04.12.2020

Völklingen: Fresh erhält ASC-Zertifikat für Gelbschwanzmakrele

Die zweite deutsche Fischzucht ist jetzt ASC-zertifiziert. Nach dem Forellenzüchter Heidefisch hat Fresh Völklingen für seine Gelbschwanzmakrele (Seriola lalandi) das Siegel des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) für seine nachhaltige und sozial verantwortungsvolle Aufzucht in der Warmwasser-Kreislaufanlage erhalten, teilt der ASC heute mit. Die Gelbschwanzmakrelen wachsen ressourcenschonend in Salzwasserbecken mit komplett geschlossenem Wasserkreislauf auf. Neben dem Kingfish züchtet Fresh auch Doraden und Wolfsbarsche. Hauptabnehmer sind Fachhändler und Gastrogroßhändler sowie Privatkunden, die ihren Fisch direkt bei der Farm in Völklingen kaufen können. Alle anderen Interessenten können über einen Webshop bestellen. Erhältlich sind die Fische in den Größen 3 bis 4 kg sowie im Premiumsegment von 4 bis 5 kg. Fresh-Geschäftsführer Andreas Mäck kommentiert das neue Siegel: "Wir haben uns für die ASC-Zertifizierung entschieden, weil die Kunden das letztendlich von uns fordern. GlobalGAP reicht da nicht, das ASC-Siegel hat eine höhere Akzeptanz."
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03.12.2020

Namibia: MSC-Zertifikat für 160.000 Tonnen Kap-Seehecht

Die namibische Schleppnetz- und Langleinenfischerei auf den Kap-Seehecht ist die erste Fischerei des westafrikanischen Landes und die zweite in ganz Afrika, die nach dem Standard des Marine Stewardship Councils (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden ist. Peter Pahl, Vorstand der Namibian Hake Fishing Association, teilte mit, dass die Nachfrage nach dem Kap-Seehecht steige, insbesondere in Europa. Pahl, auch geschäftsführender Direktor von Seawork Fish Processors, äußerte sich zuversichtlich, dass die MSC-Zertifizierung dem Fisch den Zugang zum Lebensmitteleinzelhandel in Nordeuropa verschaffen werde. Die Zertifizierung beschert dem Weltmarkt 160.000 t zusätzlichen Weißfisch mit MSC-Zertifikat. Seawork fängt und verarbeitet jährlich zwischen 18.000 und 20.000 t, die zu durchschnittlich 12.000 t Fertigprodukt werden. Davon werden mehr als 80 Prozent exportiert, so dass Seawork jedes Jahr rund 10.000 t Kap-Seehecht nach Europa verkauft. Über seinen nordeuropäischen Handelspartner All-Fish (Kronshagen/Kiel) wurden bislang in erster Linie der Foodservice-Bereich und Großhändler in Frankreich, Spanien und Italien bedient.
03.12.2020

Bremerhaven: Hauptverwaltung der Nordsee bleibt

Die Hauptverwaltung der Restaurantkette "Nordsee" bleibt in Bremerhaven und wechselt an keinen anderen Standort. Das teilte die Geschäftsführung der Nordsee gestern Abend mit. Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz äußerte in einer gemeinsamen Erklärung mit Senatspräsident und Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte seine Erleichterung: "Unser Vermittlungsversuch war offensichtlich erfolgreich." Die beiden hatten am 21. Oktober 2020 ein Gespräch mit der Nordsee-Geschäftsführung und den Vorsitzenden des Betriebsrats geführt. Teile der Belegschaft hatten gemeinsam mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) wiederholt für den Verbleib der Verwaltung in der Seestadt gestreikt. Die Geschäftsführung erklärte jetzt jedoch auch, dass sich der Konzern verändern müsse, um nicht von konkurrierenden Unternehmen überholt zu werden. Was dies konkret heißt, blieb unklar. Trotz mehrerer Verhandlungstage mit der NGG hatte bislang keine Einigung erzielt werden können.
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02.12.2020

Rückruf: Gourmet Finest Cuisine - Forellenkaviar

Aldi Nord und der Lieferant Guba-Trade warnen vor dem Verzehr von Forellenkaviar. Bei dem Forellenkaviar der Marke Gourmet Finest Cuisine, 50 Gramm, können Gläser mit den Chargennummern 295 und 296 und dem Mindesthaltbarkeitsdatum 30.04.2021 Glassplitter enthalten. Guba-Trade macht darauf aufmerksam, dass beim Verzehr schwere Verletzungen im Rachen und im Magen drohen. Produkte mit anderen Chargen und Daten seien jedoch nicht betroffen. Das MHD ist deutlich auf dem Rand des Deckels gedruckt.
02.12.2020

