Im Oktober will die Berliner Aquaponikanlage ECF Farm den Verkaufsstart ihrer dann 750 Gramm schweren Buntbarsche mit einem "BBBQ - Barsch-Barbeque" feiern, teilt Gesellschafter Christian Echternacht im aktuellen ECF-Newsletter mit. "Die kleinen 'nehmen das Fudder gut an'", zitiert der Berliner seinen norddeutschen Farmmitarbeiter Dagh. In der 1.800 Quadratmeter großen, kombinierten Gewächshaus- und Aquakulturanlage sollen jährlich 30 Tonnen Buntbarsche gezüchtet werden, die als "Berliner Rosé Barsch" vermarktet werden. Seit diesem Frühjahr bietet ECF schon eine Gemüsekiste im Abonnement an. Echternacht: "Wir haben drei Jahre gebraucht, um die Farm auf die Beine zu stellen. Unsere Kunden haben drei Wochen gebraucht, um uns alle Abo-Plätze für die Gemüse-Farmbox abzunehmen." Die Warteliste auf einen freiwerdenden Abo-Platz betrage drei Monate. In dem an drei Wochentagen geöffneten Hofladen "ECF Farmer's Market" (Bessemerstr. 16-22), in dem es auch die Rosé-Barsche geben soll, werden neben eigenen Gemüse- und Kräutersorten Produkte regionaler Erzeuger verkauft, darunter Berliner Honig, handgemachte Marmelade aus dem Spreewald und Produkte von "meinekleinefarm.org", die, so schreibt ECF, „Wurst ein Gesicht geben, indem auf jedem Glas ein Foto von dem verarbeiteten Tier zu sehen ist."
Die polnische Marine Harvest-Tochter Morpol, weltweit größte Lachsräucherei, gestaltet ihren Betrieb in Ustka neu, um die Effienz und Lebensmittelsicherheit der 85.000 Quadratmeter großen Produktion zu steigern, schreibt das Portal IntraFish. "Ich würde es eher als Modernisierung bezeichnen denn als irgendetwas anderes, denn wir erhalten weder mehr Kapazität noch mehr Land oder zusätzliche Gebäude", meint Maiko van der Meer, Geschäftsführer von Marine Harvest Consumer Products. Die Fabrik in Ustka ist seit ihrem Betriebsstart im Jahre 1996 immer wieder erweitert worden, also organisch gewachsen. "Im Grunde genommen ist für die Produktion nie ein Arbeitsfluss erstellt worden", erklärt Emilia Schomburg, Leiterin Kommunikation bei Morpol.
Die Infektiöse Salmanämie (ISA) ist in einer Lachszucht von Blumar in der chilenischen Region Aysén nachgewiesen worden, schreibt IntraFish. Der Chilenische Nationale Fischerei- und Aquakultur-Dienst (Sernapesca) bestätigte den Ausbruch der Lachsseuche. Die Krankheit war bei einer Routineinspektion der Farm 'Chivato 2' durch den Züchter entdeckt und an Sernapesca gemeldet worden, die ihrerseits Proben entnahmen. Die Zuchtanlage werde jetzt wöchentlich von Behördenvertretern kontrolliert, kündigte Sernapesca-Direktor José Miguel Burgos an. Blumar hält 46 oder 3,5 % der insgesamt 1.320 Lachszuchtlizenzen in Chile und rangiert unter den größten Züchtern des Landes damit auf Platz zehn.
Tausende "illegaler" Fischerboote sind gestern in Thailand in den Häfen geblieben, weil die Behörden des Landes den Bootseignern mit hohen Geldstrafen drohten, schreibt die Tageszeitung Bangkok Post. In Thailand waren zuvor strenge Vorschriften in Kraft getreten, die das Auslaufen nicht registrierter oder mit nicht zugelassenem Fanggerät ausgerüsteter Schiffe untersagen und Verstöße mit Geldbußen von bis zu 100.000 Baht, mehr als 2.600,- Euro, sanktionieren, im Falle fehlender Lizenzen seien es sogar zehnmal soviel. Die Folge: die Boote lagen vertäut an den Piers, die Seafood-Trader erhielten keine frische Ware, in den Eisfabriken lag die Arbeit nahezu darnieder. Im Unterbezirk Hat Lek (Provinz Trat) sollen es rund 800 Boote gewesen sein, in der Provinz Songkhla mehr als 1.000, in der Provinz Rayong rund 300. Besser sah es für die Branche in einigen anderen Provinzen im Süden Thailands aus: in Narathiwat haben nur 67 von etwa 750 Fischer keine Lizenz, in Pattani ruhte die Arbeit von 72, während 381 auslaufen durften.
Die einzige Wolfsbarsch-Farm in Großbritannien, Anglesey Aquaculture in Wales, stellt ihre Produktion ein, zumindest von Wolfsbarsch, meldet das Portal IntraFish. Als Grund nannte Geschäftsführer John Watters "die schwierige Marktsituation im Wolfsbarsch-Sektor". Anglesey war im Januar 2012 von Linnaeus Capital Partners übernommen worden. Die neuen Eigner hatten seitdem über 14,1 Mio. Euro in die 1.000 t-Anlage investiert, um die Produktivität zu steigern - jedoch ohne hinreichenden Erfolg. Es sei nicht gelungen, für den Anglesey-Wolfsbarsch ein Preispremium gegenüber der Importware aus der Mittelmeerregion, insbesondere Griechenland und der Türkei, zu erhalten, teilte der Produzent in einem Schreiben seinen Kunden im Norden von Wales mit - darunter Waitrose, M&J Seafoods und Sealord.
