Deutschlands Ostseefischer leiden unter den Quotenkürzungen beim Hering. Die 34 Fischer der Fischereigenossenschaft Peenemünde beispielsweise dürfen in diesem Jahr zusammen nur noch 1.100 t fangen. 2008 lag ihre Quote noch bei 3.071 t, schreibt die Ostsee-Zeitung. Die Reduzierung trifft die Betriebe hart, da sie mit anderen Arten wie Dorsch, Flunder oder Aal nur einen geringen Anteil ihres Umsatzes erzielen. Zwei ältere Kollegen hätten schon aufgegeben, sagt Michael Schütt, Geschäftsführer der Genossenschaft. Dirk Baumann, der zwei Boote betreibt und in der Saison selbst 12 bis 15 Kräfte beschäftigt, habe wegen Umsatzeinbußen einen Mitarbeiter entlassen müssen. Ein Kernproblem sei, dass kein Geld für erforderliche Investitionen da sein, um beispielsweise neue Sicherheitsvorschriften zu erfüllen. Schütt hofft auf die in Aussicht gestellte Strukturhilfe des Landes in Höhe von rund einer Million Euro. Das 50-jährige Jubiläum der FG „Peenemünde“ in diesem Jahr, das im Juni mit einem Festakt begangen werden soll, steht daher im Schatten der gegenwärtigen Situation. In der Chronik, die aus diesem Anlass erstellt wird, steht unter anderem, dass es 1939 noch genug Arbeit für 210 Fischer gab.
Am Dienstag ist in Bremen die 12. Fish international zu Ende gegangen. „Unsere Aussteller sind zufrieden und die Fachbesucher auch. Tatsächlich haben wir mit einer Anzahl von 300 insgesamt weniger Aussteller als in den Vorjahren und auch die Besucherzahl lag mit 9.300 unter unseren Wünschen. Aber wir als Messe sind der Marktplatz der Branche und spiegeln die wirtschaftliche Lage wider. Umso erfreulicher ist es, dass die wichtigen Einkäufer vor Ort waren“, bilanziert Hans Peter Schneider, Geschäftsführer der Messe Bremen.
Der Bestandseinbruch bei Nordsee-Heringen in den 1970er Jahren war nicht nur durch Überfischung, sondern auch durch Klimaeinflüsse verursacht. Dies ist ein Resultat neuer statistischer Untersuchungen von Wissenschaftlern am Hamburger Institut für Seefischerei, das dem von-Thünen-Institut angeschlossen ist. „Unsere Fischereimodelle beziehen bislang zu wenig die Umwelt mit ein“, zitiert das Hamburger Abendblatt Dr. Joachim Gröger, „wir haben beim Hering jetzt Klimafaktoren integriert, die vor allem Einfluss auf den Nachwuchs haben.“ Zwei klimatische Zyklen über dem Nordostatlantik beeinflussen die Überlebensrate der Heringslarven. Die Nordatlantische Oszillation (NAO) bezeichnet Druckunterschiede zwischen dem Azorenhoch und dem Islandtief. Wenn hier geringe Luftdruckgegensätze mit niedrigen Wintertemperaturen speziell im Februar zusammenfallen, leidet der Heringsnachwuchs. Nicht nur für den Rückgang vor 35 Jahren, sondern auch für die Bestandsabnahme seit Mitte der 1990er Jahre könne die NAO mit ursächlich sein. Die Atlantische Multi-Dekadische Oszillation (AMO) beschreibt Temperaturschwankungen an der Wasseroberfläche. Seine Ergebnisse werden voraussichtlich bei den wissenschaftlichen Empfehlungen zur Heringsfangquote für das Jahr 2011 berücksichtigt, sagte Gröger.
In unseren Ozeanen schwimmt und liegt immer mehr Kunststoffmüll. Nach Schätzungen des UN-Umweltprogramms (UNEP) kommen auf jeden Quadratkilometer Ozean 18.000 Teile Plastikmüll. Meistens befindet er sich unter der Oberfläche und 70 Prozent sinken früher oder später auf den Meeresboden. Ein Großteil zersetzt sich in kleinste Teilchen, die oft über lange Zeit im Wasserkörper schweben. Fische verwechseln die Partikel mit Plankton und fressen die Flocken. Viele verhungern gleichsam mit vollem Magen. Diese Schattenseiten der Kunststoffe dokumentiert der österreichische Filmemacher Werner Boote in seinem Film „Plastic Planet“, den das Hamburger Abendblatt in einer Besprechung vorstellt. „Auf ein Planktonteilchen kommen inzwischen sechs Plastikteilchen“, berichtet der amerikanische Meeresforscher und Umweltaktivist Charles Moore. Er nahm den Regisseur auf seiner Forschungsyacht „Algalita“ mit zum Zentrum der Verschmutzung, in den Nordpazifik südöstlich der Hawaii-Inseln. „In Manier des provozierenden Dokumentarfilmers Michael Moore hält Werner Boote den Kinobesuchern das Spiegelbild des Plastik-Planeten vor, ohne es zu verzerren“, urteilt Abendblatt-Autorin Angelika Hillmer. Der Film läuft ab heute bundesweit in 40 Kinos.