Nordostatlantik: Fischereien auf Hering und Wittling verlieren MSC-Zertifikate

Die MSC-Zertifikate der Fischereien auf Atlanto-Skandischen Hering und auf Blauen Wittling im Nordostatlantik werden zum 30. Dezember 2020 suspendiert, teilte der MSC gestern mit. Atlanto-skandischer Hering oder Blauer Wittling, der am oder nach dem 30. Dezember 2020 gefangen wird, darf nicht mehr als MSC-zertifiziert verkauft oder mit dem blauen MSC-Siegel versehen werden. Der Verlust des Siegels betrifft Fischereien aus Norwegen, Island, Russland, den Färöer-Inseln, Grönland, der Europäischen Union und Großbritanniens, das seit diesem Jahr einen von der EU unabhängigen Status als nordostatlantischer Küstenstaat beansprucht. Die betroffenen Fischereien fangen im Jahr zwischen 600.000 und 700.000 Tonnen - etwa 50 Prozent aller MSC-zertifizierten Heringsfänge. Die Suspendierung der MSC-Zertifikate kommt nicht überraschend. Bereits bei der ursprünglichen Zertifizierung 2015 war die Auflage erteilt worden, innerhalb von fünf Jahren - bis 2020 - eine verbindliche Fangquotenregelung zu treffen. Doch auch auf der jüngsten Jahrestagung der nordostatlantischen Küstenstaaten im Oktober 2020 wurde keine Lösung für das Problem gefunden.
02.12.2020

Brexit: Schottlands Lachsindustrie warnt vor langwierigen Grenzkontrollen

Einen Monat vor dem endgültigen Inkrafttreten des Brexit warnt die Scottish Salmon Producers Organisation (SSPO) vor Störungen, die die Einführung von Grenzkontrollen zum 1. Januar 2021 für Schottlands Fischexporteure haben könnte. "Norwegen wäre froh die Märkte zu beliefern, wenn Schottland es nicht kann", meinte warnend Tavish Scott, seit Oktober neuer Geschäftsführer der SSPO. Anlass für seine Befürchtungen ist die mangelnde Vorbereitung der Unternehmen auf die anstehenden Grenzformalitäten. Da bislang nur etwa die Hälfte der größeren Betriebe und nur etwa 20 Prozent der kleineren Unternehmen auf die strengen EU-Anforderungen vorbereitet seien, könne es in der südostenglischen Grafschaft Kent zu einem Aufenthalt von bis zu zwei Tagen kommen, prognostizierte jüngst die Financial Times. In der dortigen Grenzregion liegen der Hafen von Dover und die Zufahrt zum Eurotunnel bei Folkstone - die beiden wichtigsten Zugangspunkte zur Europäischen Union. Vor kurzem hatte der britische Regierungspolitiker Michael Gove, zuständig für die No-Deal-Brexit-Planungen, vor Schlangen von bis zu 7.000 Lkw in Kent gewarnt. Für ein verderbliches Frischeprodukt wie den schottischen Frisch- oder Räucherlachs wäre jede längere Wartezeit ein Problem.
02.12.2020

Island: Proteste gegen Lachszucht im Osten des Landes

Im Sey∂isfjör∂ur an der Ostküste Islands kämpft eine Gruppe von Bewohnern gegen den geplanten Bau einer 10.000 t-Lachszucht des Betreibers Fiskeldi Austfjar∂a, meldet die Iceland Review. Die Kritiker begründen ihre Ablehnung vor allem mit ästhetischen Gründen: die Farm verschandele das Aussehen des Fjords, beeinträchtige das Panorama vom Stadtberg Bjólfur, einem beliebten Ausflugsziel der Einheimischen, und mindere das Erlebnis der Kreuzfahrtpassagiere, die in den Sey∂isfjör∂ur einlaufen. Die Erfolgsaussichten der Lachszucht-Gegner sind jedoch gering: Fiskeldi Austfjar∂a hatte die Genehmigungen für seine Zuchten schon beantragt, bevor im Jahre 2018 ein Gesetz zur Küstengebietsplanung in Kraft getreten ist. Die oberste Planungsbehörde und Naturschutzverbände hatten dies bereits kritisiert. Der Farmbetreiber habe jetzt einen Informationsabend in Sey∂isfjör∂ur angekündigt. Fiskeldi Austfjar∂a betreibt schon weitere marine Fischzuchten in Berufjör∂ur und Fáskrú∂sfjör∂ur und bringt als Argumente die entstehenden Arbeitsplätze und kommunalen Einnahmen.
02.12.2020

