18.03.2010
Bau der Ostsee-Pipeline bedroht Herings-Nachwuchs
Der Bau der Ostseepipeline, die in diesem Jahr im Greifswalder Bodden verlegt werden soll, könnte den Herings-Nachswuchs gefährden, schreibt Spiegel Online. Rund 80 Prozent des Frühjahrslaichers der westlichen Ostsee beginnen ihr Leben im Bodden. Das Problem: die Pipeline, die 50 Jahre lang russisches Gas nach Europa leiten soll, wird in Küstennähe metertief eingegraben. Im flachen Boddenwasser legen jedoch die Heringe ihre Eier auf Pflanzen ab. Sediment, das bei den Bauarbeiten aufgewirbelt wird und sich auf den Laich legen könnte, würde den Larven Sauerstoff rauben. Experten mahnen deshalb zur Vorsicht. „Wir sind aus wissenschaftlicher Sicht dagegen, dass ab dem 15. Mai gebaut wird. Es wäre besser, wenn man erst ab Juni oder Juli bauen würde“, sagt Christian von Dorrien, Fischereibiologe am von-Thünen-Institut für Ostseefischerei in Rostock. Denn wegen des harten Winters könne sich die Laichsaison der Heringe in diesem Jahr nach hinten verschieben. Erneute Gefahr droht, sollten die Arbeiten bei Rückkehr des Herings Ende des Jahres noch nicht abgeschlossen sein. Doch Ulrich Lissek, Sprecher des Bauherren Nord Stream AG, ist sicher: „Wir werden fertig.“
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