30.07.2009
Chile: Parlamentsabgeordnete erstattet Strafanzeige wegen ISA
Die chilenische Kongressabgeordnete Marisol Turres und ihr Ehemann, der Rechtsanwalt Marcos Velasquez, haben Strafanzeige erstattet, um zu ermitteln, wie die Lachsseuche ISA nach Chile gelangt ist, schreibt IntraFish. Turres, Abgeordneter der rechtskonservativen Unabhängigen Demokratischen Union (UDI) für die Region Puerto Montt, wolle wissen, wer für die durch ISA verursachten Probleme „verantwortlich zu machen“ sei. Auslöser war nicht zuletzt eine wissenschaftliche Studie, die das ISA-Virus anhand genetischer Analysen bis nach Norwegen zurückverfolgen konnte. Turres und Velasquez fordern, die Verantwortlichen zu bestrafen und eventuell eine Schadensersatzklage anzuschließen. Zwei chilenische Lachszüchter - der Invermar-Inhaber Mario Montanari und Victor Hugo Puchi, Präsident von AquaChile - behaupten, ISA habe im Juli 2007 in einer Marine Harvest-Farm auf der Insel Chiloe begonnen. Marine Harvest-Geschäftsführer Alvaro Jimenez betonte, dass das Unternehmen zu der Angelegenheit nie angehört worden sei. Außerdem gehöre der Züchter zu jenen Lachsproduzenten, die ihren Besatz vor allem selber produziert und kaum Eier aus Norwegen eingeführt hätten. Jimenez sprach von einer „seriösen genetischen Studie, erstellt von einer der weltweit angesehendsten Universitäten im Bereich der Fischzucht“, wies jedoch darauf hin: „Jeder, der zwischen 1996 und 2005 Fischeier aus Norwegen eingeführt hat, kann das Virus ins Land gebracht haben.“
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