The Kingfish Company, holländischer Züchter von Gelbschwanzmakrele in der Kreislaufanlage, ist seit gestern am Merkur Market der Osloer Börse gelistet, meldet Fish Information & Services (FIS). Die Notierung folgt einer privaten Platzierung von Wertpapieren in Höhe von 50 Mio. Euro am 11. November 2020. Mit dem frischen Kapital will Kingfish seine europäische Produktionskapazität erweitern und seine zweite Zuchtanlage in den USA vorantreiben. Seit kurzem ergänzt Helge Moen, ehemaliger Geschäftsführer von Kverva, den Vorstand, zu dem Alexandre van der Wees, Jeroen Scheelbeek und Martin Jansen gehören.
Der österreichische Shrimp-Züchter "Alpengarnelen aus Tirol" hat die Pilotphase seit geraumer Zeit hinter sich gelassen und produziert inzwischen jährlich 10 bis 12 Tonnen White Shrimps, meldet die ebenfalls in Österreich erscheinende Fachzeitschrift Fleisch & Co. Nachdem die Gründer Markus Schreiner und Daniel Flock mit einer 2016 konstruierten Testanlage (Kapazität: 300 kg) erfolgreich waren, betreiben sie seit 2019 eine größere Kreislaufanlage mit vier ca. 40 Meter langen Becken, verteilt auf zwei Stockwerke. Die dafür benötigten rund 600.000 Liter "besten Tiroler Quellwassers", angereichert mit Meersalz, werden im 24 Stunden-Rhythmus gefiltert. Die von einem europäischen Meeresbiologen bezogenen Larven sind nach einem halben Jahr auf ein Erntegewicht von 20 bis 30 Gramm abgewachsen. Die rund 25 cm langen Garnelen, die lediglich gekühlt werden, seien inzwischen das "Liebkind der verantwortungsvollen Feinschmecker geworden" (Fleisch & Co.). Abnehmer der Alpengarnelen sind die gehobene heimische Gastronomie und Hotellerie. Seit kurzem sind die White Shrimps aus Tirol auch an den Metro-Standorten Dornbirn, Rum, St. Pölten, Linz und Graz erhältlich. Jeden Freitag gibt es in der Farm in Hall/Tirol einen Hofverkauf für den Endverbraucher.
Der Lachsverzehr ist in Deutschland aufgrund der Corona-Pandemie erheblich gestiegen. Das teilte Kristin Pettersen, norwegische Fischereikommissarin für Deutschland und Polen, jüngst auf einem Webinar des Portals FishPool (Bergen) mit. Das Plus sei vor allem zurückzuführen auf einen Anstieg beim häuslichen Konsum von Lachsprodukten um 22 Prozent, der die Verluste, bedingt durch die Schließungen der Gastronomie, wieder wettmachen würde. Dabei seien die Zuwächse beim Frischlachs mit 29 Prozent höher als beim TK-Lachs, der um 18 bis 20 Prozent zulegte. Ein Plus von 18 Prozent im Vorjahresvergleich notierten auch die Lachsmengen, die über die Schienen Takeaway und Heimlieferdienste abgesetzt wurden. Für das Jahresendgeschäft erwartet Kristin Pettersen ein Plus, das noch höher als üblich ausfallen könnte: "Der Dezember ist in Deutschland regelmäßig eine starke Saison für Lachs, aber wir glauben, dass dieses Jahr noch stärker werden wird." Ihre Vorhersage: für Lachs in Deutschland werde es das beste Jahr überhaupt - trotz der Pandemie. Eine weitere Erklärung: eine Werbekampagne des Norwegian Seafood Council (NSC) in deutschen Medien und am hiesigen Point of Sale für umgerechnet 2 Mio. Euro.
