Bei einer „Meeresfrüchte-Mischung“, die zu 20 Prozent aus Surimi besteht, also einer „Fischzubereitung aus Fischmuskeleiweiß“, muss dies in der Produktbezeichnung selbst zum Ausdruck kommen, etwa als „Meeresfrüchte-Mischung mit Surimi“. Dies entschied der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg in einem aktuellen Urteil (Urteil vom 11.02.2010, Az.: 9 S 1130/08). Die Richter des 9. Senats in Mannheim begründeten ihre Entscheidung damit, dass die Verkehrsbezeichnung eines Lebensmittels es den Verbrauchern ermöglichen müsse, die Art des Lebensmittels zu erkennen und es von verwechselbaren anderen Erzeugnissen zu unterscheiden. In einer Falschbezeichnung liege allerdings dann keine strafbare „Täuschung“ von Verbrauchern, wenn die Bestandteile des falsch bezeichneten Lebensmittels ordnungsgemäß im Zutatenverzeichnis ausgewiesen seien.
Die polnische Lachsräucherei Morpol bereitet eine Listung an der Börse im norwegischen Olso vor, bestätigt Andreas Maak, Geschäftsführer der Laschinger Seafood GmbH, die Teil der Morpol-Gruppe ist. Derzeit werde ein solcher Schritt geprüft, damit sich das Unternehmen weiterentwickeln könne. Die ersten Formalitäten seien erledigt, einen Zeitplan gäbe es jedoch noch nicht. Für die Verwendung des frischen Kapitals sehen die Polen verschiedene Möglichkeiten. Eine Erweiterung der Produktion in Ustka sei ebenso denkbar wie der Aufbau von Verarbeitungskapazität in den Morpol-Verteilzentren in Frankreich oder Deutschland. Angestrebt wird außerdem eine Kooperation im Zuchtbereich. Eine solche Zusammenarbeit biete Synergiechancen, könne die Lachsqualität optimieren und die Rückverfolgbarkeit verbessern. Morpol gilt mit einer Verarbeitungskapazität von 70.000 t ausgenommenem Lachs und einem Jahresumsatz von mehr als 350 Mio. EUR als weltweit größte Lachsräucherei.
Die dänische Lachsräucherei Vega Salmon (Esbjerg) beginnt noch in diesem Frühjahr mit dem Bau einer Produktionsstätte im Gewerbegebiet von Flensburg und Handewitt, schreibt das Flensburger Tageblatt. Für 12 Mio. € soll dort auf 11.000 Quadratmetern ein Jahr darauf, im Frühjahr 2011, ein Betrieb mit mindestens 78 (auf Basis VZK), später auch 120 Mitarbeitern die Arbeit aufnehmen.
Die Hummer-Industrie an der kanadischen Ostküste erhält aus staatlichen Mitteln 292.000 € an Fördergeldern, um eine Marketingstrategie zu entwickeln, teilte Kanadas Fischereiministerin Gail Shea mit. Das Gros dieser Summe stellt mit 246.000 € der Bund zur Verfügung, weitere 46.000 € kommen von den vier atlantischen Provinzen und Quebec. Der Sektor hatte erheblich unter der globalen Wirtschaftskrise gelitten. Die Hummerpreise in der Region waren in der vergangenen Saison auf unter 2,10 €/Pfund (4,63 €/kg) gesunken. Nach Angaben einiger Fischer lagen sie damit unterhalb der Gewinnschwelle. Kanadas Regierung hatte nach Protesten der Fischer ein Hilfsprogramm von insgesamt 45,5 Mio. € aufgelegt, wovon 19,9 Mio. € für die Hummer-Branche vorgesehen waren. Mit der neuen Marketing-Initiative, die Wirtschaft, Bundes- und Provinzregierung partnerschaftlich organisieren, sollen der hohe Wert des kanadischen Hummers und seine Qualität weltweit kommuniziert werden, sagte Neil LeClair, Fischereiminister von Prinz Edward Island (PEI).
Ein Redaktion lebt von Zuträgern und Informationen, auch in Zeiten des Internets. Hinweise auf aktuelle Ereignisse, Bevorstehendes, Neuheiten werden auch bei FischMagazin immer gerne aufgenommen. Ein treuer Informant ist seit nunmehr 40 Jahren Peter Kruse, der seit dem 17. Februar 1970 sein Fischereiarchiv betreibt, seit einigen Jahren in Kiel-Schilksee. Im Rahmen eines umfangreichen Briefverkehrs macht Kruse die Fischwirtschaft und auch die Redaktion von FischMagazin immer wieder auf fischwirtschaftliche Jahrestage, einschlägige Presse-Veröffentlichungen oder Produktneuheiten aufmerksam. Geradezu erstaunlich ist seine Kenntnis insbesondere über Akteure und Familien der Branche. Peter Kruse hat ursprünglich selbst sowohl in der Fischwirtschaft als auch später als Journalist gearbeitet. FischMagazin bedankt sich anlässlich des Jubiläums für die treue Zuarbeit und wünscht Peter Kruse und seinem Archiv weiterhin alles Gute.
