06.10.2011

Spanien: Größte Kaufhauskette etikettiert falsch

Die spanische El Corte Inglés, Europas umsatzstärkste Kaufhauskette, hat in größerem Umfang preiswertere Fischarten als Seehecht verkauft. Auf diesen Misstand hatte zunächst eine Journalistenvereinigung aufmerksam gemacht. Im Auftrag des International Consortiums of Investigative Journalists (ICIJ) hatten Wissenschaftler der nordspanischen Universität von Oviedo (Asturien) mittels DNA-Analysen nachgewiesen, dass fast jeder zehnte Fisch falsch etikettiert war. So wurden im Großraum Madrid mehrere preiswerte Fischarten - unter anderem Pangasius aus Vietnam und Grenadierfisch aus dem Pazifik - als Seehecht angeboten. El Corte Inglés reagierte auf die Vorwürfe mit eigenen DNA-Untersuchungen und stellte ebenfalls Verbrauchertäuschungen fest. Ein Unternehmenssprecher teilte mit, dass mit dem Fischlieferanten Gespräche geführt werden und dass „drastische Maßnahmen“ ergriffen würden. Im vergangenen Jahr hatten dieselben Wissenschaftler Falschetikettierungen sogar bei nahezu 40 Prozent der untersuchten Stichproben notiert. Dr. Jann Th. Martinsohn, DNA-Experte bei der EU-Kommission, erklärte, das Schlimmste sei, dass es sich nicht um Einzelfälle handele, sondern ein weltweites Phänomen sei.
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