14.04.2020

China: Virus DIV1 bedroht die Shrimp-Produktion

Mit einer Jahresproduktion von rund 1,3 Mio. t Pazifischen Shrimps gehört China zu den größten Produzenten von Warmwassergarnelen weltweit. Doch jetzt bedrohe ein vergleichsweise "neuer" Virus die Shrimpzucht insbesondere in der wichtigen Produktionsregion Guangdong, schreibt die in Hongkong erscheinende South China Morning Post (SCMP). Der Virus mit dem Namen "Decapod iridescent virus 1", kurz DIV1, mache keinen Unterschied zwischen den Spezies und befalle "große oder kleine, Pazifische Weiße Garnelen oder große Süßwasser-Prawns", meint der Shrimp-Farmer Zhong Qiang in der Stadt Zhuhai. Erstes Anzeichen einer Infektion mit DIV1 sei, dass die Shrimps eine rötliche Farbe annehmen, bevor ihre Schalen weich werden und sie auf den Teichboden sinken. Zwei, drei Tage nach Entdecken einer ersten Infektion sei jeweils der komplette Besatz eines Teiches tot. Nachdem Wissenschaftler den Virus erst im Dezember 2014 in der Provinz Zhejiang entdeckt hätten, sei der Erreger inzwischen in Zuchten und Brutanstalten in elf Provinzen nachgewiesen, sagt Qiu Liang, Forscher am Yellow Sea Fisheries Research Institute. Nach Angaben der Zeitung SCMP sei der DIV1 mitverantwortlich für einen Rückgang der chinesischen Produktion von Pazifischen White Shrimp von 1,5 Mio. t (2013) auf 1,2 Mio. t (2018) - nach Zahlen aus dem China Fishery Statistical Yearbook.
Länderreport Länderreport
09.04.2020

Lebensmittelkontrollen "massiv eingeschränkt"

Aufgrund der Corona-Pandemie gibt es weniger Lebensmittelkontrollen in Deutschland, bemängelt die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch. Der Grund: die Laborkapazitäten werden jetzt für Corona-Proben gebraucht, Kontrolleure helfen in den Gesundheitsämtern aus, sagte Foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker. Routinekontrollen in Unternehmen sowie Probenanalysen seien größtenteils ausgesetzt. "Langfristig ist das ein echtes Problem, weil solche Routinekontrollen notwendig sind, um lebensmittelbedingte Erkrankungen zu vermeiden - was übrigens gerade wegen der Corona-Pandemie wichtig ist", sagte Rücker. Auch während der Corona-Krise gebe es Lebensmittelrückrufe, auch wenn diese gegenwärtig weniger wahrgenommen würden.
09.04.2020

Alaska: Wildlachsfischerei trifft intensive Vorkehrungen gegen Corona

Mehrere tausend Arbeitskräfte aus zahlreichen US-Bundesstaaten treffen auch diesen Sommer wieder in Alaska ein, um in der Fischerei und Verarbeitung von Wildlachs zu arbeiten. Wenn es nach den Bürgermeistern der örtlichen Gemeinden ginge, würde die Wildlachsfischerei in diesem Jahr ausfallen, um die einheimische Bevölkerung keiner erhöhten Infektionsgefahr durch das Corona-Virus auszusetzen. Doch alle Fang- und Verarbeitungsunternehmen, darunter führende Akteure wie Trident Seafoods, Ocean Beauty Seafoods und Silver Bay Seafoods, haben umfassende Maßnahmen getroffen, um Arbeitskräfte und Bevölkerung voneinander getrennt zu halten, meldet das Portal IntraFish. So biete Trident allen Beschäftigten kostenlose Grippeimpfungen an, lässt täglich deren Gesundheitszustand kontrollieren und die Temperatur messen. Copper River Seafoods verteilt Gesichtsmasken an seine Arbeiter und hat jede Form buffetartiger Verpflegung ausgesetzt. Auch bei Peter Pan Seafoods ist "Persönliche Schutzausrüstung" (PPE) vorhanden und wurden Pläne für den Fall von Infektionen erstellt. Entsprechend teilte ein Sprecher von Alaskas Gouverneur Mike Dunleavy mit, dass es keine Pläne für eine Schließung der Lachsfischerei gebe.
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09.04.2020

