17.12.2019

Nordsee: Fangquote 2020 für Kabeljau um 40 Prozent gesenkt

Die Fangquote für den Nordseekabeljau ist für das Jahr 2020 um nahezu 40 Prozent reduziert worden, melden die Undercurrent News. Die Europäische Union und Norwegen einigten sich bei Verhandlungen, die am Freitag zu Ende gingen, auf eine Fangmenge von 17.679 Tonnen, während 2019 noch 29.437 Tonnen gefischt werden durften. Die festgelegte TAC liegt erheblich unter dem Ratschlag des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES), der eine Quotenkürzung von 64 Prozent auf nur noch 10.457 t empfohlen hatte. Selbst die jetzt beschlossene Quote sei bei den als "nervenaufreibend" beschriebenen Verhandlungen nur zähneknirschend akzeptiert worden.
Länderreport Länderreport
16.12.2019

Schottland: Neuer CEO für Scottish Salmon Company (SSC)

Der an der Olsoer Börse notierte schottische Lachszüchter Scottish Salmon Company (SSC) hat nach Übernahme durch den färingischen Lachsproduzenten Bakkafrost einen neuen Geschäftsführer erhalten, meldet IntraFish. An die Stelle des bisherigen CEO Craig Anderson, der "während seiner Amtszeit mehrere positive Entwicklungen in der SSC durchgeführt" habe, tritt Odd Eliasen, der bislang die Fischmehl-/Fischöl- und Fischfutterproduktion von Bakkafrost in Havsbrún als Geschäftsführer geleitet hatte. Außerdem habe Eliasen zuvor zahlreiche Vorstands- und Führungspositionen in der Fischfarmindustrie der Färöer Inseln inne gehabt und zu deren Restrukturierung beigetragen.
16.12.2019

Norwegen: Gesichtserkennung für den Zuchtlachs

Der norwegische Lachszüchter Cermaq hat die Genehmigung für sein Projekt "iFarm" erhalten, das mit einer individuellen Gesichtserkennung der einzelnen Fische arbeitet, meldet das Portal IntraFish. Obgleich Cermaq, eine Tochter von Mitsubishi, nur vier von zehn beantragten Farmlizenzen in Steigen/Norwegen erhalten hat, soll im Januar 2020 mit dem Bau des 57,7 Mio. Euro-Projektes begonnen werden. Der erste Besatz sei für Herbst 2020 geplant. In der iFarm könne über eine Gesichtserkennung jeder einzelne Lachs identifiziert und dann beispielsweise für eine individuelle Behandlung gegen Lachsläuse aussortiert werden. Diese Methode spare Kosten, außerdem müssten die Fische erheblich weniger angefasst werden, was der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Tiere diene, erklärt Karl Fredrik Ottem, Manager Fischgesundheit bei Cermaq. Die mit Sensoren arbeitende Technologie hat das norwegische Unternehmen BioSort entwickelt, das bereits zahlreiche Tests am Standort Matre des Instituts für Meeresforschung durchgeführt hat. Die damit für jeden einzelnen Lachs erstellte "Patientenakte" sei nicht nur für den Züchter, sondern auch für Behörden und Verbraucher nützlich, meint BioSort-Geschäftsführer Geir Stang Hauge.
TK-Report TK-Report
11.12.2019

Island ernennt Petra Neykov zur Honorarkonsulin

Die Republik Island hat die Geschäftsführerin der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft mbH (FBG), Petra Neykov, zur Honorarkonsulin ernannt. Mit der Berufung Neykovs betont die Regierung Islands die traditionell guten Beziehungen zwischen der Inselrepublik im Nordatlantik und Bremerhaven. Seit mehr als 100 Jahren sind beide Regionen über die Fischerei und die Fischwirtschaft eng miteinander verbunden. „Island ist nach wie vor einer der wichtigsten Geschäftspartner unserer Fischwirtschaft“, sagt Petra Neykov, „deswegen ist die Ernennung eine große Ehre und ein deutliches Zeichen dafür, welche Bedeutung Bremerhaven und die Region für Island haben.“ Die FBG Bremerhaven ist seit vielen Jahren Mitglied der Deutsch-Isländischen Gesellschaft und pflegt einen engen Austausch mit Wirtschaft und Politik auf der Insel.
11.12.2019

