15.10.2019

Ostseefischerei: Quotenkürzung bis zu 92 Prozent

Der EU-Ministerrat hat beschlossen, die Fangquoten für die Ostseefischerei für das kommende Jahr drastisch zu reduzieren. So werden die zulässigen Fangmengen 2020 für Dorsch in der westlichen Ostsee um 68% gekürzt, in der östlichen Ostsee sogar um 92%. Ähnlich dramatisch werden die Fangmöglichkeiten für den Hering beschränkt: um 65% in der westlichen Ostsee und noch um 10% im zentralen Bereich des Meeres. Auch die TACs für die Scholle (-32%) und für Sprotte (-22%) sollen heruntergefahren werden. "Jeder Arbeitnehmer kann sich vorstellen, was es für ihn bedeuten würde, wenn man ihm 60% des Einkommens nimmt", zitiert der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer (VDKK) einen betroffenen Kapitän. Die einzelnen Betriebe stehen jetzt vor schweren Entscheidungen. Einige größere Schleppnetzfahrzeuge werden mit den geringen Quoten keine Perspektive mehr haben und ausscheiden. Andere werden versuchen, das Jahr 2020 irgendwie zu überleben, weil sie für 2021 mit höheren Quoten rechnen. Heute beraten Regierungsvertreter über Hilfsmaßnahmen, die einen sozialverträglichen Ausstieg ermöglichen sollen. So hoffen die Betroffenen auf eine Abwrackprämie, die wenigstens den Wertverlust des Fischereifahrzeugs ausgleichen und einen Rest Alterssicherung ermöglichen könnte.

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