Morgen beginnt die Welt-Leitmesse für Bioprodukte. Im vergangenen Jahr fanden fast 50.000 Besucher den Weg nach Nürnberg, um sich auf der 20. Biofach bei mehr als 2.700 Ausstellern aus 119 Ländern zu informieren. Auch die Fischwirtschaft ist vom 17. bis 21. Februar dort wieder vertreten, wenn auch schwächer als in den Vorjahren, so doch mit einem Querschnitt durch ihre Produktgruppen. Das sicherlich größte Bio-Fischsortiment präsentiert Branchenführer Deutsche See auf großem Stand, an dem vom Klassiker Bio-Räucherlachs über Bio-Lachsfilet Curry bis zum Bio-Feinkost-Sortiment Dutzende von Produkten zu finden sind (Stand 6-400). Bio-Räucherfisch (Forelle und Lachs) gibt es von der Räucherei Wechsler Feinfisch (Stand 6-467), mehrere Bio-Edelfisch-Spezialitäten wie etwa Lachs-Tatar bei Bio-Verde Naturfeinkost (Stand 7-110) und Bio-Fischkonserven stellt Schwaaner Fischwaren vor (Stand 6-225). Demeter vertreibt unter der Wildfisch-Marke „Wild Ocean“ Kabeljau, Schellfisch und Seelachs aus nachhaltiger isländischer Küstenfischerei (Stand 7-211).
Kanadas Fischereiministerium hat Fangschiffen von Grönland und den Färöer Inseln gestern bis auf weiteres den Zugang zu seinen Häfen gesperrt, schreibt Fish Information & Services (FIS). Hintergrund ist ein zwischen Kanada und Dänemark schwelender Streit über die Fangquote für Tiefseegarnelen nordöstlich von Neufundland (Abteilung 3L). Während die Nordwestatlantische Fischereiorganisation (NAFO) Grönland und den Färöern eine TAC von 334 t zugeteilt hat, haben die beiden autonomen dänischen Gebiete diese Menge eigenmächtig auf etwa das Zehnfache erhöht.
Die Hamburger Spedition Kitzinger eröffnet zum 1. März eine Zweigstelle im Bürogebäude des Frigo Coldstores in Hamburg-Altenwerder, teilt das Unternehmen mit. Das Büro liegt verkehrsgünstig direkt an der A7 am Containerterminal Altenwerder, nur wenige Schritte vom Zollamt Waltershof und den Terminals Eurokai, Burchardkai und Tollerort entfernt. Auf dem Grundstück befindet sich das Veterinäramt Grenzdienst – Grenzkontrollstelle Hamburg. „Um unseren Kunden auch weiterhin optimalen Service rund um das Handling von Lebensmitteln bieten zu können, hat sich Kitzinger entschlossen, eine Zweigstelle in direkter Nähe zur Ware seiner Kunden im Kühlhausgebäude des Frigo Coldstore zu eröffnen“, sagt Zweigstellenleiter Torsten Mallon. Kitzinger & Co, gegründet 1971, wird in zweiter Generation von Inhaber Björn Kitzinger geführt. Hauptgeschäftsfeld ist die nationale und internationale Abwicklung von Land-, Luft- und Seefrachtaufträgen sowie die Erbringung ergänzender Dienstleistungen wie etwa die Transportlogistik inklusive der zoll- und veterinärtechnischen Abwicklung. Neben dem Haupthaus in Hamburg-Harburg bestehen Niederlassungen in Bremerhaven, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und am Hamburger Flughafen.
Drei Umweltschutzorganisationen haben Einspruch erhoben gegen die Ankündigung des MSC, die Wildlachsfischerei im kanadischen Fraser River (British Columbia) als nachhaltig und gut gemanaged zu zertifizieren. Die Koalition aus David Suzuki Foundation, SkeenaWild Conservation Trust und der Watershed Watch Salmon Society haben am Mittwoch förmlich in der MSC-Zentrale in London Widerspruch eingelegt, schreibt Fish Information & Services (FIS). Der Ökologe Dr. Craig Orr, Geschäftsführer der Watershed Watch Salmon Society, erklärte: „Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass sich die Lachspopulationen im Fraser River auf einem sehr niedrigen Niveau befinden und vom Aussterben bedroht sind.“ Es wäre deshalb in hohem Maße unverantwortlich, diesen gefährdeten Lachs als nachhaltig zu etikettieren, solange das Fischerei-Management nicht verbessert, die Überfischung gestoppt wird und die Bestände die Möglichkeit erhalten sich zu erholen. Der Ausschuss für den Zustand bedrohter Wildtiere in Kanada stuft einige jener Sockeye-Bestände, die der MSC demnächst zertifizieren will, als „bedroht“ ein und auch die Weltnaturschutzunion (IUCN) listet einige als „ernsthaft bedroht“. Der Sockeye-Bestand im Fraser River ist im vergangenen Jahr offenbar zusammengebrochen: während 10,5 Millionen Lachse zum Laichen zurückkehren sollten, kamen tatsächlich nur 13 Prozent dieser Zahl.