02.01.2020

Berlin: Kritik an "Weißfischbefischung"

Tier- und Umweltschützer fordern ein Ende der "Weißfischabfischung" aus Flüssen und Seen des Bundeslandes Berlin, meldet das Nachrichtenportal rbb24. Im Jahre 2019 holten sieben Fischereibetriebe im Auftrag des Landes 43,4 Tonnen Weißfische - vor allem Brassen, Rotfedern und Rotaugen - aus Berliner Gewässern, die getötet und in Biogasanlagen entsorgt wurden. Bis vor drei Jahren seien es sogar meist über 100 Tonnen gewesen, seit 2008 insgesamt 1.295 Tonnen. Die Senatsumweltverwaltung begründet die seit etwa 40 Jahren betriebene Abfischung mit einer Verbesserung der Wasserqualität. Denn die Weißfische fressen das Zooplankton, das jedoch die durch Überdüngung stark wachsenden Algen und Wasserpflanzen eindämmen soll. So finanzierte die Verwaltung die Befischung alleine im Jahre 2018 mit 49.000 Euro. Die Landesarbeitsgemeinschaft Tierschutz fordert, das Geld "für andere, direkt Natur und Gewässer aufwertende Maßnahmen" zu verwenden. Aktuell untersuche der Senat die "Effekte der Weißfischentnahme". Parallel werde nach einer Idee für eine "innovative Nutzung als Futtermittel oder als aufbereitetes Lebensmittel" gesucht. Im brandenburgischen Strodehne (Havelland) fängt der Fischer Wolfgang Schröder seit Jahren Brassen und Rotaugen und verkauft sie filetiert und geräuchert.

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