Flugzeuge der isländischen Icelandair Cargo tragen das neue isländische Label für nachhaltige Fischerei, meldet das Portal Seafood Source. Neben dem Logo „Iceland Responsible Fisheries“ prangt der Slogan „Absolutely fresh“ auf den Rümpfen mehrerer Boeing 757-200. Die Aktion ist Teil einer neuen Marketing-Kampagne der Isländischen Fischerei-Vereinigung für das Bekenntnis des Landes zu einer nachhaltigen und verantwortungsbewusst verwalteten Fischerei. Gleichzeitig will Icelandair Cargo verstärkt Frischfisch transportieren. Der Fluglogistiker operiert gegenwärtig fünf Boeing 757-200, von denen zwei die Strecke von und nach Island fliegen, während die übrigen drei in Europa eingesetzt sind. Darüber hinaus bietet Icelandair Cargo Transportkapazität auf sämtlichen Passagierlinienflügen der Icelandair, die nahezu 30 Ziele auf beiden Seiten des Atlantiks anfliegt. Icelandair Cargo betreibt neben dem Hauptsitz in Islands Hauptstadt Reykjavik und einem Frachtterminal auf dem Flughafen Keflavik auch ein Verkaufsbüro und Terminal in New York. Das Unternehmen ist eine Tochter der Icelandair Logistics, die in den Beneluxländern Luftfrachttransporte über das belgische Lieges abwickelt.
Eine Mitarbeiterin von Marine Harvest USA hat eine Lebensmittellieferung für das erdbebengeschädigte Haiti organisiert, meldet IntraFish. Joanne Young betreut über ihre örtliche Kirche eine kleine Gemeinde in Haiti, für die im Rahmen einer Aktion „Nahrung für die Armen“ gespendet wird. Auf Nachfrage stellte Rafael Puga, Geschäftsführer bei der US-Tochter des norwegischen Lachsproduzenten Marine Harvest, 3.456 Lachskonserven zur Verfügung, die nach Haiti verschifft wurden. Dort fehle es insbesondere an Wasser und Lebensmitteln.
Der angeschlagene färingische Fischproduzent Maru Seafood hat ein Tochterunternehmen, den Weißfisch-Verarbeiter Kosin, an das Fangunternehmen JFK Seafood verkauft, meldet IntraFish. Kosin hatte schon Ende 2008 die Produktion einstellen, seine sechs Trawler verkaufen und 200 Mitarbeiter entlassen müssen. Auch die Muttergesellschaft Maru Seafood litt unter den hohen Schiffsdieselpreisen, technischen Problemen ihrer Trawler und dem ungünstigen Wechselkurs im Jahre 2008, will jedoch weiterarbeiten. Die Icelandic Group hatte ihren 33%-Anteil an Maru 2009 verkauft und dabei einen 2006 gegebenen Kredit in Höhe von 1,6 Mio. € abschreiben müssen.
Der Marine Stewardship Council (MSC) ist das wirkungsvollste Öko-Label unter mehreren weltweit agierenden Programmen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie, in der die Accenture Development Partnerships (ADP) sieben Zertifizierungsprogramme für Fischereien vergleicht. ADP ist eine neue Abteilung des global tätigen Beratungsunternehmens Accenture (Jahresumsatz: 22 Mrd. USD, 176.000 Beschäftigte). Maßstab der Untersuchung waren Effektivitätskriterien des World Wildlife Funds (WWF). Im Gegensatz zu den anderen Labeln - Naturland, Friend of the Sea, Krav, AIDCP, Mel-Japan und Southern Rocklobster – bewerte der MSC Fischereien nach sämtlichen Kriterien, und zwar in dem für eine nachhaltige Fischerei und gesunde Meere erforderlichen Umfang. Die Kriterien lehnen sich an Beste Praxis-Richtlinien an, die die Welternährungsorganisation (FAO) 2005 veröffentlicht hat. Bei den genannten Öko-Labeln gebe es erhebliche Unterschiede in puncto Transparenz, Zugang zu Informationen sowie Struktur und Sorgfalt der im jeweiligen Programm erhobenen Forderungen. Voraussetzung für ein international glaubwürdiges Label sei Freiwilligkeit, Zertifizierung durch eine dritte Institution, Unabhängigkeit sowie die Einbeziehung der Betroffenen in das Verfahren.