Für den neuen Edeka Meyer's im Neumünsteraner Freesen Center darf gelten: Größe ist bei weitem nicht alles. Mindestens genauso beeindruckend wie die mehr als 40.000 Artikel auf einer Ladenfläche von 5.400 Quadratmetern sind das Nachhaltigkeitskonzept sowie einige innovative Aspekte der nunmehr dritten Filiale von Inhaber Jan Meifert in Neumünster (Holstein). "Umweltschutz und nachhaltiges Handeln" seien ihm wichtig, hatte der 38-Jährige schon vor drei Jahren im Gespräch mit der Lebensmittelrundschau betont. Im neuen Edeka in der Wasbeker Straße 330 stehen hierfür unter anderem eine Unverpackt-Zeile, ein Bio-Sortiment auf 300 Quadratmetern und eine Milchtankstelle. Bereits beim Betreten des Marktes trifft der Kunde auf den Frische-Bereich, wo Obst- und Gemüseabteilung sowie die Frische-Theken für Fisch, Fleisch, Wurst und Käse einen Marktplatzcharakter vermitteln wollen. Eines von vier Shop-in-Shop-Konzepten ist die Sushi-Bar von "Eat happy". Technisch beeindruckend: zwei sogenannte Tunnelkassen, die die Produkte fast wie von selbst scannen - installiert von ITAB Germany aus Köln. Ungewöhnlich: für die Gastronomie "Meyer's daily" kann der Kunde für 25,- Euro im Monat eine Flatrate erwerben. Ein Dutzend dieser innovativen Einkaufs-Flatrates hat Meyer's zur Eröffnung am 12. November verlost.
Im niederbayerischen Mainburg (Landkreis Kehlheim) hat Mike Conley in den Räumen einer leerstehenden Gärtnerei die nach eigenen Angaben "erste kommerzielle Aquaponik-Farm in Bayern" eingerichtet. Mit einer Crowdfunding-Kampagne verschaffte er sich zusätzlichen Rückenwind. Im Oktober wurden die Gebäude der früheren Gärtnerei Fröschl in der Ingolstädter Str. 33 gepachtet und bereits zum 2. Januar 2021 soll die erste eigene Aquaponik-Ernte eingefahren und verkauft werden, kündigt Conley auf der Homepage aquaponik-profis.de an. Als Fisch hat sich Conley für den Niltilapia entschieden, als Gemüse wird Salat angebaut. "Natürlich wird alles auf ökologischem und biologischem Weg produziert," teilt das Unternehmen auf der Seite www.aquaponik-profis.de mit. Demnächst soll ein Hofladen eröffnet werden, in dem auch die umliegenden Landwirte ihre Waren anbieten können - neben dem Fisch auch Gemüse und Obst aus eigener Produktion, außerdem Fleisch (Rind, Schwein, Geflügel) sowie Käse, Milch und Joghurt, und zwar alles "nur aus der Region" bezogen. Schon jetzt verkauft die Aquaponik-Farm Forellen von der Fischbraterei Oberhofer, ebenfalls in Mainburg ansässig.
Der ecuadorianische Verband Tuna Conservation Group (Tunacons) ist in die Endphase eines MSC-Verfahrens eingetreten, teilen die Undercurrent News mit. Guillermo Moran, Direktor der Fischerei-Organisation, rechnet damit, dass der aufgrund der Corona-Pandemie um ein halbes Jahr verzögerte Bewertungsprozess im Juni 2021 abgeschlossen sein werde. Fünf Thunfisch-Produzenten aus Ecuador - Negocios Industriales Real (Nirsa), Eurofish, Tri Marine, Servigrup und Grupo Jadra - arbeiten daran, über ein Fischereiverbesserungsprojekt (FIP) eine MSC-Zertifizierung für ihre Fischerei auf drei Thunfischarten zu erhalten. So will die Tunacons-Flotte beispielsweise bis zum 31.12.2020 mindestens 20 Prozent der traditionellen Fischsammler (FADs) durch EcoFADs ausgetauscht haben.
