25.07.2014
Schottland: Neue Lizenzen sollen Lachsindustrie voranbringen
Nach zehn Jahren relativer Stabilität haben Schottlands Lachsfarmer für die kommenden sechs Jahre ambitionierte Pläne: bis 2020 soll die Gesamtproduktion um 70.000 t auf dann 223.000 t wachsen. Doch dafür werden neue Farmstandorte benötigt. 2013 produzierten Schottlands Züchter 152.507 t - gut 10.000 t weniger als die 162.223 t im Vorjahr 2012 und ebenfalls weniger als im Spitzenjahr 2003, als 169.736 t geerntet wurden. Doch die stagnierenden Volumina dürften nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich der Sektor in den vergangenen Jahren erheblich konsolidiert habe, sagt Scott Landsburgh, Geschäftsführer der Schottischen Organisation der Lachsproduzenten (SSPO). Dank guter Lachspreise sei der Exportwert seit 2012 um 16 Prozent auf 571,5 Mio. Euro im Jahre 2013 gestiegen. Besonders erfreulich: mit dem Lachsexport in die USA wurden 28 Prozent mehr verdient. Andererseits ist der Anteil Schottlands an der Weltlachsproduktion geringer geworden. Und aus den derzeitigen Farmstandorten könne "nicht viel mehr herausgepresst werden", meint Landburgh, "wenn wir unsere Mengen steigern wollen, brauchen wir mehr Farmen."
Die Verfahren für die Planung und Beantragung von Zuchtlizenzen benötigten erhebliche Zeit. Doch hier gibt es gute Nachrichten von einem der führenden Züchter, Marine Harvest Scotland. "Im September nimmt Marine Harvest Scotland eine neue Farm auf der Isle of Muck in Betrieb. Außerdem planen wir für 2015 eine weitere Farm in Colonsay", kündigt Steve Bracken an, Leiter Geschäftsentwicklung bei MH. Auch Landsburgh spricht vorsichtig von "drei bis vier Lizenzen im Rohr", deren Planungsphase bis Mitte 2015 abgeschlossen sein könnte. Eine Ursache für die verhaltene Expansion sind nicht zuletzt Gefahren, die den Züchtern drohen. "Wir dürfen gewisse Herausforderungen nicht vergessen, wie etwa die Krankheit AGD (ein Amöbenbefall der Lachskiemen), die bei uns erstmals 2012 auftrat und der Industrie erhebliche Einbußen in puncto Produktivität und Erlösen bescherte", erinnert Steve Bracken. Auch die Lachslaus habe für die Farmer weiterhin oberste Priorität. Diese Risiken seien auch der Grund, warum die Farmer sich diszipliniert an Brachezeiten und Besatzdichten hielten und die Produktionsmengen in den bestehenden Gehegen nicht überstrapazierten.
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