Seit dem 1. Januar dieses Jahres darf vorläufig kein Fisch und Seafood aus Panama in die Europäische Union eingeführt werden. Die EU geht davon aus, dass das lateinamerikanische Land gegen die neuen Gemeinschaftsvorschriften zur Bekämpfung illegaler, undokumentierter und unregulierter Fischerei (IUU-Fischerei) verstößt, schreibt Fish Information & Services (FIS). Panamesische Regierungsstellen kritisieren die Entscheidung. Diana Arauz, Direktorin der Behörde für aquatische Ressourcen von Panama (ARAP), erklärt, schon im November seien relevante Dokumente an die EU-Behörden geschickt worden. Diese hätten jedoch bislang nicht geantwortet. Panama sei das erste zentralamerikanische Land, das einen Aktionsplan und ein Programm erstellt habe, um der EU Informationen über Anlandungen, Transport, Importeurs-Erklärungen und Exporteurs-Daten zu übermitteln. Außerdem verspricht das Land, die Zahl der überwachten Fangschiffe zu erhöhen sowie den Informationsaustausch der beteiligten Institutionen zu intensivieren und Hafenaktivitäten zu überwachen. Panama exportiert im Jahr Seafood im Wert von rund 440 Mio. USD (300 Mio. €), davon ein Zehntel auf den EU-Markt.
Die neue EU-Verordnung gegen illegale, undokumentierte und unregulierte Fischerei (IUU) hat dazu geführt, dass die Seafood-Preise in Zentral-Vietnam erheblich gefallen sind, berichtet Fish Information & Services (FIS). Zahlreiche fischwirtschaftliche Unternehmen haben Verschiffungen verschoben oder Verträge mit EU-Importeuren gekündigt, weil sie den seit dem 1. Januar geltenden Bestimmungen nicht entsprechen können. Danach müssen alle in die EU exportierten Seafood-Sendungen die Herkunft des Produktes eindeutig angeben, das heißt Fanggebiet des Fisches und Namen des Fangschiffes. Aufgrund rückläufiger Kontraktzahlen haben Vietnams Seafood-Händler ihre Käufe zurückgefahren, so dass die Preise in der Region gefallen seien. Thunfisch beispielsweise koste nur noch 5,87 USD/kg (4,04 €/kg) und damit 20% weniger als Ende 2009, schreibt VietNamNet Bridge. „Wenn wir weiterhin in die EU exportieren, ohne uns um das Thema IUU zu kümmern, können wir diesen Markt verlieren“, warnte der stellvertretende Direktor eines Seafood-Unternehmens in der Provinz Khanh Hoa. Verbands- und Regierungsvertreter begreifen die neuen Vorschriften als Chance. Das Gesetz gegen illegale Fischerei bedeute einen vorübergehenden Rückschlag, beinhalte jedoch für die Fischindustrie die Chance, internationale Standards zu erreichen und in Auslandsmärkten weiter zu wachsen, sagte Vietnams stellvertretender Landwirtschaftsminister Vu Van Tam.
Die Vereinigung der Muschelzüchter in British-Columbia (BCSGA) hat zum Jahresbeginn eine neue Marke vorgestellt, die für nachhaltig gefarmte, qualitativ hochwertige Austern stehen soll, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die Marke „Pacific Kiss“ dürfen BCSGA-Mitglieder verwenden, die den Produkt- und Produktions-Anforderungen entsprechen. Gezüchtet werden die Muscheln im Baynes-Sund, Kanadas größtem Zuchtgebiet für Austern. Die Austern-Zucht an der kanadischen Pazifikküste gilt als nachhaltig und ökologisch, weil für den Besatz nicht auf Wildbestände zurückgegriffen wird. Unterstützt wird die Öko-Marke von Ocean Wise, dem Umweltschutz-Programm des Aquariums der Stadt Vancouver. Die Präsentation des neuen Brand wurde nicht zuletzt mit Blick auf die anstehenden XXI. Olympischen Winterspiele terminiert, die vom 12. bis 28. Februar 2010 in Vancouver, der größten Stadt der Provinz British-Columbia (BC), ausgetragen werden. Der Muschelzucht-Sektor in BC erwirtschaftet jährlich rund 37 Mio. CAD (25 Mio. €) und bietet rund 1.000 Menschen in den strukturschwachen Küstengebieten Arbeitsplätze.
