Die thailändische Thai Union Food Group (TUF) will innerhalb der kommenden sechs Jahre für ihr Shrimpfutter nur noch Abschnitte aus der Thunfisch-Produktion einsetzen, meldet IntraFish. Damit reagierte die TUF auf eine Anfrage des Nachrichtenportals, wie die Gruppe mit dem jüngsten Bericht über Sklaverei auf thailändischen Fangschiffen für die Fischmehl-Produktion umzugehen gedenke. Schon jetzt habe TUF ein Futter im Sortiment, das "kein Fischmehl aus dem Meer" enthalte und unter der Marke "D-Grow" gehandelt werde, einem Brand der Thai Union Feedmill. Der Präsident und Geschäftsführer der Gruppe, Thiraphong Chansiri, betonte, dass Hinweise auf Menschenhandel ernsthafte Konsequenzen nach sich zögen und zu einem Abbruch der Geschäftsbeziehungen führen würden. Schon jetzt würden die Fischmehl-Lieferanten regelmäßig kontrolliert, und zwar nicht nur deren Verarbeitungsbetriebe, sondern auch die Häfen, in denen die Rohware angelandet werde. Inwiefern diese Kontrollen Hinweise auf Menschenrechtsverstöße an Bord der Fangschiffe liefern könnten, erschloss sich jedoch nicht aus der Erklärung der TUF-Geschäftsführers.
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Sie arbeiten ohne Lohn, werden mit Gewalt zur Arbeit angetrieben und dürfen die Fangschiffe oft auf Jahre nicht verlassen: auf einigen thailändischen Fischereibooten herrschen Zustände, die die 'Wirtschaftswoche Green Economy' schlichtweg als "unglaublich" bezeichnete. Das Brisante: die Schiffe fischen für die Produktion von Fischmehl, das - zu Futter verarbeitet - unter anderem in den Shrimp-Zuchten des größten thailändischen Garnelenexporteurs Charoen Pokphand (CP) Foods eingesetzt wird. Diese Zuchtgarnelen wiederum werden auch von weltweit führenden Supermarktketten gehandelt. Aufgedeckt hat die Missstände aktuell der britische 'Guardian'. Sechs Monate lang recherchierte die Tageszeitung, sprach mit 15 Migranten aus Burma und Kambodscha, die selbst unter entsprechenden Bedingungen hatten arbeiten müssen. Die Vorwürfe der aus der "Sklaverei" Entflohenen reicht von 20-stündigen Arbeitsschichten über Schläge und Folter, die an der Tagesordnung seien, bis zu hinrichtungsähnlichen Morden an Bord. "Wir wurden selbst dann geschlagen, wenn wir hart gearbeitet haben", sagte einer der Interviewten.
Die Rotbarschfischerei in der isländischen Wirtschaftszone ist auf Basis des FAO-gestützten Zertifizierungsprogramms Islands als nachhaltig zertifiziert worden, meldet das Programm Iceland Responsible Fisheries (IRF). Anfang Mai hatte ein unabhängiger Zertifizierungsausschuss von Global Trust/SAI Global getagt und entschieden, dass die Fischerei auf den Sebastes norvegicus bzw. Sebastes marinus nachhaltig gemanaged werde. Bewertungsgrundlage waren zwei Standortbesichtigungen und die Einschätzungen eines fünfköpfigen Bewertungsteams sowie zweier Fachgutachter. Bewertet wurden auch ein seit Anfang Jahres geltender neuer Fischereimanagementplan und eine neue, vom Vorsorgeprinzip bestimmte Befischungsregelung. Islands Fangquote für den Rotbarsch lag im Jahr 2013/14 bei 52.000 Tonnen. Der Rotbarsch ist jetzt neben Kabeljau (214.400 t), Köhler (57.000 t) und Schellfisch (38.000 t) eine von vier Arten des zertifizierten isländischen Fischfangs.