Wissenschaft: Computersoftware berechnet Standorte für die Aquakultur

Forscher der Kieler Universität haben eine Computersoftware entwickelt, mit deren Hilfe geeignete Areale für die Offshore-Aquakultur eingegrenzt werden können, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesforschungsministeriums. Dabei hat ein Team unter Leitung von Prof. Dr. Roberto Mayerle vom Kiel Marine Science, dem Zentrum für interdisziplinäre Meereswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, globale Modelle und Satellitendaten genutzt, um daraus Meeresströmungen und Seegang auch in entlegenen Regionen zu berechnen. Die wissenschaftlichen Grundlagen wurden mit dem bereits 2010 beendeten, vom Bundesforschungsministerium geförderten Forschungsprojekt SYSMAR gelegt, in dessen Mittelpunkt ökologisch nachhaltige Lösungen für Aquakulturen in Indonesien standen. Vor allem beim Bau großer Fischzuchtanlagen müssen viele Faktoren wie Strömung, Salzgehalt, Temperatur und Seegang berücksichtigt werden, sagt Mayerle, der Leiter des Forschungs- und Technologiezentrums Westküste (FTZ) in Büsum ist. Die Forscher um Mayerle wollen die Software unter Nutzung von Künstlicher Intelligenz und moderner Messtechnik weiter optimieren, um den Schutz von Offshore-Farmen vor extremen Wetterlagen zu verbessern. Im nächsten Jahr soll vor Bali der Prototyp einer Fischzucht installiert werden, die über hydraulische Systeme nach unten gefahren werden kann. Ausgerüstet werde die Farm mit Messinstrumenten der Kieler Forscher.
10.12.2019

Island: Samherji darf doppelt soviel Lachs und Seesaibling züchten

Die isländische Lebensmittelbehörde hat dem Fischkonzern Samherji die Genehmigung erteilt, die Produktionsmenge für Lachs und Seesaibling in seiner landgestützten Aquakultur in Grindavik von derzeit 1.600 t auf 3.000 t nahezu zu verdoppeln, meldet IntraFish. Bis zum 4. Januar 2020 könne Islands Umweltbehörde dem noch widersprechen. Samherji betreibt eine Brutanstalt, drei Setzlingsaufzuchten, drei Grow-Out-Farmen sowie zwei Verarbeitungsbetriebe. Die Lizenz wurde erteilt, während weiterhin behördliche Untersuchungen zu Samherjis Fischereibetrieben in Namibia im Kontext des so genannten "Quoten gegen Geld"-Skandals verstärkte mediale Aufmerksamkeit erhalten.
10.12.2019

Norwegen: Baubeginn für landgestützte 10.000 t-Lachszucht

Nach anfänglichen Verzögerungen will Havlandet Havbruk jetzt mit dem Bau einer landgestützten Lachszucht in Florø im Westen Norwegens beginnen, meldet IntraFish. Die Farm will zunächst in einer Pilotanlage zwei Lachsgenerationen auf jeweils 5 kg abwachsen lassen, bevor die Fischzucht für die genehmigte Kapazität von insgesamt 10.000 t ausgebaut werden soll. Raum sei sogar für eine Erweiterung auf bis zu 30.000 t Lachs. Die ersten Smolts sollen im 3. Quartal 2020 eingesetzt werden, die erste Ernte ist für das Jahr 2021 avisiert. Konstrukteur der landgestützten Farm ist der norwegische Aquakulturtechniker ScaleAG.
10.12.2019