Die große japanische Supermarktkette Aeon hat den ersten vom Marine Stewardship Council (MSC) zertifizierten, mit ‚pole and line’ gefangenen Skipjack-Thun national in 487 Geschäften gelistet, meldet das Portal IntraFish. Lieferant ist die Tosakatsuo Suisan-Gruppe. „Japan hinkt beim Vermarkten von Nachhaltigkeit im Vergleich mit europäischen Ländern noch hinterher. Wir sind bereit, MSC-Produkte aktiv zu verkaufen, um damit unsere japanische Ess-Kultur zu schützen“, begründete Aeon-Geschäftsführer Yasuhide Chikazawa das Engagement seines Unternehmens.
Royal Greenland hat Niels de Coninck-Smith (54) zum neuen Vorsitzenden seines neunköpfigen Aufsichtsrates berufen, meldet IntraFish. Er tritt damit die Nachfolge von Peter Groenvold Samuelsen an, der die Position die vergangenen drei Jahre innehatte. Coninck-Smith war zuletzt bei dem Consulting-Unternehmen McKinsey & Co und zuvor Geschäftsführer bei Ferroson. Seine Schwerpunktkompetenzen sind strategische Planung und neue Unternehmenskonzepte. Im Aufsichtsrat des größten grönländischen Fischproduzenten sitzen jetzt neben Coninck-Smith Sven Lyse, Svend Bang Christiansen, Marie Fleischer, Otto Eliassen, Sara Heilmann, Lars Berthelsen, Niels Ole Moeller und Peter Korsbaek.
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Mehrere Monate lang war unsicher, welche Organisation bei der Rezertifizierung für den Alaska-Wildlachs in Zukunft als Partner des Marine Stewardship Councils (MSC) fungieren wird. Jetzt hat die Alaska Fisheries Development Foundation (AFDF) beschlossen, für die gesamte Lachsfischerei in Alaska als „client“ des MSC zu agieren. Die AFDF werde umgehend gemeinsam mit einem unabhängigen Zertifizierer das jährlich erforderliche Audit für die Fischerei durchführen. Der MSC war zuvor im Gespräch mit dem Alaska Seafood Marketing Institute (ASMI), das sich bereit erklärt hatte, vorläufig als MSC-Kunde zu fungieren, sich jedoch bisher nicht endgültig entschieden hatte. Die AFDF übernimmt die Client-Rolle von der US-Behörde Alaska Department of Fish and Game (AFDF), die seit der Erstzertifizierung des Wildlachses im Jahre 2000 die für eine Regierungsbehörde ungewöhnliche Position innehatte. Die Alaska-Wildlachs-Fischerei war im November 2007 rezertifiziert worden und behält ihr Zertifikat fünf Jahre lang, bis November 2012, sofern die jährlichen Prüfungen die Nachhaltigkeit der Fischerei bestätigen.
Landwirte in der Rhön denken über die Einrichtung von Indoor-Fischzuchten nach, schreibt die Main Post. Initiator ist ein landwirtschaftliches Beratungsunternehmen, die Agrokraft mit Sitz in Bad Neustadt an der Saale. Das Unternehmen will in Großbardorf, etwa 30 Kilometer nördlich von Schweinfurt, eine Biogasanlage bauen und eventuell eine Welszucht mit der Wärme versorgen. Die fehlende Erfahrung der Bauern in der Fischzucht sieht Geschäftsführer Mathias Klöffel nicht als Hindernis: „Das passt zum Landwirt. Wer Ferkelzucht kann, kann auch Fischzucht.“ Als Unsicherheitsfaktor sieht er eher die Vermarktung. Einen Arbeitsnamen trage der Zuchtwels jedoch schon: „Rhönwaller“. „Es geht ja um Regionalität“, meint Michael Diestel, ebenfalls Geschäftsführer bei der Agrokraft. Gesellschafter der vor zehn Jahren gegründeten Agrokraft sind der Bayerische Bauerverband (BBV) sowie der Maschinen- und Betriebshilfsring Rhön-Grabfeld.
Der Discounter Aldi hat in den USA eine Partnerschaft mit der Organisation Sustainable Fisheries Partnership (SFP) vereinbart, teilt die unabhängige Nichtregierungsorganisation mit. Zu dem etwa 1.400 Artikel umfassenden Sortiment von Aldi gehört auch eine komplette Seafood-Range unter Aldi-Eigenmarke. Aldi-Zentraleinkäufer Daniel Malechuk erklärte, gemeinsam mit SFP wolle man gewährleisten, dass der Kunde nur Produkte aus nachhaltiger Wildfischerei oder Aquakultur erhalte. Ein Teil des Farmfischs bei Aldi beispielsweise sei nach den Best Aquaculture Practices (BAP) der Global Aquaculture Alliance (GAP) zertifiziert. Aldi ist seit 1976 in den USA präsent und betreibt dort inzwischen mehr als 1.000 Filialen in 30 US-Bundesstaaten. Nach Möglichkeit sollen jährlich 75 weitere Geschäfte eröffnet werden. Die SFP wurde 2006 als unabhängige NGO gegründet mit dem Ziel, Seafood-Lieferanten und -Produzenten strategische und technische Hilfestellung beim Thema fischereiliche Nachhaltigkeit zu leisten.