Die Top Ten-Importeure von frischem Lachs aus Norwegen haben sämtlich - bis auf Frankreich und Russland - ihre Einfuhren in diesem Jahr gesteigert. Aktuelle Statistiken des Norwegischen Seafood-Rats (NSC) weisen Polen weiterhin als größten Käufer aus: bis einschließlich zur 23. KW 2014 importierte das Land 46.073 t - ein Jahr zuvor waren es zu diesem Zeitpunkt 44.603 t. Frankreich ist weiterhin zweitgrößter Importeur, wenn gleich die Einfuhrmenge von 42.884 t im Vorjahreszeitraum um 12,9 Prozent auf 37.980 t zurückging. Auf Rang 3 folgt Russland, dessen Importe jedoch noch stärker zurückgingen, und zwar von 41.385 t um 20 Prozent auf 34.392 t. Deutschland, im Ranking auf Platz 8, importierte 15.459 t - ein beachtliches Plus von 20,4 Prozent oder 3.152 t.
Die Entwicklungsbehörde für die irische Fischwirtschaft - Bord Iascaigh Mhara (BIM) - treibt die Planungen für eine große Offshore-Lachszucht vor der Küste der Grafschaft Mayo weiter voran, schreibt das Aquaculture Directory. Das Mayo-Projekt, das jährlich 3.500 bis 5.000 Tonnen Biolachs produzieren soll, ist die zweite von insgesamt drei großen geplanten Lachszuchten vor der Westküste Irlands - neben einer Farm in der Bucht von Galway und einer vor der Küste der Grafschaft Donegal. Derzeit wertet BIM Daten aus, um den am besten geeigneten Standort für die Zucht zu finden. Zwei Locations werden im Hinblick auf möglichst geringe Umweltauswirkungen, beste Bewirtschaftungsmöglichkeiten und die Gewährleistung regelmäßiger Erträge untersucht, und zwar sind es jeweils die windabgewandten Seiten der Inseln Inis Turk und Inis Bofin. Die Nachfrage nach irischem Zuchtlachs, insbesondere solchem mit Bio-Zertifikat, übersteigt das Angebot bei weitem. Irlands Lebensmittelbehörde Bord Bia schätzt, dass der Markt weitere 50.000 Tonnen jährlich verkraften könnte.
Der Abverkauf von Fisch und Meeresfrüchten aus zertifiziert nachhaltiger Fischerei oder Aquakultur ist in den Niederlanden im vergangenen Jahr um 21 Prozent gestiegen. 2013 trug schon jedes dritte im Lebensmitteleinzelhandel verkaufte Fischprodukt das Logo des Marine Stewardship Councils (MSC) oder des Aquaculture Stewardship Councils (ASC). Diese Zahlen nennt der von der niederländischen Universität Wageningen für Hollands Wirtschaftsministerium erstellte Bericht "Monitor Sustainable Food 2013". Bei ASC-Produkten dürfte der Umsatz in diesem Jahr weiter anziehen, denn der erst jüngst vorgestellte ASC-zertifizierte Zuchtlachs fand noch keine Berücksichtigung. Außerdem sollen Ende 2014 Shrimps mit ASC-Zertifikat erhältlich sein, kündigte ASC-Marketingmanagerin Esther Luiten an. Der MSC notierte einen Zuwachs von 11 Prozent im vergangenen Jahr, teilte Hans Nieuwenhuis mit, der für die Benelux-Länder zuständige MSC-Manager. Generell sei der Umsatz mit Lebensmitteln aus ökologischer oder tiergerechter Produktion in Holland 2013 im Vorjahresvergleich um über 10 Prozent auf insgesamt 2,5 Mrd. Euro gewachsen, wobei Seafood und Eier überdurchschnittlich zulegten.