Tilapia und Pangasius sind sehr häufig mit Listeria monocytogenes kontaminiert, meldet das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Das ist ein Ergebnis des Zoonosen-Monitorings 2019, das das BVL vergangene Woche der Öffentlichkeit vorstellte. Zoonosen sind Krankheiten bzw. Infektionen, die auf natürlichem Weg direkt oder indirekt zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können. Für das Zoonosen-Monitoring 2019 hatten die Überwachungsbehörden der Bundesländer 6.792 Proben auf allen Ebenen der Lebensmittelkette genommen und auf das Vorkommen der wichtigsten über Lebensmittel übertragbaren Erreger untersucht. Dabei wurden auch 420 Proben von unverarbeitetem Tilapia und Pangasius gezogen. Während nur ein vergleichsweise geringer Teil der Fischproben positiv getestet wurde auf E. coli (11 von 365), Salmonellen (4 von 420) und Vibrionen (9 von 399), fiel bei einem Drittel der Proben (139 von 420) der Test auf Listerien positiv aus. "Die Ergebnisse unterstreichen die Empfehlung, importierten Fisch aus Aquakultur nur vollständig durchgegart zu verzehren und bei der Zubereitung des Fischs eine gute Küchenhygiene einzuhalten", folgert das BVL. Allerdings wurden ausschließlich die beiden genannten Fischarten untersucht.
Die Delikatessen-Manufaktur von Kay Lederer ist bekannt für ihren Hamburger Beizlachs, der deutschlandweit über derzeit rund 20 Wiederverkäufer vertrieben wird. Jetzt hat der 50-Jährige im Hamburger Stadtteil Billwerder (Bezirk Bergedorf) Bistro und Shop eröffnet, meldet das Hamburger Abendblatt. Bereits im März hatte Lederer seine Produktion aus Hamburg-Horn in die ehemaligen Räume der Schlachterei Stöck am Billwerder Billdeich 36a verlegt. Die schon für das Frühjahr 2020 geplante Eröffnung der auf den Endkunden zielenden neuen Einrichtungen erfolgte aufgrund der Corona-Pandemie erst jüngst. Außer den Beizlachs-Produkten finden sich allerdings weder auf der Speisekarte des Bistros noch im weiteren Sortiment der Manufaktur Produkte aus dem Meer. Während das Bistro den Schwerpunkt tendenziell auf Hausmannskost legt, liegt der Fokus im Shop auf ausgesuchten deutschen Spezialitäten wie Winzerwein von der Nahe, Lakritz-Kugeln von Bülow, Lebkuchen mit Rum und Gin sowie Marzipan, das nach eigener Rezeptur in Lübeck hergestellt wird.
Die Schweizer Agrargenossenschaft Fenaco ist zu dem Schluss gekommen, dass die landwirtschaftliche Fischproduktion in Kreislaufanlagen bei einer Vollkostenrechnung erst ab einer Produktionsmenge von etwa 30 Tonnen pro Jahr "interessant wird", schreibt das Portal Schweizer Bauer. Das Problem: landwirtschaftliche Indoor-Fischfarmen in dieser Größenordnung seien momentan nicht zugelassen. Die Agargenossenschaft hat damit auf einen langjährigen Trend reagiert, Landwirten hohe Gewinne in Aussicht zu stellen, wenn sie leerstehende Gebäude auf ihren Betrieben zu Indoor-Fischzucht umbauen würden.
Der norwegische Lachszüchter Måsøval kauft 55,6% der Anteile der isländischen Ice Fish Farm von Midt-Norsk Havbruk, meldet IntraFish. Die Måsøval-Gruppe ist bereits seit dem Jahre 2016 auf Island durch ihre Tochter Laxar Fiskeldi vertreten. Ice Fish Farm besitzt derzeit Lizenzen für die Produktion von 20.800 t Lachs an der Ostküste Islands. Außerdem habe sich der Züchter um Lizenzen für weitere 16.800 t beworben, schreibt Lars Måsøval in einer Pressemitteilung. Ice und Laxar, die ihre Farmen in angrenzenden Fjorden betreiben, wollen ihre bereits bestehende Kooperation nach Abschluss der Transaktion ausweiten. Das könnte auf eine Fusion hinauslaufen, schreibt IntraFish.