14.09.2020

Berlin: Ausstellung zu historischen Heringsdosen

Eine Ausstellung mit Heringsdosen aus den vergangenen 120 Jahren zeigt die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin vom 7. September bis zum 10. Oktober 2020. Präsentiert werden keine Konservendosen, sondern Behältnisse aus Steinzeug, Porzellan oder Glas, in denen Hausfrauen die Heringe nach einfachen Rezepten der nordeuropäischen Küche einlegten - in Wasser, Essig, Zwiebeln, eventuell mit einer Zitronenscheibe, einem Lorbeerblatt und Nelkenpfefferkörnern. "Die hier ausgestellten Heringsdosen zeigen mehrere Aspekte der deutschen Kultur, dienen sie einerseits als historische Zeugnisse, andererseits als symbolische Gegenstände", schreibt Prof. Dr. Alessandra Galizzi-Kroegel. Eine Italienerin, die seit mehr als 30 Jahren in Berlin lebt, hat die rund 50 ausgestellten Behältnisse gesammelt.

Die Marinierdosen spiegeln die stilistischen Strömungen ihrer Zeit: weiche Formen, florale Jugendstilmotive des beginnenden 20. Jahrhunderts, die größere Schlichtheit der 1920er Jahre, als der Funktionalismus des Bauhaus' bei einigen Exemplaren das Leitmotiv der Heringsdose, den Griff in Form des Fisches, eliminierte, oder moderne geometrische Formen der 1930er Jahre. Plumpe Stücke in aggressiveren Farben, etwa dem frechen Orange der 1970er Jahre, stehen neben einem "wunderbaren Beispiel schlechten Geschmacks und Designs, bei dem der Griff die Form einer Frühlingszwiebel angenommen hat" (Galizzi-Kroegel). Die Ausstellung "120 Jahre Heringsdosen: Schwimmend durch die Strömungen der Zeit" ist zu sehen im Foyer der Bibliothek, Garystr. 39, 14195 Berlin-Dahlem, während der Öffnungszeiten Montags bis Freitags von 10:00 bis 16:00 Uhr.

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