Schäden in Millionenhöhe hat Anfang vergangener Woche ein Großbrand bei H.-J. Fiedler in Bremerhaven verursacht. Ursache war Brandstiftung. Doch die Täter, zwei Jugendliche im Alter von 15 und 18 Jahren, konnten schon zwei Tage später im Fischereihafen festgenommen werden, schreibt die Nordsee-Zeitung (NZ). Die beiden hatten am Montagabend eine der Fischerhütten in Fiedlers Hüttendorf angezündet. Gegen 22:00 Uhr entdeckte der Wachdienst das Feuer, das von der Sitz-Blockhütte auf die angrenzende Räucherei übergegriffen hatte. Die Folgen waren verheerend. "Die Fenster der Hütte zur Räucherei sind geplatzt, drei unserer fünf großen Räucheröfen zertrümmert und verzogen von der Hitze und den herabgefallenen Trümmern", beschreibt Juniorchef Patrick Fiedler (24) das Ausmaß der Schäden. Alleine die Öfen seien eine halbe Million Euro wert. Darüber hinaus wurde das gesamte Warensortiment im Kolonialladen durch den Ruß kontaminiert und muss vernichtet werden. "Für sechs bis acht Wochen mindestens", schätzt Patrick Fiedler, "müssen wir unsere Großhändler leider vertrösten." Eineinhalb Tonnen Stremellachs hingen in den Öfen, weitere acht bis zehn Tonnen Lachs, Heilbutt, Forelle und Aal wurden im Kühlhaus durch den Brandrauch kontaminiert.
Die Besatzgemeinschaft Geeste hat in dem Nebenfluss der Weser 7.500 Jungaale ausgesetzt, meldet die Nordsee-Zeitung (NZ). Mit Unterstützung des Landesfischereiverbandes Weser-Ems wurden die 18 Zentimeter langen, je 10 bis 15 Gramm wiegenden Aale an verschiedenen Stellen in der Geeste ausgesetzt. Diese Besatzaktion - Kosten für 75 Kilogramm Lebendfisch: 5.000 Euro - ist Teil der Besatzaktion 2012, für die insgesamt 171.000 Euro ausgegeben werden, darunter Fördergelder des Landes Niedersachsen und des Europäischen Fischereifonds (EFF).
Die Europäische Union (EU) und Mauretanien haben ein neues, für zwei Jahre geltendes Fischereiabkommen unterzeichnet, meldet Fish Information & Services (FIS). Heftige Kritik erntet das neue Protokoll von der spanischen Fischindustrie. Das am 26. Juli in Mauretaniens Hauptstadt Nouakchott signierte Abkommen sieht vor, dass die EU dem westafrikanischen Staat jährlich insgesamt 70 Mio. Euro dafür zahlt, dass im Gegenzug 70 EU-Fangschiffe pro Jahr 300.000 Tonnen Garnelen, Thunfisch, Grund- und Schwarmfische fangen dürfen. EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki sprach von einem "Vertrag, der nachhaltig, ethisch und ein guter Gegenwert für das Geld" sei. Ganz anders beurteilt der Spanische Fischereiverband (Cepesca) das Vertragswerk.
Bei den Olympischen Spielen in London darf es nur Pommes von McDonald's geben. Das hat sich die Fastfoodkette als einer der führenden Olympia-Sponsoren ausbedungen. Alle anderen 800 Restaurants an den 40 Veranstaltungsorten müssen auf den Verkauf von Pommes Frites verzichten, schreibt Robert Booth in der britischen Tageszeitung The Guardian. Doch es gebe ein Schlupfloch: erlaubt sind die frittierten Kartoffelstäbchen, wenn sie als Teil des britischen Nationalgerichts Fish & Chips serviert werden. Das müsste die Fischlieferanten der Olympics freuen. Insgesamt dürften gut 14 Millionen Mahlzeiten während der Spiele ausgegeben werden, schätzen Experten. Dafür würden auch etwa 80 Tonnen Seafood eingesetzt, schreibt das Portal IntraFish - mehr als die 32 Tonnen Geflügel, aber weniger als die 100 Tonnen Fleisch, die Bestandteil der Speisen werden. Nachhaltigkeit soll bei der Rohware im Fokus stehen, heißt es in einem Planungsdokument für die Versorgung der Spiele - "The London Food Vision 2012". Die Definition ist allerdings schwammig: der FAO-Verhaltenkodex für verantwortungsbewusste Fischerei sei die Messlatte bei Wildfisch, MSC-Fisch werde promoted, Zuchtfisch soll "nachweislich nachhaltiges Futter" erhalten haben.
