19.01.2016
Holland: Maschinenschälung soll Handschälung mittelfristig ablösen
Der aufwendige Versand von Nordseegarnelen zur Handschälung in marokkanische Betriebe könnte schon in fünf Jahren der Vergangenheit angehören. Diese Perspektive eröffnet eine neue Schälmaschine, die die holländische Familie Kant entwickelt habe und sowohl in Groningen Leens als auch in Lauwersoog arbeiten lässt, schreibt das holländische Nachrichtenportal NOS. Derzeit transportieren noch Woche für Woche rund 25 Lkw etwa 500.000 kg Garnelen aus den niederländischen Häfen Zoutkamp und Volendam zu Fabriken von
Klaas Puul und
Heiploeg ins marokkanische Tanger-Tétouan - eine Strecke von zweimal 2.700 km. Dieses Verfahren ist üblich, seit das heimische Pulen in Holland 1989 aus Hygienegründen verboten wurde. Doch seit einigen Jahren schält die Familie Kant in Leens nordwestlich von Groningen maschinell etwa 25.000 kg die Woche.
Nun soll diesen April in Lauwersoog, weitere 15 min. nordwestlich von Leens, eine Verarbeitung in Betrieb genommen werden, in der im Sommer rund 100.000 kg pro Woche geschält werden können - etwa 20 Prozent der holländischen Krabbenproduktion. Das Unternehmen ist ein Joint-Venture der Familie Lace, des Garnelenhandels
Telson und von Hendrik Nienhuis, früherer Inhaber von
Heiploeg. Die Maschinenschälung macht es nicht nur möglich, dass die Krabben schon wenige Tage nach dem Fang auf dem Teller des Verbrauchers liegen können, sondern führt auch zu einer Reduzierung der Konservierung. Derzeit werde daran gearbeitet, Nordseekrabben völlig ohne Konservierung zu verarbeiten. Die niederländische Supermarktkette Albert Heijn und verschiedene Caterer sollen schon die in Holland geschälten Nordseegarnelen handeln.
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