Kurt Oddekalv, radikaler norwegischer Umweltschützer und Gegner der industriellen Lachszucht, ist tot, meldet das Portal IntraFish. Oddekalv starb am vergangenen Montag, den 11. Januar 2021, in Bahusvatnet bei Bergen, als er beim Ausführen eines Hundes durch das dünne Eis eines Sees brach und ertrank. Oddekalv hatte im Jahre 1993 die Norwegische Vereinigung für Naturschutz verlassen, weil sie ihm nicht radikal genug war, und hatte die Norwegische Umweltschutz-Vereinigung gegründet. Er engagierte sich nicht nur gegen den Bau von Autobahnen und Windkraftanlagen, sondern auch gegen die Lachszucht. Wer immer in kritischen, auch deutschsprachigen Dokumentationen zum Lachsfarming ein radikale Stimme benötigte, ließ Oddekalv zu Wort kommen. Oddekalvs vier Kinder bedankten sich in einer Pressemitteilung für die zahlreichen Beileidsbekundungen zum Tode ihres Vater und kündigten an, dass sie sein Engagement für die Umwelt fortsetzen wollten. Kurt Oddekalv wurde 63 Jahre alt.
Das Hauptzollamt Hamburg und die Finanzbehörden ermitteln gegen den Hamburger Lieferservice Henssler at Home, meldet das Hamburger Abendblatt unter Berufung auf einen Bericht der Bild am Sonntag. Geprüft werde der Verdacht auf Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit und das Veruntreuen und Unterschlagen von Arbeitsentgelt. Der Lieferservice wurde im Jahre 2015 von Werner Henssler (69) gegründet, Vater des TV-Kochs und Gastronomen Steffen Henssler (48). Der Promi betonte jedoch: "Die Lizenz für Henssler at Home wurde 2016 verkauft." Damals schied Werner Henssler als Geschäftsführer aus. Steffen Henssler wertet die "Gerüchte" als rufschädigend, weil sein Name damit in Verbindung gebracht werde. Der Hamburger betreibt den Lieferservice Go by Steffen Henssler mit Standorten in Hamburg, München und Frankfurt. In dem aktuellen Fall habe ein ehemaliger Lieferfahrer sich an die Behörden gewendet mit dem Vorwurf, er sei bei Abrechnungen betrogen worden. Henssler at home-Geschäftsführer Ali S. setzt für die Auslieferung des Sushis ein Subunternehmen ein, das als Briefkastenfirma auf Zypern gemeldet sein soll: R.S. Phil's - Osophy Ltd. Dessen Direktor soll verdächtigt werden, Mitarbeiter nicht steuerlich angemeldet zu haben.
Die Meerestraube, eine knackige, optisch sehr ansprechende Grünalge, taucht neuerdings in der europäischen Küche auf. Seit zwei Jahren koordiniert das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) in Bremen ein Projekt zu den Sea grapes. Das von Mai 2019 bis April 2022 laufende Projekt SeaGrapes "Meerestrauben - bioökonomischer Ansatz für nachhaltige Nahrungsmittelproduktion und gesunde Ernährung" basiert auf einer engen Zusammenarbeit mit der Sea Grape-Farm (VIJA) in Van Phong und dem Institute of Oceanography (IO) in Nha Trang, beide in Vietnam, sowie der USP University of the South Pacific auf Fiji. Denn die Meerestrauben kommen in den flachen, warmen Küstengewässern des Indischen und Pazifischen Ozeans nicht nur in großen Mengen wild vor, sondern werden in Japan, Vietnam und auf den Philippinen auch in küstennahen Farmen kultiviert. Die 5 bis 10 Zentimeter langen Trauben hängen zu mehreren an fleischigen, hellgrünen Stängeln. Die Umibudo (lat. Caulerpa lentillifera) wird auch "grüner Kaviar" genannt. Die Meerestraube ist nicht nur dank ihrer Textur ein Hingucker, sondern besitzt auch einen hohen Nährwert und ein hohes antioxidatives Potential.