Mehrere Fischfarmen aus der chilenischen Region del Bio-Bio haben Eier von Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) in die Europäische Union exportiert - erstmals in der Geschichte Chiles, schreibt Fish Information & Services (FIS). Eine erste Sendung von 400.000 Forelleneiern wurde nach Dänemark verschickt, und zwar aus Fischzuchten, die sich im Seuchenkontrollprogramm der Nationalen Fischereibehörde (Sernapesca) befinden. Seit Einrichtung der Farmen in Bio-Bio werden diese regelmäßig inspiziert, die Dokumente zum Transport der Lebendfische überprüft und die für den Export notwendigen Anforderungen kontrolliert, betonte Sergio Flores, Leiter der Abteilung Tiergesundheit bei der regionalen Sernapesca-Behörde.
Die Halbjahresergebnisse der Krabbenfischer an der deutschen Nordseeküste sorgen für vorsichtigen Optimismus in der Branche. "Im ersten Halbjahr 2012 wurden rund 4.500 Tonnen angelandet, die einen Erlös von circa 18 Mio. Euro erbrachten", teilt Claus Ubl vom Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer mit. Die Erzeugerpreise lagen nach Angaben der BLE mit 4,07 Euro/Kilo deutlich über dem Vorjahreswert von 2,14 Euro/Kilo. Zeitweise stieg der Preis über die Marke von 6,- Euro/Kilo. Ubl: "Diese Zahlen wurden nur im bisherigen Spitzenjahr 2008 übertroffen." Dirk Sander, Präsident des Landesfischereiverbandes Weser-Ems sieht momentan "Licht am Ende des Tunnels", schränkt aber ein: "Ob es ein auskömmliches Jahr wird, entscheidet sich im Herbst."
Im brandenburgischen Zippelsförde züchtet die International Caviar Corporation (ICC) seit einigen Monaten Störe, schreibt die Märkische Allgemeine. Rund 30.000 Störe aus einer Zuchtanlage in der Oberpfalz (Bayern) schwimmen derzeit in der Fischzucht. Langfristig sollen hier jährlich fünf bis zehn Tonnen Kaviar produziert werden, kündigt ICC-Präsident und -Aktionärssprecher Roland Schröder an. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Rumänien ist an der Börse in Bukarest notiert. In Zippelsförde, gut zehn Kilometer nordöstlich von Neuruppin (Landkreis Ostprignitz-Ruppin), betreut Fischereimeister Andreas Hoesl Albino-Sterlets und Beluga-Störe. Er arbeitet bereits seit 1979 in der Fischzucht, die er Ende 2011 von Lutz Gäntikow als Geschäftsführer übernommen hat. Die Zucht im Ruppiner Wald punktet mit einem hohen Sauerstoffgehalt: aus dem Rhin, einem Nebenfluss der Havel, strömen 750 Liter Wasser pro Sekunde durch die Betonbecken. Die Wassertemperatur sei sechs bis sieben Monate im Jahr stabil milde, nennt Schröder einen weiteren Standortvorteil. Zielmarkt für den Störkaviar sei mittelfristig der russische Markt. Bislang werden unter anderem die russischen Betreiber von drei Fünf-Sterne-Hotels im tschechischen Karlsbad beliefert. Auch Reedereien und Fluggesellschaft will Roland Schröder für das "Zippelsförder Zarengold" begeistern.
