11.03.2010

EU-Staaten wollen Handelsverbot für Roten Thunfisch

Die EU-Staaten wollen ein Handelsverbot des vom Aussterben bedrohten Roten Thunfisches. Darauf einigten sich gestern die Botschafter der 27 EU-Länder. Sie folgten damit einem Vorschlag der EU-Kommission, der ein Verbot des internationalen Handels mit Rotem Thunfisch über das Washingtoner Artenschutzabkommen (Cites) unterstützt. Die 175 Cites-Vertragsstaaten treffen sich von diesem Samstag an in Doha am Persischen Golf. Dort könnte ein Bann beschlossen werden. Auf der Konferenz wird die EU, die 27 Stimmen hat, einen gemeinsamen Standpunkt vertreten. Allerdings spricht sich die EU für ein Handelsverbot mit aufschiebender Wirkung aus, man will erst eine Sitzung der Internationalen Kommission für den Schutz des Atlantischen Thunfischs ICCAT abwarten. Ein Verbot könnte nach Angaben von EU-Diplomaten frühestens im Mai 2011 in Kraft treten. Der Rote Thun soll in Anhang I des Cites-Übereinkommens aufgenommen werden, der vom Aussterben bedrohte Arten auflistet. Mit diesen Arten oder ihren Produkten darf international nicht gehandelt werden. In der EU verfügen vor allem Frankreich, Spanien und Italien über große Thunfischflotten. Nach Angaben von Greenpeace landen 80 Prozent des von der EU im Mittelmeer gefangenen Roten Thunfisches auf dem japanischen Markt für Sushi-Gerichte. In den Verhandlungen wird mit Zwei-Drittel-Mehrheit abgestimmt, darum könnte Japan überstimmt werden.
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