Norwegen: Nachfrage nach Lachs bricht weltweit um 15% ein

Die Coronavirus-Pandemie und die darauf folgenden Schließungen der Gastro-Branche in weiten Teilen des Weltmarktes werden zu einem Rückgang der globalen Nachfrage nach Lachs von 15% führen, prognostiziert nach Angaben der Undercurrent News die Nordea Bank. Etwa 36% des Lachsmarktes seien dadurch gleichsam "verdampft", eine Menge von etwa 900.000 t, meinen die Analysten Kolbjørn Giskeødegård und Herman Dahl in ihrem jüngsten Bericht für den norwegischen Arm der finnischen Bank Nordea. Wie lange die Erholung des Außer-Haus-Marktes dauern und wie lange die gestiegene Nachfrage im Lebensmitteleinzelhandel anhalten wird - das seien offene Fragen. Trotz der Corona-Krise halte Nordea an ihrer Wachstumsprognose für das laufende Jahr 2020 von geschätzten 5,7% fest. Für 2021 wurde die Wachstumserwartung allerdings von 5,5% auf 4,3% gesenkt und für 2022 sogar von 5,5% auf 3,1%. Für den Spotmarkt erwarte Nordea folgende Preise: 4,50 bis 5,- Euro/kg für 2020/21 und 5,50 Euro/kg für 2022 - oder 50 bis 51 NOK/kg für 2020/21 und 55 NOK/kg für 2022. Angesichts steigender Produktionskosten werden die sinkenden Verkaufspreise bei den Lachsproduzenten zu Gewinneinbrüchen von im Schnitt 40% führen, so dass die Gewinnmargen knapp über oder sogar unter dem Break-even liegen werden.
09.04.2020

WWF stellt Verlässlichkeit des MSC-Labels teilweise in Frage

Die Umweltorganisation WWF reagiert auf die Veröffentlichung der aktualisierten Prozessregularien des Marine Stewardship Councils (MSC) "enttäuscht", teilt die NGO mit. Nachdem der WWF im Januar 2018 die Ankündigung des MSC, seine Zertifizierungs- und Überprüfungsprozesse für Fischereiprodukte zu verbessern, begrüßt hatte, äußert er sich jetzt besorgt, da "weitreichende Verbesserungen fehlen und das Zertifizierungssystem anhaltende Schwächen aufweist". "Anstatt eine bedeutende Reformagenda auf den Weg zu bringen, sitzt der MSC die Situation einfach aus", sagt WWF-Fischereiexperte Philipp Kanstinger. Konkret kritisiert der WWF, dass die Fortschritte bei Aspekten wie der Unparteilichkeit der Fischereibewerter, einem wissenschaftlich fundierten Einspruchsverfahren, dem Fokus auf das Vorsorgeprinzip, der dringend notwendigen Berücksichtigung sozialer Themen und der Gewährleistung, dass Zertifizierungsauflagen auch wirklich umgesetzt wurden, gering seien.
07.04.2020

Online-Handel: Überwiegend der Lebensmittelhandel boomt

Der Online-Handel ist nicht der Gewinner der Corona-Krise, meldet das ITK-Fachhandelsportal CRN. Das zeigten aktuelle Zahlen des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel (bevh). Im März 2020 brachen die Umsätze im E-Commerce um fast 20 Prozent ein und machten damit einen guten Jahresauftakt zunichte. Die Umsatzverluste bewegten sich zwischen 20,9 Prozent bei Unterhaltungselektronik und 75 Prozent bei der Online-Buchung von Reisen und Veranstaltungen. Umsatzzuwächse hingegen verzeichneten zuletzt jene Produktgruppen, die auch im stationären Handel stark nachgefragt wurden: für Lebensmittel notiert der bevh im März ein Plus von 55,8 Prozent und bei Medikamenten sogar von 88,2 Prozent. "E-Commerce ist heute ein normaler Einkaufskanal. Deshalb wirkt sich solch eine Krise in der Konsumstimmung voll auf unsere Branche aus", konstatiert Gero Furchheim, Präsident des bevh. Er sehe jedoch auch positive Signale: in den letzten Märztagen habe sich eine Belebung der Nachfrage gezeigt.
06.04.2020