Der Markt für Pangasius in Deutschland leidet noch immer unter der vor drei Jahren gesendeten kritischen Dokumentation "Die Pangasius-Lüge". Im vergangenen Jahr lagen die Importe auf Basis Wert mit 45,2 Mio. USD beachtliche 21,3 Prozent niedriger als 2012, ergibt ein Blick auf aktuelle Statistiken der Vietnamesischen Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP). Kein anderer EU-Markt für Pangasius sei derart stark eingebrochen, sagt Esther Luiten, Marketingmanagerin beim Aquaculture Stewardship Council (ASC). Das Portal IntraFish zitiert einen nicht genannten Importeur, der betont, dass selbst die 2013 extrem niedrigen Pangasius-Preise keinen Umschwung bewirkt hätten. Eine Besserung der Marktsituation versprechen sich beide Experten von der zertifizierten Nachhaltigkeit der Pangasius-Produktion. Ohne die inzwischen erfolgten ASC-Zertifizierungen für einige Zuchten wäre die Situation schlimmer, ist sich Esther Luiten sicher. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate sei die Zahl der ASC-zertifizierten Pangasius-Produkte in Deutschland von 60 auf 100 gestiegen. Das, meint Luiten, sei ein klares Zeichen für eine positive Würdigung von ASC-zertifiziertem Pangasius im vergangenen Jahr.
Cimbric, dänischer Verarbeiter von Kaltwassergarnelen, hat 2013 das erste Mal seit fünf Jahren mit seinem regulären Geschäft wieder einen Gewinn erwirtschaftet, schreiben die Undercurrent News. So reduzierte Cimbric seine Verluste von fast 390.000 Euro (2,9 Mio. DKK) 2012 auf 94.000 Euro (698.000 DKK) im Jahre 2013. Der Umsatz stieg von 1,1 Mio. Euro (8,2 Mio. DKK) auf 1,4 Mio. Euro (10,5 Mio. DKK). Allerdings äußerte sich Cimbric im Jahresbericht weiterhin unzufrieden mit dem Ergebnis, da die Verlustreduzierung durch den Verkauf von Betriebsvermögen erzielt wurde. Dahinter verbirgt sich offenbar der Verkauf der Cimbric-Fabrik in Sindal, da die Produktion von Garnelenprodukten in ein neues Betriebsgebäude am Sitz des Schwesterunternehmens Jeka Fish in Lemvig verlegt wird. Die neue Produktion, die um Ostern den Betrieb aufnehmen soll, schaffe auch Synergien bei der Produktentwicklung und der Sortimentsdiversifizierung. Rasmus Thomsen, Verkaufsleiter bei Cimbric, bezeichnete den Umzug als "neue Überlebenschance". Seit die neuen Eigner das ehemals fast bankrotte Unternehmen 2010 übernommen hatten, wurden bis dato keine schwarzen Zahlen geschrieben. Für 2014 und 2015 strebe man aber Gewinne von 1 Mio. bzw. 2,5 Mio. Euro an - etwa 134.000 und 335.000 Euro.
Drei neuseeländische Fischereien auf den Granatbarsch (engl. Orange Roughy) lassen sich gemeinsam nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) auf ihre Nachhaltigkeit und gutes Management prüfen. Antragsteller sind Neuseelands Ministerium für Grundstoffindustrien (MPI) und die Deepwater Group (DWG), die schon seit zehn Jahren an einem besseren Management der Fischereien und am Wiederaufbau der Granatbarsch-Bestände arbeiten. Der Granatbarsch (Hoplostethus atlanticus) wird im südwestlichen Pazifik (FAO 81) in einer Tiefe von 750 bis 1.100 Metern mit Grundschleppnetzen befischt. Die Fangquote liegt gegenwärtig bei insgesamt 14.061 t. Die wichtigsten Exportmärkte für den Barsch sind die USA, Australien, China und Frankreich. Das Bewertungsverfahren wird voraussichtlich 14 Monate dauern und soll im Juli 2015 abgeschlossen sein. Weltweit ist es die erste Granatbarsch-Fischerei, die sich einer MSC-Bewertung unterzieht.