21.02.2020

Schottland: Fischwirtschaft kritisiert verschärftes Einwanderungsrecht

Mehrere Verbände der britischen Fischwirtschaft sprechen sich gegen Pläne von Premierminister Boris Johnson aus, geringqualifizierte Arbeitskräfte in Zukunft nicht mehr ins Land zu lassen, meldet das Portal IntraFish. Das neue punkteorientierte Immigrationssystem Großbritanniens sieht nicht nur vor, dass alle Arbeitskräfte mit Migrationshintergrund Englisch sprechen müssen. Vielmehr muss, wer in Zukunft im United Kingdom arbeiten will, eine Beschäftigung mit einem Jahresgehalt von mindestens 25.600 GBP - etwa 30.600 Euro - nachweisen, wobei diese Grenze auf 20.480 GBP - rund 24.450 Euro - gesenkt werden könne. Die Folge: niedrig entlohnte und ungelernte Arbeitskräfte erhalten keine Arbeitserlaubnis für die Insel. Das Problem: fischwirtschaftliche Betriebe insbesondere in Schottland beschäftigten zahlreiche Mitarbeiter gerade in dieser Kategorie. Entsprechend haben die Scottish Seafood Association (SSA), die die Fischerei repräsentiert, und die Scottish Salmon Producers Organisation (SSPO), Zusammenschluss der Lachsproduzenten, gemeinsam dringende Gespräche auf ministerieller Ebene über die möglichen Folgen dieser Einwanderungspolitik gefordert.
Länderreport Länderreport
20.02.2020

Hering: Für atlanto-skandische Bestände droht Verlust des MSC-Zertifikats

Die Fischerei auf den atlanto-skandischen Hering könnte zum Jahresende 2020 die Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) verlieren, melden die Undercurrent News. Als Folge wäre mit einem Preisanstieg beim Nordseehering zu rechnen, so die Meinung nicht genannter Quellen aus der Schwarmfischverarbeitung. Das Zertifikat würde zum 30. Dezember 2020 ausgesetzt werden, sollten sich die an der Fischerei auf den AS-Hering - auch als Frühjahrslaicher bezeichnet - beteiligten Nationen bis dahin nicht auf eine Gesamtfangmenge geeinigt haben. Im Gegensatz zur Situation bei der Makrele im Nordostatlantik, deren MSC-Zertifikat im März 2019 ausgesetzt wurde, gibt es zum AS-Hering jedoch den Nordseehering als Alternative. Nach Angaben des ICES wurden im Jahre 2018 insgesamt 602.328 t Nordseehering angelandet, während die Fangmenge beim Frühjahrslaicher bei 592.899 t lag (2017: 721.566 t). Über norwegische Häfen liefen 2019 insgesamt 418.677 t AS-Hering (zu einem Durchschnittspreis von 4,40 NOK/kg = 0,44 Euro/kg) und 96.592 t Nordseehering (für 5,90 NOK/kg = 0,59 Euro/kg).
19.02.2020

SCP Group erwirbt Real von Metro AG

Der Verkauf der SB-Warenhauskette Real ist fix: Die Metro AG unterzeichnete am Abend des 18. Februars mit der Investmentgesellschaft SCP Group mit Sitz in Luxemburg eine Vereinbarung zur 100-prozentigen Übernahme von Real. Danach wird die SCP Group alleiniger Eigentümer des stationären Real-Geschäfts (276 Standorte), des Digitalgeschäfts inklusive des Online-Marktplatzes real.de, von 80 Immobilien sowie aller zu Real gehörenden Gesellschaften. Alle rund 34.000 Mitarbeiter werden mit ihren gültigen Verträgen zu den bisherigen Konditionen übernommen, heißt es in der Meldung der Metro AG. Die SCP Group wird für die Steuerung aller Geschäftsbereiche von Real verantwortlich sein und gemeinsam mit ihrem strategischen Partner, der x+bricks Group, die Neupositionierung des Immobilienportfolios betreuen. Metro erwartet einen Netto-Mittelzufluss in Höhe von rund 0,3 Milliarden Euro nach Abschluss der Transaktion, die noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Regulierungs- und Wettbewerbsbehörden stehe.
TK-Report TK-Report
18.02.2020