In der Lachszucht in Chile wurden im Jahre 2014 insgesamt 563,2 t Antibiotika eingesetzt (2013: 451 t), und zwar bei einer Jahreserntemenge von 897.676 t (2013: 786.000 t). Das entspreche einem Anstieg der Antibiotika-Menge um 25 % bei einem Wachstum der Fischmenge um 14 %, teilt der Chilenische Nationale Fischerei- und Aquakultur-Service (Sernapesca) mit. Die Biomasse betrug im Monatsdurchschnitt 569.000 t und lag damit 10 % höher als die 519.000 t im Jahre 2013. Die Antibiotika kommen überwiegend in der Zucht von Atlantischem Lachs zum Einsatz (zu 72 %), zu 17 % in Forellenzuchten und zu 11 % beim Silberlachs (Coho).
Sri Lanka äußert sich hoffnungsvoll, dass das seit Januar 2015 in Kraft befindliche Einfuhrverbot für seine Fischprodukte in die Europäische Union zum Ende diesen Jahres wieder aufgehoben wird, schreibt IntraFish unter Berufung auf The Colombo Page online. Bislang habe die Regierung des Inselstaates im Indischen Ozean 36 von 57 Maßnahmen umgesetzt, die die EU Sri Lanka für die Aufhebung des Importverbots zur Voraussetzung gemacht hat. In diesem Kontext wolle Sri Lanka auch wieder Handelspräferenzen für seine Fischereiprodukte erhalten, kündigte Premierminister Ranil Wickremesinghe an. Die GSP Plus-Konzession hatte das Land 2010 aufgrund der dortigen Menschenrechtssituation verloren.
Der alle zwei Jahre ausgerichtete 'World Seafood Congress' (WSC) wird in diesem Jahr im englischen Fischereihafen Grimsby veranstaltet. Vom 5. bis 9. September 2015 werden in der Hafenstadt an der Humber-Mündung über 350 hochrangige Teilnehmer aus Fischindustrie, LEH und Foodservice, der Wissenschaft sowie zuständigen internationalen Behörden und NGOs erwartet. Der WSC, 2013 im kanadischen St. John's abgehalten und davor 2011 in Washington DC/USA, steht in diesem Jahr unter dem Thema "Up skilling for a Sustainable Future" - "Fit werden für eine nachhaltige Zukunft". Wie schon in den Vorjahren ist der fünftägige Kongress eine Kombination aus Expertenvorträgen, Diskussionen, Präsentationen und Gelegenheiten zu informellen Kontakten. Zum Gala-Abend und auf dem 'Seafood Fayre' - einem 'Meeresfrüchte-Jahrmarkt' - werde das Beste an Fisch und Seafood aus der Region serviert, kündigt Dr. Tom Pickerell an, technischer Direktor bei der britischen Marketingbehörde Seafish. Veranstalter des Kongresses ist die International Association of Fish Inspectors (IAFI) und finanziert wird das Event unter anderem durch Sponsoren aus Industrie und LEH, darunter Young's, Marks & Spencer, The Saucy Fish Co und - so eine letzte Mitteilung von Anfang Juni - auch der britischen Supermarktkette Asda, die Sponsorenpakete für 5.000 bis 25.000 Euro erworben haben. Grimsby ist nach Angaben von Seafish Großbritanniens größter Standort der Lebensmittelindustrie und produziere 80 Prozent der Seafood-Produkte des United Kingdoms.
Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) hat heute den ersten Entwurf für seinen neuen Futtermittel-Standard zur öffentlichen Diskussion und Kommentierung freigegeben, teilt die Organisation mit. Von heute an können Interessierte, die so genannten 'Stakeholders', den "Responsible Feed Standard", für die Dauer von 74 Tagen - bis zum 11. September 2015 - kritisieren und Stellung beziehen. Auf Grundlage des Standards sollen Futterhersteller zertifiziert werden, die belegen können, dass die Produktionsmethoden für ihr Fisch- und Meeresfrüchte-Futter umweltfreundlich sind und soziale Aspekte berücksichtigen. Der Futterstandard war von Oktober 2013 an in achtzehn Monaten von einer Expertengruppe erarbeitet worden. Ergänzend zu der jetzt angelaufenen Konsultationsperiode veranstaltet der ASC vier Workshops, bei denen der Entwurf vorgestellt wird und Rückmeldungen gewonnen werden sollen. Veranstaltet werden die Seminare in Guangzhou (China), Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam), Bangkok (Thailand) und Santiago de Chile (Chile).
Im Jahre 2014 wurden in rund 6.000 deutschen Aquakulturbetrieben etwa 20.900 t Fisch und 5.300 t Muscheln erzeugt. Damit stieg die Produktionsmenge insgesamt gegenüber dem Vorjahr um 2,6 % auf 26.300 t, teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Deutliche Zuwächse erzielten vor allem die Bundesländer Niedersachsen - ein Plus von 490 t oder 22,7 % - und Mecklenburg-Vorpommern mit einen Zuwachs von 150 toder 15,9 %. Rückläufig war die Fischerzeugung in Bayern und Sachsen, da dort insbesondere weniger Karpfen produziert wurden. In den beiden Bundesländern wurden 74,3 % aller in Deutschland erzeugten 5.300 t Karpfen gezüchtet. Doch die Karpfenerzeugung in Bayern und Sachsen nahm im Vergleich zum Jahre 2013 um 291 t oder 6,9 % ab, in ganz Deutschland waren es 420 t oder 7,3 % weniger. Eine Zunahme ist zu verzeichnen bei Forellen und verwandten Arten: + 480 t bzw. + 3,9 %. Insgesamt bewirtschafteten in Deutschland rund 4.600 Teichwirtschaften eine Fläche von durchschnittlich 5 Hektar. Kreislaufanlagen oder Netzgehege wurden in 104 Betrieben eingesetzt.