Russland: Alaska-Pollack-Produzent RFC will eigenes MSC-Zertifikat

Im September war die Russian Fishery Company (RFC) aus dem russischen Verband der Pollack-Fänger (PCA) ausgeschlossen worden und hatte damit ihre MSC-Zertifizierung verloren. Denn die PCA ist die Klientengruppe des Marine Stewardship Councils (MSC) in Russland für die Alaska-Pollack-Fischerei. Das Problem: ohne MSC-Zertifikat läuft die Russian Fishery Company Gefahr, den Zugang zum europäischen Markt zu verlieren, sagte Saveliny Karpukhin, Berater des RFC-Geschäftsführers. Deshalb habe die RFC entschieden, sich unabhängig nach dem MSC-Standard zertifizieren zu lassen, schreibt das Portal Seafood Source. Wie lange der Prozess dauern wird, sei unklar, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Insider spekulieren jedoch, dass das Zertifizierungsverfahren schneller als gewöhnlich durchgeführt werden könnte, weil das Fangunternehmen das MSC-Zertifikat als Mitglied der PCA bereits besessen hatte. Für dieses Jahr habe die RFC schon 80 Prozent ihrer Pollack-Quote ausgefischt. Insgesamt halte die Russian Fishery Company Fangquoten für 300.000 t, wovon 80 Prozent Alaska-Seelachs seien. Russland insgesamt besitzt 2020 eine AP-Quote von fast 1,8 Mio. t.
02.12.2020

Island/Färöer: ICES empfiehlt Capelin-Quote von 400.000 Tonnen

Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hat für die Fischerei auf Capelin um Island, in den Fanggründen der Färöer Inseln, vor Ostgrönland und im Gebiet von Jan Mayen für die Saison 2021/2020 eine Fangquote von 400.000 Tonnen vorgeschlagen, meldet IntraFish. Die Fischerei ist seit der Saison 2017/2018 geschlossen. Die endgültige Quote wird Islands Fischereiministerium nach einem Gutachten Ende des Jahres festlegen. Im vergangenen Jahr hatte der ICES für die Saison Juli 2020 bis März 2021 zunächst eine TAC von 169.520 t empfohlen. Nach enttäuschenden Untersuchungsergebnissen fand tatsächlich jedoch keine Fangsaison auf die Lodde statt.
01.12.2020

Hamburg: Fischgroßhändler Willi Bollmann gestorben

Willi Bollmann, Inhaber des, wie er es selbst ausdrückte, „kleinsten Fischgroßhandels der Hansestadt“, ist am 24. November im Alter von 84 Jahren gestorben. Er hatte die Fischhandlung 1956 von seinem sehr früh verstorbenen Vater übernommen und führte sie mit seiner Mutter Hertha und seiner Ehefrau Christa fort, damals noch gegenüber der alten Fischauktionshalle gelegen. Bald erfolgte der Umzug in den neuen Fischereihafen, in größere und modernere Räumlichkeiten in der Großen Elbstraße 133. Willi war stets darauf bedacht, das Liefergebiet nicht über die Stadtgrenzen von Hamburg auszudehnen. „Im Kielwasser der Großen kann man sehr gut leben," war seine Devise. Kunden wie der Reichshof, das Landungsbrücken-Restaurant, Ihde und Tunnel und viele Blankeneser Kunden wussten seine Fisch-Qualitäten – insbesondere von Schollen und Seezungen – sehr zu schätzen. Nach einem erfolgreichen Geschäftsleben und der Schließung im Jahr 2002 blieb er dem Meer treu und unternahm mit seiner zweiten Berliner Ehefrau Helga viele Kreuzfahrten. „Die sind alle gratis“, sagte er, „bezahlen alles die Erben!“ "Dieser Flachs, dieser Witz, seine Fröhlichkeit und gute Laune und die unvergesslichen Knobel-Abende werden uns fehlen", sagt sein Sohn Gerd Bollmann, Marketingmanager bei der Royal Greenland Vertriebs GmbH in Bremen.
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