21.01.2025

Fischfutter: Omega-3-Fettsäuren aus biologischen Reststoffen

Bioverfahrenstechniker der Technischen Universität Berlin zeigen im Rahmen eines Forschungsprojektes, wie Omega-3-Fettsäuren für Fischfutter mit Hilfe von Bakterien und Algen aus pflanzlichen Reststoffen gewonnen werden – und damit Fischmehl und -öl ersetzt werden können, meldet das Portal Bioökonomie.de. Motiv des Teams um Stefan Junne ist es, die Verarbeitung von Wildfischen zu Fischmehl- und Fischöl zu vermeiden und dennoch Zuchtfische mit lebenswichtigen mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren wie Docosahexaensäure (DHA) zu versorgen.

Dabei setzen sie auf heterotrophe Mikroalgen, die in der Lage sind, DHA aus organischem Material zu synthetisieren. Um den Einsatz von Nahrungsmitteln nach Möglichkeit zu vermeiden, experimentiern die Forscher mit Stallstroh, Essensresten sowie anderen biologischen Reststoffen wie Laub oder Grünschnitt. Diese werde in einem 200-Liter-Bioreaktor aus Plexiglas mithilfe von Bakterien in kurzkettige Carboxylsäuren wie Essigsäure zersetzt und anschließend an die Mikroalgen verfüttert, damit diese sie zu DHA verstoffwechseln und in ihren Zellen anreichern.

Im Rahmen des Projektes "FENA – Fischmehl und -ölersatz für eine nachhaltige Aquakultur" konnte das Team bislang knapp vier Tonnen Fischfutterersatz auf Basis von Algen herstellen. Dieser Ersatz habe eine Konzentration von etwa 20 % DHA, deren Zusammensetzung den Omega-3-Fettsäuren von kommerziellen Fischöl- und Fischmehl-Mischungen ähnele. Erste Fütterungsversuche seien erfolgreich verlaufen.
Fischfutter: Omega-3-Fettsäuren aus biologischen Reststoffen
Foto/Grafik: Christian Kielmann
Bioverfahrenstechniker der TU Berlin zeigen, wie Omega-3-Fettsäuren für Fischfutter mit Hilfe von Bakterien und Algen aus pflanzlichen Reststoffen gewonnen werden. Foto (v.l.): Eike Janesch, Simon Täuber, Thomas Högl und Stefan Junne.
Fischfutter: Omega-3-Fettsäuren aus biologischen Reststoffen
Foto/Grafik: Christian Kielmann
Das Stallstroh wird von Bakterien im Bioreaktor beispielsweise zu Essigsäure zersetzt. Diese wird an heterotrophe Algen verfüttert, die sie wiederum in mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren verstoffwechseln.
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