ASC-Shrimpstandard anerkannt von der GSSI

Der Shrimpstandard des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) ist von der Global Sustainable Seafood Initiative (GSSI) anerkannt worden, teilt der ASC mit. Die Messlatte des GSSI basiert auf Richtlinien der Welternährungsorganisation (FAO) für Seafood-Umweltzertifizierungen. Um von der GSSI anerkannt zu werden, muss ein Standard bestimmen Anforderungen entsprechen, die unter anderem berücksichtigen, wie er verwaltet und wie auditiert wird. Der Shrimp-Standard selber prüft bei den Farmen mehr als 100 Indikatoren, darunter der Einsatz von Antibiotika, die Überwachung der Wasserqualität, faire Löhne für die Arbeiter und deren gute Behandlung, Schulung der Beschäftigten sowie der Dialog mit den jeweiligen Kommunen und der heimischen Bevölkerung. Inzwischen sind nach dem seit 2014 geltenden Standard weltweit über 320 Shrimpfarmen zertifiziert, die insgesamt mehr als 220.000 t Garnelen produzieren. Die meisten von ihnen liegen in Vietnam, Equador, Indonesien und Honduras. Der ASC wird in Kürze in Ergänzung zu den existierenden Farmstandards eine erste Version eines ASC-Futtermittelstandards veröffentlichen.
18.02.2020

USA: Vermutlich kaum Chinesen auf Seafood Expo North America

Für die Mitte März in Boston stattfindende Seafood Expo North America erwartet der Veranstalter eine geringere Beteiligung aus China, meldet IntraFish. Denn mit Wirkung zum 2. Februar hatte die Trump-Regierung Einreisebeschränkungen für Ausländer eingeführt, die in den vergangenen zwei Wochen in China waren. In vergangenen Jahren stellte die Volksrepublik China im Schnitt 5% der Besucher und Aussteller und belegte 9% der Ausstellungsfläche, teilt der Messeveranstalter Diversified Communications mit. Allerdings kämen in der Regel 80% der Messebesucher aus den USA, Kanada und Mexiko. 2019 hatte Diversified bereits die Seafood Expo Asia in Hongkong aufgrund anhaltender Unruhen dort abgesagt.
18.02.2020

Kanaren: Thunfischerei bereitet MSC-Zertifizierung vor

Das spanische Fischfang- und Fischverarbeitungsunternehmen Grupo Calvo will mittelfristig für seine Bonito-Fischerei vor den Kanarischen Inseln ein Zertifikat des Marine Stewardship Councils (MSC), melden die Undercurrent News. Bei einer Veranstaltung in Las Palmas Mitte Januar stellte Calvo im Beisein von Vertretern örtlicher Fischerverbände sowie Regierungsvertretern, die mit der Fischerei befasst sind, sein Projekt "Nachhaltiger Thunfisch von den Kanarischen Inseln" vor. Das Projekt "Sustainable Canary Islands Tuna" ziele auf den Erhalt des MSC-Zertifikats, das den Thunfischfängen internationale Märkte öffnen werde, sagte Carmelo Dorta, Generaldirektor Fischerei bei der Regierung der Kanarischen Inseln. Mit Projektstart begännen die Vorbereitungen für die MSC-Zertifizierung, darunter Training für Fischer, eine unabhängige Vorbewertung der Fischerei sowie eventuell ein Fischereiverbesserungsprojekt (FIP). Das Projekt ist Teil einer Nachhaltigkeitsinitiative von Calvo, in deren Rahmen das Unternehmen bis zum Jahre 2025 17 Ziele in drei Tätigkeitsfeldern - Meere, Umwelt, Menschen - erreichen wolle. Unter anderem sollen letztendlich sämtliche unter Marke gehandelte Thunfisch-Loins aus verantwortungsbewusster und nachhaltiger Fischerei stammen.
18.02.2020

Schottland: Wert der Lachsexporte erreicht historische Rekordhöhe

Schottland hat vergangenes Jahr 94.000 t Lachs im Wert von 744 Mio. Euro exportiert - ein Mengenplus gegenüber 2018 von 26% und ein Wertzuwachs von 22%. Der Ausfuhrwert lag nach Angaben der britischen Zollbehörde HMRC auf Rekordhöhe, schreibt Fish Information & Services (FIS). 56% des Lachses wurden in die EU exportiert (auf Basis Wert: 52%), wobei hier Frankreich der bedeutendste Abnehmer war mit Ware im Wert von 266 Mio. Euro. Wichtigster Drittlandsmarkt waren die USA (216 Mio. Euro), gefolgt von China (71 Mio. Euro), dessen Käufe 2019 jedoch um 11% zurückgingen. Dafür importierten andere Märkte in Asien mehr schottischen Lachs, vor allem Taiwan und Japan (zusammen: 117 Mio. Euro).
17.02.2020

