06.07.2020

Niedersachsen: Zu wenig Konsummuscheln, schlechte Preise

Niedersachsens Muschelfischer müssen ihr Muschelfest 2020 aufgrund der Corona-Beschränkungen absagen. "Zudem ist uns auch nicht wirklich zum Feiern zumute", teilt Manuela Melle, Geschäftsführerin der Niedersächsischen Muschelfischer GbR, mit, denn: es gebe zu wenige Konsummuscheln und die Preise seien schlecht. Seit mehreren Wochen liegen die Kutter still, der Absatzmarkt in den Niederlanden ist zusammengebrochen. Traditionell werden die hochwertigen niedersächsischen Muscheln als Frischware überwiegend in Restaurants und Fischmärkten abgesetzt. Melle: "Diese sind bzw. waren bislang in den Hauptabsatzmärkten Belgien, Frankreich und Spanien geschlossen. Wann sich der Markt erholen wird, ist nicht absehbar."

Auch unabhängig von der Corona-Krise sei die wirtschaftliche Situation der niedersächsischen Muschelfischer seit mehreren Jahren schwierig. Die Kulturflächen der Fischer werden durch andere Nutzungen - wie Baggergutverklappungen, Hafenbauten und Kabelverlegungen - in Mitleidenschaft gezogen. Schwebstoffe aufgrund dieser Aktivitäten sorgen dafür, dass die Muscheln auf den Kulturen sehr viel Energie aufwenden müssen, um sich aus dem Schlick herauszukämpfen. "Die Kulturbedingungen in Schleswig-Holstein und den Niederlanden sind deutlich besser, was den wirtschaftlichen Druck auf unsere Betriebe weiter erhöht," erklärt Manuela Melle.

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