Eine Lachszucht des führenden Produzenten Marine Harvest soll die erste Lachsfarm werden, die sich nach dem neuen Standard des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) zertifizieren lässt. Geplant sei, im kommenden Jahr die erste Lachsfarm abschließend zu zertifizieren, zitiert das Portal IntraFish Petter Arnesen, Direktor für die Aufzucht bei Marine Harvest. Allerdings gab Arnesen keine Auskunft, welche Farm genau das sein werde. Er selbst war Mitglied des neunköpfigen Lenkungsgremiums des WWF im 'Salmon Aquaculture Dialogue', das den globalen Standard für die Lachsaquakultur federführend entwickelt hat. Alleine aufgrund der zahlreichen Anforderungen werde die Implementierung des Standards "relativ teuer", meint der Marine Harvest-Sprecher. Er werde allerdings auch Vorteile mit sich bringen, insbesondere ein höheres Maß an Transparenz. Auf der Internetseite des ASC müssen die Farmen zahlreiche Informationen über ihre Zuchtpraktiken liefern, so dass Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs), andere Unternehmen, aber auch die Öffentlichkeit Einblick erhalten. Zentral sei dabei die Beziehung zwischen Farmlachs und Wildlachs.
Islands Lebensmittel- und Veterinärbehörde MAST lässt DNA-Proben von Makrelen aus Kanada, Island, den Färöer Inseln und Norwegen untersuchen. Die Wissenschaftler wollen feststellen, ob die vor der Westküste Islands gefangene Makrele zu einem anderen Bestand gehört als dem umstrittenen, gemeinsam bewirtschafteten europäischen Bestand, schreibt die Icelandic Review. Sollte dies der Fall sein, wäre Island nicht verpflichtet, mit anderen Nationen eine Makrelen-Fangquote auszuhandeln, erklärt Gudmundur Kristjansson, Betreiber eines Fangschiffs. Schon in Kürze rechnet Anna Kristin Danielsdottir, Abteilungsleiterin im MAST, mit den Analyseergebnisen.
Der Marine Stewardship Council (MSC) untersucht derzeit, ob chinesische Fischverarbeiter Alaska-Pollack aus nicht-zertifizierter russischer Fischerei als MSC-Fisch vermarkten. Diesen Verdacht haben die Genuine Alaska Pollock Producers (GAPP) geäußert, eine Marketingvereinigung für einmal gefrorenen Alaska-Pollack aus US-Fischerei, schreibt das Portal IntraFish. Die GAPP wiederum sei von ihren Kunden in Europa alarmiert worden, erklärt GAPP-Vertreterin Pat Shanahan: "Unsere Kunden teilten uns mit, ihnen sei zweimal gefrorene MSC-zertifizierte Alaska-Pollack-Blockware zum Preis von 2.900 bis 2.990 USD je Tonne (2.353 bis 2.427 Euro/t) angeboten worden." Mit Blick auf die Preise für MSC-zertifizierten Alaska-Pollack, ausgenommen und ohne Kopf (H&G), sei dieser Preis schwer nachvollziehbar, es sei denn, die chinesischen Verarbeiter verwenden nicht-zertifizierten Pollack oder akzeptierten erhebliche Verluste. Die Nachfrage nach zweimal gefrorenem MSC-Pollack sei groß, da die US-Industrie für Blöcke ohne Mittelgräte (PBO) etwa 3.500 USD/t (2.840 Euro/t) verlange, zitiert IntraFish eine "Quelle in der europäischen Fischverarbeitung". Der Insider halte es allerdings auch für möglich, dass chinesische Betriebe Verluste in Kauf nehmen, um Kunden zu binden, dass also kein Etikettierungsbetrug stattfinde.