hatte die dänische Nissui-Tochter Nordic Seafood bereits den Vertrieb für Danish Salmon betrieben. Die Großkonzerne - Nissui hat einen Jahresumsatz von rund 5,9 Mrd. Euro (2019), Marubeni von 63 Mrd. Euro (2018/19) - haben gemeinsam 66,7% der RAS-Anlage gekauft. In einer Unternehmensmitteilung begründeten sie den Kauf mit dem Bestreben, in dem Sektor weiter expandieren zu wollen, und zwar nicht nur in Europa. Während die klassische Lachszucht durch geographische Voraussetzungen in ihrem Wachstum limitiert sei, könne die landgestützte Lachsaquakultur dank der RAS-Systeme weiter expandieren. Marubeni, eines der größten japanischen Handelshäuser, besitzt in den USA einige Seafood-Unternehmen, jedoch noch keine Lachsfarmen. Anders Nissui, zu denen der chilenische Lachs- und Forellenzüchter Salmones Antarctica gehört.
Die Familie Knutzen verkauft in ihrem Hofladen im holsteinischen Hohenlockstedt weiterhin Karpfen, Forellen, Saiblinge und Co. aus ihrer Teichwirtschaft. "Als Standbein bleibt uns nur noch der Hofladen", berichtet Tanja Knutzen, die im elterlichen Betrieb eine Ausbildung zur Fischwirtin absolviert, dem Online-Portal "Kielerleben". Die Zahl der Kunden in dem jetzt von Mittwoch bis Sonntag geöffneten Laden sei nur geringfügig weniger geworden. Der Betrieb der Angelteiche sowie Veranstaltungen mit Betriebsführungen mit Gruppen mussten aufgrund der Corona-Krise bis auf Weiteres eingestellt werden. "Wir hoffen darauf, dass im Zuge der ersten Lockerungsmaßnahmen das Angeln in Gewässern wie unseren wieder erlaubt ist, da hier problemlos der Mindestabstand eingehalten werden kann", sagt sie. Lieferungen von Satz- und Speisefischen würden weiterhin eintreffen. Beeinträchtigt sei ihre Ausbildung zur Fischwirtin: die Berufsschule ist geschlossen, Aufgaben werden online gestellt und auch die Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen im Juli fänden über das Netz statt. "Massive Einschränkungen" für ihre Ausbildung bedeutete die Absage aller Praktika als überbetrieblicher Teil der Ausbildung zur Fischwirten, "da in diesem Beruf selten innerhalb eines Betriebes alle Ausbildungsinhalte vermittelt werden können."
Die Landwirtschaftliche Rentenbank bietet mit Unterstützung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ab dem 16. April 2020 Liquiditätssicherungsdarlehen an, die mit einer Bürgschaft kombiniert sind, teilt die Rentenbank mit. Das Programm richtet sich auch an Unternehmen aus Fischerei und Aquakultur, die unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden und nicht über ausreichend Sicherheiten verfügen. Dazu sagt Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner: "Die Corona-Krise hat den enormen Stellenwert einer flächendeckenden, regionalen Erzeugung für uns alle sehr deutlich gemacht. Mir ist wichtig, dass unsere heimische Landwirtschaft in Deutschland eine gute Zukunft hat." Angeboten werden Darlehen in Höhe von maximal drei Millionen Euro. Sie können bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bis zu 90 Prozent der Darlehenssumme verbürgt werden, bei Großunternehmen bis zu 80 Prozent. Weitere Informationen zum Programm und zur Antragstellung finden Sie unter www.rentenbank.de in der Programminformation 2/2020. Service-Nummer für Kreditanfragen: 069/2107-700.
Der niederländische Frischfisch-Großhandel Adri en Zoon (Yerseke) übernimmt mit Wirkung zum 1. Juni 2020 die Handelstätigkeiten des ebenfalls niederländischen Fischfang-Unternehmens Ekofish (Urk), teilen beide Firmen gemeinsam mit. Ekofish gehört seit Oktober 2018 mehrheitlich zur W. van der Zwan-Gruppe (Scheveningen), einem bedeutenden Akteur beim Fang von Plattfischen und pelagischen Arten. Ab dem 1. Juni werden Adri en Zoon und W. van der Zwan eine exklusive Zusammenarbeit beginnen. Adri en Zoon erhält Zugriff auf die Fische von Ekofish, wird diese Produkte in sein Sortiment aufnehmen und in Europa vertreiben. Adri en Zoon beliefert europäische Kunden seit 1983 mit Frischfisch. In einer neuen Produktion wird sowohl von Hand als auch maschinell filetiert. "Sowohl Adri en Zoon als auch Ekofish teilen die gleiche Ansicht in Sachen Nachhaltigkeit, Qualität und Partnerschaft", heißt es in der heutigen Mitteilung, unterzeichnet von Adri-Geschäftsführer Adri Bruijnooge und Louwe de Boer, CEO der Ekofish Group. Ekofish werde sich auf seine nachhaltige und innovative Fischerei konzentrieren. Das Fangunternehmen war das erste, das seine Schollenfischerei nach dem MSC-Standard hatte zertifizieren lassen.