12.04.2023
Fernsehtipp: Das Dorschsterben und die Folgen
Der Rückgang der Dorschbestände in der Ostsee bedeutet für viele Betriebe und Menschen ein wirtschaftliches Desaster. In seiner Dokumentation "45 Min - Schöne, tote Ostsee. Das Dorschsterben und die Folgen" beschreibt der Dokumentarfilmer Carsten Rau die Lage der Betroffenen und fragt nach Lösungen für die Zukunft der Küste. Kapitän André Hamann fährt die modern ausgerüstete "Westbank" zum Verschrotten nach Dänemark. Das 1990 gebaute, gut 20 Meter lange Schiff der "Kutterfisch"-Flotte war einer der letzten großen Schleppnetzkutter der Ostsee. Hamann, Mitte 40 und ehemals Vorsitzender der schleswig-holsteinischen Krabbenfischer, weiß nicht, was aus ihm werden soll. Dr. Uwe Krumme, stellvertretender Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei in Rostock, meint: "Was wir gerade erleben, ist historisch." Schlechte und gute Jahre habe es auch früher bereits gegeben, aber nun komme noch der Klimawandel hinzu. Die Folge: Die Dorsche bleiben weg.
Die Fischer, Gastwirte und Kapitäne des Fischereihafens Burgstaaken auf Fehmarn hingegen halten die Kormorane und Kegelrobben, "die ständig mehr werden und [...] jeden Tag tonnenweise Fisch" fressen, für ursächlich – und die Politiker, die selbige schützen. Die "45 Min"-Reportage beschreibt "in eindrucksvollen Bildern die dramatische Lage an der deutschen Ostseeküste zwischen Lübeck und Rügen". Durch das Verschwinden der Dorsche verlieren nicht nur viele ihr Einkommen, sondern auch ihre Identität als Menschen der Küste. Der Film läuft am Montag, 22. Mai 2023, von 22:00 bis 22:45 Uhr im NDR Fernsehen. Seit Sommer vergangenen Jahres steht die Reportage auch in der
ARD-Mediathek.
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