Forschungsschiffe des Isländischen Meeresforschungsinstituts haben in den ersten Januar-Tagen 355.000 t Laicherbiomasse der Lodde gefunden - zu wenig, um eine Fangquote zu vergeben. Hierfür seien mindestens 400.000 t nötig, meldet die Iceland Review unter Berufung auf das Morgunbladid. „Vor Ende Februar werden die Leute aber nicht unruhig“, kommentierte der Geschäftsführer des Fangunternehmens HB Grandi, Eggert B. Gudmundsson. Die Schiffe setzen ihre Suche fort. Für die Fischwirtschaft steht einiges auf dem Spiel: 100.000 t Lodde besitzen einen Exportwert von mehr als 28 Mio. €. Denn derzeit seien die Preise für Capelin-Produkte hoch und der Wechselkurs der isländischen Krone günstig.
Am 14. Februar läuft die derzeitige MSC-Zertifizierung des Alaska-Seelachses aus. Es sieht jedoch so aus, als ob der gefragte Konsumfisch auch danach das blaue Label für nachhaltige Fischerei tragen darf: der Zertifizierer Moody Marine und ein Team von drei weiteren unabhängigen Experten habe sich für die Rezertifizierung der größten kommerziellen US-Fischerei ausgesprochen, schreibt das Portal IntraFish. Bis zum 12. Februar laufe allerdings noch die Periode, in der die Bewertung öffentlich zur Diskussion gestellt sei, heißt es von Seiten der Antragsteller, der Genuine Alaska Pollock Producers (GAPP) und der At-sea Processors Association (APA). Zahlreiche Umweltschutz-NGOs argumentieren gegen die Zertifizierung: der Alaska-Seelachs sei überfischt und die Fischerei habe Probleme mit Beifängen. Die Fangquote für 2010 ist mit 813.000 t die niedrigste seit 30 Jahren. Dennoch urteilte Moody Marine, dass die Alaska-Pollack-Fischerei die drei zentralen MSC-Kriterien erfülle: Nachhaltigkeit der Fischbestände, Intaktheit des Ökosystems, in dem die Fischerei betrieben wird, und Effektivität des fischereilichen Managementsystems.
Der peruanische Fischmehl-Produzent Tecnologica de Alimentos SA (TASA) hat in diesem Jahr 352.000 t Fischmehl produziert und bis auf 1.000 t alles exportiert. „Diese Produktions- und Exportmenge ist die weltweit größte seit 30 Jahren. Kein Seafood-Produzent hat diese Mengen“, behauptet TASA-Berater Humberto Speziani. Die Produktionsmenge liegt 27.000 t oder 8,3% über jener des Jahres 2008. Etwa 60% wird in asiatische Länder verschifft, vor allem nach China, Japan, Thailand und Vietnam. Dort werde gegenwärtig ein größerer Anteil an qualitativ hochwertigem Fischmehl (Qualitätsstufen ‚prime’ und ‚super prime’) nachgefragt. Der Tonnenpreis in diesem Marktsegment liege derzeit bei 1.600 USD (= 1.103 €), sagte Speziani. TASA verwendet vor allem Sardellen, deren Anlandemenge 2009 nach Angaben des Peruanischen Meeresforschungsinstituts (IMARPE) mit 5,8 Mio. t etwa 7% unter der Fangmenge 2008 lag. Die TASA-Geschäftsführung spiele momentan mit dem Gedanken, sich in der chilenischen Lachszucht-Industrie einzukaufen. „Das ist derzeit allerdings noch intern und wir haben noch kein chilenisches Unternehmen kontaktet“, schränkte Humberto Speziani ein.