26.11.2012

Irland: Streit um geplante Megafarm für Biolachs

Die irische Behörde für Binnenfischerei hat in einem 16-seitigen Gutachten Bedenken geäußert, in der westirischen Galway-Bucht eine 15.000 Tonnen-Farm für Biolachs zu errichten, schreibt IntraFish. Zum einen verwies Inland Fisheries Ireland (IFI) auf eine jüngst publizierte Studie zu Lachsläusen aus Zuchten, die demnach in erheblichem Umfang für den Rückgang der Wildlachsbestände verantwortlich sein sollen. "Die mögliche Übertragung von Lachsläusen von den vorgeschlagenen Farmstandorten auf wilde Smolts ist nicht hinreichend wissenschaftlich untersucht", meint IFI. Außerdem schmälerte die Behörde die Trumpfkarte Schaffung von Arbeitsplätzen.

Während die Irische Seefischerei-Behörde (BIM) als Antragsteller für die Farm von bis zu 500 direkten und indirekten neuen Arbeitsplätzen ausgeht und von einem jährlichen Lohnvolumen von 14,5 Mio. Euro spricht, errechnete die Binnenfischerei-Behörde nur 202 neue Jobs. Dabei legte sie das Verhältnis im irischen Lachszucht-Sektor zugrunde, wo 9.923 Tonnen Erntegewicht (2007) 133 Vollzeitkräften gegenüber stehen. Schließlich befürchte IFI, dass das Projekt die irischen Einkommensquellen Hobbyfischerei und Angeltourismus gefährden könne - Sektoren, die insbesondere den ländlichen Regionen Irlands jährliche Einkünfte von schätzungsweise 143 Mio. Euro bzw. 89 Mio. Euro bescherten. Donal Maguire, bei BIM für die Entwicklung der Aquakultur zuständig, bezeichnete den IFI-Standpunkt als "nicht überraschend, aber enttäuschend" und betonte, dass die Farm weder für Umwelt noch für Wildfischerei eine Gefahr darstellen werde.

Lesen Sie zu der geplanten Lachsfarm auch im FischMagazin-Archiv:
05.11.2012   Irland: Fischereibehörde kritisiert geplante Mega-Lachsfarm
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