Mecklenburg: Metro öffnet für Endverbraucher

Der Gastro-Großhandel Metro hat in Mecklenburg-Vorpommern die behördliche Erlaubnis erhalten, fünf Märkte auch Verbrauchern zugänglich zu machen - ohne dass diese eine Kundenkarte besitzen. Ab sofort und vorerst bis zum 19. April 2020 können Verbraucher in den fünf Gastro-Märkten in Wolgast, Greifswald, Wismar, Neustrelitz und Waren einkaufen, schreibt die Lebensmittel-Zeitung. "Auch wir nehmen einen erhöhten Bedarf an Grund- und Nahversorgungsangeboten bei den Verbrauchern war", begründete Frank Jäniche, CEO Metro Deutschland, die Lockerung der Öffnungsvorgaben. Anfang März hatte auch die Transgourmet-Tochter Selgros versucht, ihre Märkte zeitweilig für Privatkunden zu öffnen. Da das Unternehmen jedoch keine entsprechende Genehmigung vorweisen konnte, musste es seine Ankündigung wieder zurückziehen.
06.04.2020

Chile: Blumar schickt 250 Mitarbeiter in Quarantäne

Der chilenische Lachszüchter und -verarbeiter Blumar schickt 250 Beschäftigte in Quarantäne, nachdem in seiner Fabrik Salmones de Talcahuano fünf Mitarbeiter positiv auf das Covid-19-Virus getestet worden waren, meldet das Portal IntraFish. Die verbliebenen rund 200 Beschäftigten arbeiten in zwei Schichten. Die Kapazität reduziere sich damit auf rund 30% des vor der Krise möglichen Niveaus. Nach Mitteilung von Arturo Clement, Geschäftsführer des Industrieverbandes SalmonChile, haben auch andere Produzenten die Zahl der Beschäftigten in ihren Fabriken reduziert, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Außerdem wurden Sicherheitsmaßnahmen wie Temperaturmessungen vor Arbeitsantritt eingeführt.
06.04.2020

Friedrichs: Lachs-Top-Seller jetzt ASC-zertifiziert

Ab Mai bietet Friedrichs seine erfolgreichsten Lachsprodukte aus nordatlantischer Fischzucht mit ASC-Siegel an. "Mit dem Original Rauch-Lachs und dem Original Graved-Lachs werden die beiden absatzstärksten Produkte aus norwegischer Aquakultur von Friedrichs umgestellt", teilt Kathrin Runge mit, Leiterin Marketing und PR bei Gottfried Friedrichs. Die Rohware stammt aus verantwortungsvoll geführter Fischzucht, die nach den Linien des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) zertifiziert ist.
03.04.2020

Glückstadt: Matjeswochen abgesagt - und nicht verschoben

Die Glückstädter Matjeswochen, die in diesem Jahr für den 10. bis 13. Juni in der Elbstadt hätten stattfinden sollen, sind abgesagt, meldet die Norddeutsche Rundschau unter Verweis auf eine Mitteilung vom Verkehrs- und Gewerbeverein als Veranstalter sowie der Stadt Glückstadt. "Wir können uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen, ein Fest mit über 100.000 Besuchern im Innenstadt- und Hafenbereich mit sehr enger körperlicher Nähe zu begehen", heißt es in der Mitteilung. Anders als bei der Kieler Woche, die bereits vom Juni auf den September verschoben worden ist, mache ein derartiger Schritt bei den Matjeswochen keinen Sinn, weil sich das Fest um den jungen Hering drehe, der im Juni gefangen werde. Das Fest ist nicht nur eine Attraktion für die Gäste, sondern sei auch "ein gewichtiger Baustein für unsere örtliche Wirtschaft", erklärte Bürgermeisterin Manja Biel und äußerte ihre Bedauern.
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