11.05.2010

Schwarzer Seehecht: Einspruch gegen MSC-Verfahren

Der unabhängige Schiedsrichter Michael Lodge hat eine Überprüfung der ins Auge gefassten Zertifizierung der Fischerei auf den Schwarzen Seehecht verlangt, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Lodge, Rechtsanwalt und vom MSC selbst schon 2006 als erster Juror der Organisation berufen, erklärte, der von dem Zertifizierer Moody Marine gewählte Bewertungsansatz enthalte „ernsthafte prozessuale Fehler“. Lodge gründet seine Überzeugung auf eine Beschwerde der Antarctic and Southern Ocean Coalition (ASOC), die schon im Dezember vergangenen Jahres Einspruch erhoben hatte gegen die Empfehlung seitens Moody Marines, Teile der Seehecht-Fischerei im Rossmeer zu zertifizieren. Die ASOC, ein globaler Zusammenschluss von Umweltschutzorganisationen zum Schutz der Antarktis, kritisiert zum einen, dass es über den „in hohem Maße gefährdeten Bestand“ schlicht zu wenig Informationen gebe. Deshalb spreche die „Convention for the Conservation of Antarctic Marine Living Resources“ (CCAMLR), die die Fischerei im südlichen Ozean manage, auch nur von einer „Forschungsfischerei“. Die ASOC vermisse bei der Überprüfung das notwendige Maß an wissenschaftlicher Strenge, so dass eine Zertifizierung nicht gerechtfertigt sei. Das Bündnis wies außerdem darauf hin, dass Moody Marine die Meinung seiner eigenen Experten ignoriert habe. Eine Gruppe von 39 Meereswissenschaftlern aus sieben Nationen, die seit Jahrzehnten in der Ross Sea arbeiten, hatte erklärt, vom wissenschaftlichen Standpunkt aus sei eine Zertifizierung des Schwarzen Seehechts nicht vertreten.
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