11.09.2025
Färöer: Hiddenfjord setzt auf Wachstumsmarkt China – und auf TK-Lachs
Firmeninfos
Der färingische Lachszüchter Hiddenfjord sieht China als den zentralen strategischen Wachstumsmarkt für seine Lachsprodukte, meldet das Portal IntraFish. Die Färinger reagieren damit auf die Auswirkungen eines schwächeren globalen Lachsmarktes mit einem in der Folge in diesem Jahr erheblichen Einbruch der Preise für Zuchtlachs. Die Branche habe einen derartigen Preisdruck seit Anfang der 2000er-Jahre nicht mehr erlebt, sagt Hiddenfjord-Verkaufsleiter Oli Hansen. China hingegen habe sich für Hiddenfjord von quasi Null zu einem Exportanteil von inzwischen 12 bis 15 % entwickelt. In diesem Jahr werden dorthin rund 2.000 t exportiert. Dabei würden vor allem gefrorene vakuumverpackte Filets verschifft. Überhaupt setze Hiddenfjord verstärkt auf TK-Produkte, da sie einen geringeren ökologischen Fußabdruck besitzen, in der Distribution eine höhere Flexibilität ermöglichten und dazubeiträgen, Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Um die Wachstumsstrategie zu forcieren, erweitere Hiddenfjord seine Fabrik – mehr Fläche, mehr Equipment und zusätzliche Arbeitskräfte. Seit diesem Frühjahr werde gebaut, im November soll die Erweiterung abgeschlossen sein.
Hiddenfjord hat im Oktober des Jahres 2020 den Export von Lachs per Luftfracht aus ökologischen Gründen eingestellt – bis heute. Die Färinger seien damit das einzige traditionelle Aquakultur-Unternehmen, dass komplett auf Flugware verzichte, schreibt IntraFish. Dadurch habe man seitdem den Ausstoß von 350.000 t Kohlendioxid vermeiden können. Zahlen der unabhängigen norwegischen Forschungsorganisation SINTEF beziffern den CO2-Ausstoß für Schiffstransport von Lachs in die USA mit 0,35 CO2 je produziertem Kilogramm Lachs, während der Ausstoß sich auf 7,1 Kilo CO2 belaufe, wenn die Ware geflogen wird. In toto produziere die Herstellung von einem Kilogramm Hiddenfjord-Lachs ausgenommen und verpackt 4,6 kg CO2. Die USA sind weiterhin der wichtigste Markt für Hiddenfjord mit einem Exportanteil von 40 % – trotz der von der Trump-Administration verhängten Einfuhrzölle von 10 % für die Färöer-Inseln. Züchter und US-Einkäufer versuchten gegenseitig, sich die Zusatzkosten für die Zölle aufzuerlegen. Vor allem an der US-Westküste sei die Nachfrage gestiegen, sagt Oli Hansen, insbesondere für Lachse in Sushi-Qualität und größere Sortierungen.
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden