17.06.2020
China: Lachs wurde erst auf dem Markt kontaminiert
Der Lachs, an dem auf einem chinesischen Großhandelsmarkt Spuren von COVID-19 nachgewiesen worden waren, trug den Erreger nicht, bevor er auf den Pekinger Markt Xinfadi gelangte. Das teilte der stellvertretende Direktor des Chinesischen Zentrums für Krankheitskontrolle und -vorbeugung (CDC), Shi Guoqing, gestern mit. „Gegenwärtig sprechen alle Belege eher für Xinfadi als Verursacher als für den Lachs“, bestätigte Zhong Kai, Direktor des China Food Information Centers. Das CDC hatte weitere 16 Lachsproben, darunter Fische aus Norwegen, Irland, Island, Dänemark und Chile gezogen: sie wurden sämtlich negativ auf das COVID-19-Virus getestet. Bereits zuvor hatten Wissenschaftler mitgeteilt, dass lebender Lachs, der im Meer lebt, nicht mit dem Virus behaftet sein kann. Dies könne erst etwa durch kontaminiertes Wasser bei der Verarbeitung, beim Transport oder beim Verpacken geschehen, sagte Lin Li, leitender Wissenschaftler einer Lebensmittelkontroll-Behörde in der Provinz Guangdong.
Auf dem Xinfadi-Markt waren Ende vergangener Woche COVID-19-Spuren auf einen Schneidbrett für Lachs entdeckt worden. Die Nachricht hat zu Unruhe unter den weltweit führenden Lachsproduzenten geführt. So hatte Norwegen alleine im April 2020 insgesamt 3.141 t Lachs nach China exportiert, ein Plus von 97 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Von Januar bis April 2020 stammten 45 % des Frischlachses in China von dort. Chile lieferte 2019 insgesamt 35.000 t Lachs nach China. Dieser Mitteilung zufolge hatten bereits erste Lebensmittelfilialisten in Çhina, darunter Carrefour und Wumart, den Verkauf von Lachs eingestellt.
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