19.11.2025
USA verbieten Einfuhr von irischem Lachs ab 2026
Die USA untersagen mit Beginn des kommenden Jahres die Einfuhr von Zuchtlachs aus Irland, weil die "Grüne Insel" rein rechtlich die Tötung von Robben erlaube, meldet das Portal IntraFish. Die derzeitige Gesetzeslage in Irland ermöglicht es dem Fischereiminister, Lizenzen für das Töten von "seals" zu vergeben, sofern diese die Fischerei und Aquakultur des Landes schädigten. Diese Norm verstoße gegen den Marine Mammal Protection Act (MMPA), das US-amerikanische Gesetz zum Schutz von Meeressäugetieren, hat der zur Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde der USA (NOAA) gehörende Nationale Fischereidienst (NMFS) entschieden. Denn Lieferländer müssten für ihre exportorientierten Fischereien im Hinblick auf die absichtliche oder unbeabsichtigte Tötung oder ernsthafte Verletzung von Meeressäugern Vorschriften besitzen, die in ihrer Wirksamkeit jenen des US-Programms entsprechen.
Irlands Fischwirtschaft, vertreten durch die IFA Aquaculture und die Irish Fish Processors & Exporters Association (IFPEA), äußerten angesichts dieser Verlautbarung "ernsthafte Bedenken". Die stellvertretende Vorsitzende der IFA Aquaculture, Catherine McManus, kritisierte die Entscheidung als "unverhältnismäßig". Denn die Entscheidung beruhe auf einer technischen gesetzlichen Interpretation und nicht auf irgendwelchen Beweisen, dass Irlands Lachsfarmer Schaden verursacht hätten. Irland exportierte im vergangenen Jahr insgesamt Seafood im Wert von 7,6 Mio. Euro in die USA, darunter insbesondere Tang und Algen. Die Lachsexporte gen USA – vor allem Bio-Lachs – lagen wertmäßig bei nicht einmal 2 Mio. Euro. Dennoch bezeichnete IFPEA-Generalsekretär Brendan Byrne den US-Markt als "klein, aber strategisch wichtig", ein Verbot würde "international ein absolut falsches Signal senden". Insofern forderte er umgehendes diplomatisches Engagement, um das Problem zu lösen.
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