26.04.2010
Irland: DNA-Test deckt massive Falschetikettierung auf
In Dublins Fish & Chips-Shops ist offensichtlich ein Viertel des verkauften Kabeljaus und Schellfischs nicht die Fischart, die sie vorgibt zu sein. Irische Wissenschaftler hatten in zehn Stadtteilen der Hauptstadt nach dem Zufallsprinzip in Imbissen, an Frischfisch-Theken und in Supermärkten 156 Proben „Kabeljau“ und „Schellfisch“ gezogen, von denen 39 Proben bzw. 25 Prozent andere Fischarten waren, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die Biologen Dana Miller und Stefano Mariani vom University College Dublin berichten im US-Fachjournal „Frontiers in Ecology and the Environment“, dass bei den Räucherfisch-Proben sogar 28 von 34 (= 82,4 Prozent) falsch ausgewiesen waren und von 28 Proben „geräucherter Kabeljau“ beachtliche 26 (= 92,9 Prozent) andere Fischarten waren. Häufig war Kabeljau als Schellfisch ausgewiesen oder umgekehrt, in manchen Fällen wurde auch eine ganz andere Spezies verkauft. Die Umweltwissenschaftler sehen angesichts dieser Ergebnisse die Gefahr, dass die Falschetikettierung beim Konsumenten hinsichtlich der Verfügbarkeit und der Bestandssituation bestimmter Fischarten Illusionen erwecken könne. Außerdem dürfe der Verbraucher insbesondere in der EU, wo es umfassende Kennzeichnungsvorschriften gebe, erwarten in einem Geschäft das zu essen, wofür er bezahle.
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