USA: Boston Seafood Show lässt Produzent von Veggie-Thun nicht zu

Der US-amerikanische Veranstalter der im März stattfindenden Boston Seafood Show, Diversified Communications, hat ein Unternehmen, das ein fischloses Thunfischprodukt herstellt und vermarktet, nicht als Aussteller auf der diesjährigen Messe zugelassen, meldet das Portal IntraFish. Diversified begründete die Ablehnung der von Atlantic Natural Foods (ANF) bereits im Oktober 2019 vorgenommenen Messeanmeldung mit Verweis auf die Politik der Veranstalter, wonach die Messe auf Seafood-Produzenten beschränkt sei. Das ANF-Produkt 'Tuno' hingegen ist fischloses Seafood, hergestellt aus marinen Proteinen aus Meerestang und Algen, Sojahefe, Sonnenblumenöl und einigen weiteren Zutaten. Der ANF-Vorstandsvorsitzende J. Douglas Hines warf den Verantwortlichen vor, zu versuchen, Innovation sowie Gruppen, die sich ihrer Kontrolle entzögen, zu ignorieren: "Statt den Wandel zu begrüßen und neuen Konsumentenerwartungen zu entsprechen, folgen sie weiterhin einem Weg, um Vergangenes zu wiederholen." Ursprünglich hatte ANF begonnen, mit Hilfe der kalifornischen Anwaltskanzlei Parks & Solar rechtlich gegen die Entscheidung vorzugehen, zumal Diversified bereits im Jahre 2018 Ocean Hugger Foods als Aussteller zugelassen hatte - diese produzieren vegane Seafood-Produkte. Anfang Februar zog ANF seine Klage jedoch wieder zurück.
17.02.2020

Island: Arnarlax verliert fast 500 Tonnen Lachs

Der isländische Lachszüchter Arnarlax hat in den vergangenen Tagen "aufgrund herausfordernder Wetterbedingungen" bis zu 470 Tonnen Zuchtlachs verloren, meldet das Portal SalmonBusiness unter Berufung auf Zahlen der Nationalen Lebensmittelbehörde. Nach Angaben von IntraFish sollen die Fische zwischen 6 und 9 kg gewogen haben. Vergangenen Montag pumpte der Ringwadenfänger "Sightvatur Bjarnason" tote Lachse aus den Gehegen von Arnafjordur an Islands Westküste. Nach Angaben des Arnarlax-Vorstandsvorsitzenden Kjartan Olfasson darf der Züchter im laufenden Jahr bis zu 10.000 t Lachse züchten.
17.02.2020

Elbfischerei: Stintfischerei kaum noch lohnenswert

Die Elbfischer fangen während der Stintsaison nur noch ein Bruchteil dessen, was ihnen vor zehn Jahren in die Netze und Reusen gegangen ist, meldet der Norddeutsche Rundfunk (NDR). Damals habe er während der Saison an einem Tag noch etwa 500 kg Fisch gefangen, in diesem Jahr sind es weniger als 50 kg pro Tag, teilt Fischer Lothar Bukow aus Jork mit. Er legt seine Netze zwischen Hahnöfersand und Neßsand aus. "Die Arbeit, ob ich nun 500 Kilo Fisch fange oder 50, ist ja immer die gleiche", sagt Bukow. "Ich liege hier Tag und Nacht und es macht eben keinen Spaß mehr, wenn man gar nichts fängt." Den übrigen Fischern zwischen Elbmündung und Geesthacht gehe es ähnlich, sagt der NDR. Für den Fangrückgang machen sie unter anderem die letzte Elbvertiefung verantwortlich: die laufenden Schlick-Baggerungen hätten den Tod vieler Fischlarven bewirkt. Entsprechend fordere Prof. Dr. Ralf Thiel, Fischkundler an der Universität Hamburg, während des Laichzuges des Stints und während seiner Aufwuchsphase keine Bagger-Aktivitäten durchzuführen. Lothar Bukow verkauft seinen Fang noch im eigenen Fischladen. Ein Nachfolger hat der 63-Jährige für seinen Betrieb nicht.
FischMagazin
FischMagazin
FischMagazin Newsletter
jetzt kostenlos anmelden

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir rapidmail. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an rapidmail übermittelt werden. Beachten Sie bitte deren AGB und Datenschutzbestimmungen.


Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag