Die EU-Kommissarin für maritime Angelegenheiten und Fischerei, Maria Damanaki, will ein europäisches Umweltsiegel für nachhaltig gefangenen Fisch einführen. „Für die anstehende europäische Fischereireform werde ich ein solches Gütesiegel vorschlagen“, sagte sie dem Hamburger Abendblatt. Das Siegel solle der Fischereiwirtschaft einen wichtigen Anreiz geben, noch mehr auf Nachhaltigkeit zu achten. Tragen dürfen es nur Fischprodukte, die den europäischen Mindeststandards entsprechend gefangen wurden. Das neue Siegel solle das MSC-Siegel des Marine Stewardship Councils jedoch nicht ersetzen.
Mecklenburg-Vorpommern hat sich einer Weiterentwicklung der Aquakulturtechnologie und der finanziellen Förderung privater Investitionen in die Aquakultur verschrieben. Das betonte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus erneut anlässlich der Summer School „New developments and perspectives in Aquaculture“ der Universität Rostock: „Wir sehen seit Jahren die Perspektive der Aquakultur für unser Land in der Entwicklung von Kreislauf- und Teilkreislauftechnologie, da gerade in solchen Anlagen am sichersten die Auswirkungen auf die Umwelt kontrolliert und begrenzt werden können. Dafür geben wir derzeit allein bis Ende 2012 mehr als 15 Millionen Euro Landes- und EU-Mittel aus.“ Im letzten Jahr waren in Mecklenburg-Vorpommern vier kommerzielle Anlagen zur Produktion von circa 130 Tonnen Stör und 300 Tonnen Afrikanischem Wels in Betrieb. Daneben gibt es eine Reihe von Unternehmen, die größtenteils mit dem Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt zusammen an verschiedenen Themen arbeiten. Dazu gehört beispielsweise die Aufzucht von Zander, Quappe, Schnäpel und Edelkrebsen. Die Entwicklung im Bereich der Aquakultur solle so weit getrieben werden, dass man Aussagen zur technischen Leistung sowie den biologischen, chemischen und physikalischen Abläufen in einer Kreislaufanlage treffen kann. Außerdem gelte es herauszufinden, wie man die Produktionskosten senken kann, um vor allem auf den heimischen Märkten mit im Ausland produzierten Fischen konkurrieren zu können.
Deutschlands größte Warenhauskette Karstadt ist vor der Insolvenz bewahrt. Am vergangenen Freitag stimmte das zuständige Amtsgericht in Essen einem Insolvenzplan zu, schreibt das Hamburger Abendblatt. Damit gibt es auch eine Zukunft für die Karstadt Feinkost GmbH & Co. KG mit ihren rund 3.000 Beschäftigten, ein 2005 gegründetes Joint Venture zwischen Karstadt und REWE, die mit 25 Prozent beteiligt ist. Ende September soll Karstadt nach 16 Monaten aus der Insolvenz entlassen werden. Unter dem Namen Perfetto Feinkost betreibt die Gesellschaft unter Führung von Karl-Heinz Dautzenberg und Dieter Noldenn bundesweit 42 Feinkostmärkte in 31 Städten, jeweils innerhalb der Karstadt-Mutterhäuser. „Wir fangen da an, wo ein guter Supermarkt aufhört“, umreißt Dautzenberg pointiert das auf hochwertige Lebensmittel und kompetenten Service fokussierte Konzept. In den bis zu 3.000 Quadratmeter großen Perfetto-Feinkostmärkten werden rund 25.000 verschiedene Produkte angeboten. Die meisten Filialen besitzen auch eine Bedientheke für Fisch.
Knud Bußmann (42) ist als Geschäftsführer der Landesvereinigung der Nordseekrabben- und Küstenfischer ausgeschieden. Der Diplom-Volkswirt hatte das Amt seit August 2004 inne. Die Geschäftsstelle der Vereinigung in Büsum wird vom 1. Vorsitzenden der Landesvereinigung Niels Friedrichsen geleitet, dem seit dem 6. Juli Frau Edda Kühl zur Seite steht. Die Landesvereinigung hat momentan 63 Mitglieder - etwa zwei Drittel der schleswig-holsteinischen Krabbenfischer. Sie ist einer von drei Verbänden, in denen die Unternehmer und Eigentümer der 177 deutschen Krabbenkutter zusammengeschlossen sind. Die MSC-Zertifizierung der deutschen Krabbenfischerei wird derzeit über den Landesfischereiverband Niedersachsen weitergeführt.
Die beiden französischen Fischereiunternehmen Euronor und Compagnie des Peches Saint Malo haben sich gemeinsam um eine Zertifizierung ihrer Fischereien auf Kabeljau und Schellfisch auf Grundlage der Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) beworben. Beide Fangunternehmen gehören zur Produzentenorganisation FROM, die als Quoteninhaber fungiert und die gesamte französische TAC für Kabeljau und Schellfisch in der Nordostarktis auf die beiden Antragsteller verteilt. Euronor hatte im März diesen Jahres als erste französische Fischerei überhaupt ein MSC-Zertifikat erhalten, und zwar für ihre Seelachs-Fischerei (TAC 2007: 16.767 t). Die Reederei betreibt unter anderem drei Frostfabrikschiffe, die in der Nordostarktis Kabeljau und Schellfisch fangen. Die Compagnie des Peches operiert mit einer Flotte von 18 Frostfangschiffen und 170 Mann Besatzung sowohl vor Frankreich, Norwegen, den Färöer Inseln und Grönland als auch vor Guyana. An Bord wird Seafood gefrostet und gepackt für den Konsum in Europa, Asien und Nordafrika. Insgesamt nehmen damit jetzt sechs französische Fischereien am MSC-Programm teil.
Hans Schmitz, Fischhändler in Oberhausen und „ältester Einzelhändler der Innenstadt“, geht im Alter von 84 Jahren in den Ruhestand, schreibt das WAZ-Portal „Der Westen“. Als „eine Art Betriebsleiter“ werde in Zukunft Carsten Behrens mit seiner Frau Simone das Fisch- und Feinkost-Geschäft in der Marktstraße 104 führen. Das Feinkost-Geschäft kann in zwei Jahren 125-jähriges Jubiläum begehen: 1887 gründete Schmitz’ Großvater Josef Schmitz die „Fisch-, Wild-, Obst-, Delicatessen- und Landproduktenhandlung“, seit 1909 befindet sie sich am heutigen Standort. Seitdem wurde das Geschäft nur „behutsam modernisiert“. Im hinteren Bereich befindet sich heute ein Stehimbiss. Carsten Behrens will Fisch Schmitz als Familienbetrieb weiterführen. Er selber besitze Imbiss-Erfahrung und habe einige Jahre einen mobilen Fischhandel auf Wochenmärkten betrieben. Auch Simone Behrens wird mit einem Wagen auf Märkten stehen. Der Imbiss im stationären Geschäft soll um ein mediterranes Fischangebot erweitert werden, das Gesamtsortiment einschließlich der Salate werde eine Verfeinerung erfahren.
Greenpeace Schweden besitzt offensichtlich Videodokumente und elektronische Datenaufzeichnungen, die die illegale Fischerei dänischer Boote im Kattegat belegen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Das zumindest behaupten die Umweltschützer in einem offenen Brief an die Tageszeitung Göteborgs-Posten (G-P). Die Fischerei erfolgte in einem Teil des Kattegats, den Schweden und Dänemark vom 1. Januar 2009 an als Schutzgebiet ausgewiesen hatten, um die Kabeljaubestände der Region zu schützen. Greenpeace installierte heimlich Überwachungselektronik auf sechs kleineren Fischerbooten aus dem nordseeländischen Hafen Gilleleje, die keine 15 Meter messen und deshalb nicht mit den von der EU geforderten satellitengestützten Überwachungssystemen (VMS) ausgerüstet sein müssen. Fünf der sechs Schiffe hätten sich in den Schutzgebieten aufgehalten, drei seien bei illegaler Fischerei gefilmt worden und zwei seien mit geringer Geschwindigkeit so systematisch herumgefahren, dass dies auf Schleppnetzfischerei hinweist.
Nicht nur Fischprodukte, sondern auch Gemüsekonserven und Molkereiprodukte führt die Fischhändlerin Cornelia Müller in ihrem Wagen. Die Märkische Oderzeitung porträtierte Ende August die Inhaberin des Fischhandels Müller, die seit 18 Jahren im Raum Oderberg nahe der deutsch-polnischen Grenze Klingeltouren fährt. Neben losem Frisch- und Räucherfisch verkauft die gelernte Molkereifacharbeiterin auch Lebensmittel, die nicht dem Fischsortiment zuzurechnen sind. Im strukturschwachen Osten Brandenburgs profitiert Cornelia Müller vom Niedergang der kleinen Lebensmittelgeschäfte. Von Dienstag bis Donnerstag ist sie zwischen Bernau, Oderberg und anderen Orten des Oderbruchs unterwegs – und zwar nicht nur von Ort zu Ort, sondern teilweise auch von Tür zu Tür. Wer den Weg zum Markt nicht auf sich nehmen möchte, den besuche sie persönlich, schreibt die Zeitung. In Oderberg kaufen bei einem Stopp 20 bis 30 Kunden.
Der Konsum von Fisch hat sich in Österreich im vergangenen Jahr von 7,8 Kilo auf 7,5 Kilo pro Kopf verringert. Das teilt Statistik Austria heute mit, schreibt die Tageszeitung Der Standard aus Wien. Der Verzehr von Fleisch stieg hingegen von 98,4 Kilo auf rund 100 Kilo. Insgesamt standen den Österreichern im Jahre 2009 gut 62.700 Tonnen Fisch zur Verfügung, wovon 3.000 Tonnen im eigenen Land produziert wurden. Das Agraraußenhandelsvolumen Österreichs ging im Vorjahr in toto von 16,5 Mrd. Euro (2008) auf zuletzt 15,3 Mrd. Euro (2009) zurück.
Der Lachszüchter Marine Farms hat die Ernte auf allen Farmen von Hoganess Salmon gestoppt, nachdem etwa 6.000 Fische im Rahmen einer Medikamentenbehandlung verendet waren, schreibt das Portal IntraFish. Die Lachse an der Westküste der Shetland-Inseln waren routinemäßig mit einem Mittel gegen Lachsläuse behandelt worden. Wie es zu den Todesfällen kommen konnte, ist bislang unklar. Die Marine Farms-Tochter Lakeland Group kooperiert mit der Schottischen Umweltschutzbehörde (SEPA), der Tierschutzorganisation Scottish SPCA, der Lebensmittelbehörde (FSA) und örtlichen Veterinären, um die Ursache zu identifizieren. In jedem Fall solle garantiert werden, dass kein Lachs aus den betroffenen Zuchten in die Nahrungskette gelangt. Experten haben bislang festgestellt, dass offensichtlich nicht zugelassene Anti-Läusemittel verwendet worden sind. „Die Möglichkeit, dass Inhaltsstoffe falsch eingesetzt worden sind, deutet darauf hin, dass unternehmensinterne Systeme versagt haben. Wir werden uns so schnell wie möglich darum kümmern“, teilte das Unternehmen mit.