27.01.2017

Irland: Deutsche Discounter in der Kritik

Irische Fischhändler werfen den beiden deutschen Discount-Ketten Aldi und Lidl eine vorsätzliche Falschetikettierung ihrer Fischprodukte in Irland vor, schreibt das Portal IntraFish. Sowohl Irlands Behörde für Lebensmittelsicherheit, die FSAI, als auch die Discounter selbst weisen die Vorwürfe zurück. Einer der Hauptkritiker ist Niall Murray, Mitinhaber des führenden Fischgroßhandels Nicholas Lynch (Nick's Fish), der sich seit rund zwei Jahren mit der Problematik beschäftige. Zum einen bemängelt er, dass die beiden Ketten zuvor gefrorenen, dann aufgetauten Fisch als "frisch" vermarkten. Inzwischen, so die FSAI, habe Lidl das Wort "frisch" an den Truhen seiner 185 irischen Filialen entfernt, nachdem Murray und Stephane Griesbach, Inhaber von Gannet Fishmongers in Galway, das Thema im November forciert hatten.

Außerdem kritisieren die Fischhändler, dass bei Aldi und Lidl Fisch, der nicht aus irischen Gewässern stamme, als "irisch" und teilweise in Verpackungen, die die irische Flagge tragen, verkauft werde. Aldi und Lidl verweisen hier auf die gesetzlichen Bestimmungen. Fisch, der in Irland verarbeitet worden sei, dürfe als "produziert in Irland" verkauft werden, auch wenn in einigen Fällen eine nicht heimische Komponente enthalten sei. "Das Logo signalisiert, dass der Verbraucher einen der 200 irischen Lieferanten unterstützt, mit denen wir zusammenarbeiten, und damit irische Arbeitsplätze und die heimische Wirtschaft unterstützt", teilt Lidl mit. Die Irische Seefischerei-Behörde, Bord Iascaigh Mhara (BIM), lehnte gegenüber IntraFish eine Stellungnahme ab, da BIM nicht für die Durchsetzung von Etikettierungsvorschriften zuständig sei.
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