Die Trawler der Hochseefischerei liegen derzeit in Bremerhaven fest. Daran sei zumindest indirekt der Brexit Schuld, schreibt das Portal Buten un binnen. Eigentlicher Grund ist das zum Januar ausgelaufene und bislang nicht verlängerte Fischereiabkommen zwischen der EU und dem Nicht-EU-Land Norwegen. Doch Norwegen und Grönland wollten nicht verhandeln, bevor nicht die Brexit-Verhandlungen mit Großbritannien abgeschlossen waren. Seit Anfang Januar liegen die Trawler untätig im Hafen, sagt Uwe Richter, Geschäftsführer der Doggerbank Seefischerei in Bremerhaven. Normalerweise fangen die Schiffe sonst zu dieser Zeit vor Norwegen Kabeljau, Schellfisch und Seelachs. Die Folge: finanzielle Verluste. Noch diese Woche sollten die Gespräche zwischen der EU und Norwegen starten. Richter hofft, dass die Fischerei Ende des Monats wieder beginnen kann. Schiffe der Kutterfisch-Zentrale aus Cuxhaven sind auf schottische Gewässer ausgewichen. Doch eine längere Fahrzeit - 60 statt 24 Stunden pro Strecke nach Norwegen - werde zu einigen tausend Euro Mehrkosten je Fahrt führen, schätzt Geschäftsführer Kai-Arne Schmidt.
Die Aller Aqua-Gruppe verwendet für ihr Fischfutter kein Soja mehr aus Südamerika. Darüberhinaus, schreibt Fish Information & Services (FIS), will Aller Aqua als erster Fischfutterproduzent überhaupt sein Futter mit einem Label zu dessen CO2-Bilanz versehen. Bereits im Laufe des Jahres 2020 hatten die Dänen den Kauf von südamerikanischem Soja für ihre drei europäischen Fabriken eingestellt, weil dessen Anbau dort mit großflächigen Waldrodungen verbunden ist, teilte der Aller Aqua-CPO und stellvertretende Präsident der Gruppe, Henrik T. Halken, mit. Berechnungen des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) im Auftrag der Organisation Donau Soja hatten ergeben, dass die CO2-Bilanz von Lachsfutter durch den Verzicht auf Soja aus Südamerika um bis zu 41% verringert werden könne. "Generell versuchen wir, unsere Rohwaren so lokal wie möglich einzukaufen", erklärte Henrik Halken und schätzt, dass schon heute etwa 90% der Rohwaren, die man in seinen europäischen Fabriken einsetze, auch aus Europa kommen. Im ersten Halbjahr 2021 wolle Aller Aqua ein Etikett erarbeiten, das den CO2-Wert jedes seiner Futtermittel ausweise.
Frosta unterstützt die internationale Kampagne Veganuary. Seit 2014 wirbt Veganuary dafür, im Januar eine rein pflanzliche Ernährung auszuprobieren. "Mach mit beim Veganuary!" wirbt der Hamburg-Bremerhavener Produzent von TK-Lebensmitteln und begründet die Aktion: "Eine vegane Ernährung ist eine der effektivsten Maßnahmen, um die Umwelt zu schützen, Tierleid zu vermeiden, den Klimawandel aufzuhalten und die Gesundheit der Menschen zu verbessern."
Der Aufwärtstrend in der österreichischen Aquakultur hält an, meldet das Portal Schweizer Bauer. Nach Angaben der Statistik Austria wurden in dem Alpenland 2019 insgesamt 4.250 t Speisefisch in Aquakulturanlagen produziert. Die Zahl der produzierenden Unternehmen stieg um 8 auf insgesamt 500. Mehrere Zuchtfischarten legten bei der Produktionsmenge zu, nur wenige notierten Verluste. Bei Regenbogen- und Lachsforellen gab es einen Zuwachs im Vergleich zu 2018 von 4,3 % auf 1.417 t, während bei Bachsaiblingen ein Plus von 10,0 % auf 562 t zu verzeichnen war. Außerdem gingen 471 t Bach- und Seeforellen in den Markt (+2,2 %), 458 t Afrikanische Raubwelse (+8,9 %) und 329 t Elsässer Saiblinge (fast +10 %). Rückläufig hingegen war die Produktionsmenge bei Karpfen, von dem nur 619 t abgefischt wurden (-4,4 %), und bei Seesaiblingen, von denen 266 t gezüchtet wurden (-2,1 %). Die gute Performance der Zucht spiegelt sich bei der Satzfisch-Produktion: 2019 wurden in Österreich rund 20,4 Mio. Stück Laich verkauft und 21,1 Mio. Jungfische aller Altersstufen. Gegenüber 2018 waren das Zuwächse von 9,0 % bzw. 1,8 %. Aufgrund von Unbilden wie Fressfeinden (Fischotter, Fischreiher, Kormoran), Wassermangel aufgrund hoher Temperaturen und einem geringen Wasserzulauf mussten die Aquakulturbetriebe allerdings erneut hohe Einbußen hinnehmen.