Norwegen: Grünes Licht für geschlossene Mega-Meereslachszucht

Der norwegische Fischzüchter Måsøval Fiskeopdrett hat die behördliche Genehmigung für seine geschlossene marine Lachsfarm "Aqua Semi" erhalten, meldet das Portal IntraFish. "Wir sind jetzt mit der Entwicklung beschäftigt. Die Konstruktion soll im nächsten Jahr beginnen und etwa 18 Monate dauern", teilte Entwicklungsleiter Dr. Arnfinn Aunsmo Anfang Dezember auf dem Aquakultur-Tag des Norwegischen Stahlverbandes mit. Voraussichtlich im Mai 2022 sollen die ersten Fische eingesetzt werden, um sie elf Monate später zu ernten. Måsøval investiert geschätzte 500 Mio. NOK (= 49 Mio. Euro) in die von der norwegischen Schiffbaugruppe Vard konzeptionierte Anlage. Der halbversenkbare Käfig ist mit einer 25 Meter tiefen "Stahlschürze" umgürtet, die das Risiko eines Lachslausbefalls mindern soll. Ein Stahlgitter am Boden des Geheges soll die Gefahr von Ausbrüchen reduzieren. Der Käfig mit einem Durchmesser von 70 Metern und einer Höhe von 40 Metern hat ein Fassungsvermögen von 75.000 Kubikmetern. Die aus 4.000 t Stahl gebaute Farm muss Wellenhöhen von 3,5 Metern standhalten. Sie soll rund um die Uhr mit vier bis sechs Mann Personal besetzt sein. Nach einer Versuchsphase soll die Zuchtanlage an einen bislang noch nicht bestimmten Standort manövriert werden, eventuell in der Region um die Inselkommunen Hitra und Frøya, dem Firmensitz von Måsøval.
09.12.2019

Island: Samherji leugnet jede kriminelle Aktivität

Der Interims-Geschäftsführer von Samherji, Björgólfur Jóhannsson, hat in einem weiteren Schreiben an die Beschäftigten des Fischereikonzerns erklärt, dass die Vorwürfe gegen Samherji jeglicher Grundlage entbehrten. "Die Tatsache, dass Cape Cod FS Samherji nie gehört hat, bedeutet, dass die Geldwäsche-Vorwürfe in Verbindung mit Zahlungen des Unternehmens grundlos sind", teilte Jóhannsson den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit, heißt es auf dem Portal IntraFish. Medienangaben zufolge hatte Samherji die Briefkastenfirma Cape Cod FS mehr als sieben Jahre lang genutzt, bevor DNB, die größte norwegische Bank, im Mai 2018 die Konten der Firma auf den Marshallinseln, einem "Steuerparadies", geschlossen hatte. Für die DNB wachse sich der Fall zum größten Skandal seiner Bankgeschichte aus, schreibt IntraFish. Der Samherji-CEO hingegen weist auf Widersprüche hin. So habe der Whistleblower Jóhannes Stefánsson, ehemaliger Samherji-Mitarbeiter, zwischen 2014 und 2016 zwar etwa 44.000 Emails erhalten, hiervon jedoch nur 42 Prozent auf der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht.
09.12.2019

Kiel: Kompetenznetzwerk Aquakultur wird nicht fortgesetzt

Das seit dem Jahre 2012 aktive Kompetenznetzwerk Aquakultur (KNAQ) wird nicht fortgesetzt. Das teilte jetzt Dr. Roland Lemcke, Fischereireferent im schleswig-holsteinischen Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND) mit. "In zwei Förderphasen […] wurden eine Vielzahl unterschiedlicher Veranstaltungen organisiert, Wissen vermittelt und Interessenten beraten, Forschungsprojekte initiiert und so weiter", teilte Lemcke in einem Brief an die Akteure des KNAQ mit. Allerdings habe es keine Möglichkeit gegeben, das Netzwerk mit öffentlichen Mitteln fortzusetzen. Auch eine Initiative des MELUND zur privaten Finanzierung sei nicht von Erfolg gekrönt gewesen. Auf einen Fragebogen bezüglich denkbarer Zukunftsoptionen des KNAQ hätten sich nur rund 2% der registrierten KNAQ-Akteure gemeldet. Lemcke: "Die Bereitschaft, eigene finanzielle Beiträge für die Zukunft des KNAQ zu leisten, war insgesamt so gering - keine 10.000 Euro -, dass sich darauf keine nachhaltige Zukunftsperspektive aufbauen lässt." Fragen rund um die Ansiedlung von Unternehmen der Aquakultur können weiterhin an Nadine Lefering (Landwirtschaftskammer SH) und an Dr. Roland Lemcke (roland.lemcke@melund.landsh.de; Tel.: 0431- 988 49 73) gerichtet werden.
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