Die Europäische Union und Grönland haben Verhandlungen über ein neues Partnerschaftsabkommen für nachhaltige Fischerei abgeschlossen, meldet das Portal IntraFish. Das Abkommen sei das einzige "gemischte" Sustainable Fisheries Partnership Agreement (SFPA) im Nordostatlantik und sei für die EU unter finanziellen Aspekten das drittwichtigste. Es erlaubt einer EU-Flotte von zwölf großen Trawlern, ihre Fischerei in grönländischen Gewässern für die Dauer der nächsten vier, optional sogar sechs Jahre fortzusetzen, während sich die Gemeinschaft gleichzeitig finanziell an der Entwicklung des Fischereisektors auf Grönland beteiligt. Verhandelt wurden Fischereimöglichkeiten für dieselben Arten, auf die sich auch das aktuelle Protokoll bezieht: Kabeljau, Rotbarsch, Grönländischer Heilbutt, Eismeergarnele, Capelin und Grenadierfisch. Eingeschlossen ist auch die Fischerei auf die Makrele, diese jedoch mit einer TAC von Null. Grönland erhält im Gegenzug Gelder in Höhe von jährlich 16,5 Mio. Euro, für die Dauer des Abkommens insgesamt 99 Mio. Euro. Zusätzlich zahlen die EU-Schiffsinhaber Lizenzgebühren für die Nutzung von Fangmöglichkeiten. Die Partnerschaft zwischen der EU und Grönland besteht bereits seit dem Jahre 1985.
Um die Fischtreppe in der Elbe bei Geesthacht, die größte Fischtreppe Europas, gibt es derzeit politische Querelen. Der Anlass: der Energiekonzern Vattenfall nimmt das Kohlekraftwerk Moorburg vom Netz. Dadurch entfällt die vertragliche Verpflichtung zum Betreiben der 2010 gebauten Aufstiegshilfe. Ein Aktionsbündnis "Future 4 Fishes", ein Zusammenschluss mehrerer Umweltverbände und des Lauenburger Kreisverbandes der Grünen, forderte, der Eigentümer könne die Anlage "nicht von heute auf morgen aufgeben - Eigentum verpflichtet", heißt es im Hamburger Abendblatt. Der Energiekonzern gebe sich bemüht und prüfe, "wie der Betrieb der Fischaufstiegsanlage nach der Stilllegung des Kraftwerks sichergestellt werden kann." Nach Angaben von Vattenfall stiegen seit Inbetriebnahme am 1. August 2010 mehr als zwei Millionen Fische von rund 50 Arten die Elbtreppe hinauf. Wichtig sei dies insbesondere für Wanderfische wie Lachs, Meerforelle und Stör, die zu ihren Laichgebieten müssen. Da die europäische Wasserrahmenrichtlinie verbietet, dass sich die ökologische Qualität eines Gewässers verschlechtert, muss die Fischtreppe weiter betrieben werden.
Das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Mecklenburg-Vorpommern hat in der Weihnachtszeit beliebte Lebensmittel getestet. Während Vollmilchschokolade, Nüsse und Trockenfrüchte unauffällig blieben, ergab sich ein anderes Bild bei den getesteten 62 heißgeräucherten Fischereierzeugnissen, meldet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Bei 51 der Proben (= 82%) habe es keine Beanstandungen gegeben. Bei zwei Proben wurden Kennzeichnungsmängel festgestellt. In neun Proben sei der Erreger Listeria monocytogenes nachgewiesen worden, dabei in drei Fällen in so hoher Konzentration, dass eine Gesundheitsgefahr gegeben war. Das Amt erklärte dies mit oft nicht standardisierten Produktionsverfahren bei kleineren Herstellern. Listerien kommen überall in der Umwelt vor und zeigen in der Regel bei gesunden Menschen nur mäßig krankheitsauslösende Wirkungen. Bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem, Senioren oder Schwangeren kann eine Infektion jedoch zu schweren Verläufen führen.