08.12.2014

Thailand: Garnelen-Züchter fürchten EU-Sanktionen

Die Thailändische Vereinigung der Garnelenproduzenten hat das heimische Fischereiministerium aufgefordert, ernsthaft gegen die illegale Fischerei im Lande vorzugehen. Andernfalls, so die Befürchtung der Thai Shrimp Association, werde die Europäische Union ein Einfuhrverbot über thailändische Fischereiprodukte verhängen, schreibt The Nation. Somsak Paneetatyasai, Präsident der Vereinigung, meint, die Fischerei erwarte zunächst die "gelbe Karte" der EU: die Gemeinschaft werde streng beobachten, inwieweit Thailand die illegale, nicht dokumentierte und nicht regulierte (IUU) Fischerei insbesondere im Hinblick auf die Menschenrechte der dort Beschäftigten bekämpfe. Sollte Thailand in dieser Hinsicht in den kommenden sechs Monaten keinerlei Fortschritte Richtung einer ernsthaften Problemlösung machen, könnte die EU die "rote Karte" vergeben und die Einfuhr von Fisch und Seafood aus dem Land sperren. Thailands Shrimp-Industrie hat seit dem Jahre 2012 schon durch die Folgen des Early Mortality Syndroms (EMS) erhebliche Einbußen erlitten: die Exporte gingen von 540.000 t im Wert von 2,5 Mrd. Euro (2012) auf 250.000 t für 1,8 Mrd. Euro (2013) zurück. Auch 2014 lag der Exportwert von Shrimpprodukten für die Monate Januar bis August mit 909,4 Mio. Euro rund 9 % unter dem Ergebnis von einer Milliarde Euro im Vorjahreszeitraum.
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05.12.2014

Störzucht: Russischer Investor kauft insolvente AquaOrbis-Farm in Jessen

Die insolvente Störfarm in Jessen (Sachsen-Anhalt) bleibt trotz der Insolvenz des Betreibers AquaOrbis Fine Food GmbH & Co. KG bestehen, meldet die Mitteldeutsche Zeitung (MZ). Der in England lebende Unternehmer Igor Stopnikov wolle in die Störzucht investieren und alle sieben Mitarbeiter übernehmen. Anfang Dezember sollten die rund 30.000 Störe und das Betriebsgrundstück an den neuen Eigentümer übergehen, kündigte Insolvenzverwalter Joachim Voigt-Salus an. Stopnikov wolle weiter in die Anlage investieren. Insbesondere hinsichtlich der Energieeffizienz stünden einige Modernisierungen an, erklärte der Berliner Rechtsanwalt. Den Insolvenzgläubigern stellte Voigt-Salus "eine - wenn überhaupt - wohl eher kleine Quote in Aussicht". Zuletzt habe die Störzucht nicht einmal ihre Stromkosten erwirtschaften können. Respekt zollte Kanzlei-Mitarbeiter Christian Krönert der kommissarischen Geschäftsführerin Rosmarie Ehrenberg dafür, dass sie "nach dem geplatzten Kasachstan-Geschäft ohne Verzug das Insolvenzgericht informierte".
03.12.2014

Dänemark: Makrelenkonserven-Hersteller Sæby will Produktion verdoppeln

Die Sæby Fiske-Industri, dänischer Produzent von Makrelenkonserven, will in den kommenden vier Jahren insgesamt 34 Mio. Euro investieren, um die Produktionskapazität letztendlich zu verdoppeln, schreiben die Undercurrent News. Bislang seien 10 Mio. Euro in neue Linien und Lagereinrichtungen investiert worden, "um unsere Wettbewerbsvorteile noch weiter auszubauen", teilt Geschäftsführer Henrik Mikkelsen mit: "Das erweitert auch unsere Möglichkeiten, unterschiedliche Dosensorten für andere Märkte zu produzieren." Derzeit produziere das im gleichnamigen Ort in Nordjütland ansässige Unternehmen auf einer Betriebsfläche von 43.000 Quadratmetern rund 97 bis 105 Mio. Dosen pro Jahr, die zu 85 Prozent an den europäischen LEH verkauft werden.
03.12.2014

Ecuador: Aktionsplan gegen illegale Fischerei

Ecuadors stellvertretender Fischereiminister hat mit Vertretern mehrerer Regierungsinstitutionen jüngst einen Workshop organisiert, um einen Nationalen Aktionsplan zur Verhinderung bzw. Eliminierung illegaler, undokumentierter und unregulierter (IUU) Fischerei zu erarbeiten, schreibt Fish Information and Services (FIS). Mit dem Plan bekenne sich die Branche zum Handelsabkommen mit der Europäischen Union, erklärte Fernanda Marriott, Vertreterin der Industriefischerei. Ecuador exportiert 65 Prozent seines Thunfischs in die EU. Das lateinamerikanische Land produziert jährlich rund 100.000 t vorgegarten Thunfisch in Dosen.
Länderreport Länderreport
02.12.2014

Beringsee: Mehr als 50 Vermisste nach Fischtrawler-Untergang

Nach dem Untergang eines südkoreanischen Fischtrawlers in der westlichen Beringsee suchen Rettungskräfte noch mehr als 50 vermisste Besatzungsmitglieder, schreibt das Portal IntraFish. Das 1.753 BRT-Fangschiff für Alaska-Seelachs, die „Oryong 501“, war gestern nahe Russland gesunken, nachdem bei stürmischer See Wasser in die Lagerräume eingedrungen war. Zum Zeitpunkt des Untergangs seien die Wellen vier Meter hoch gewesen, die Wassertemperaturen lagen um den Gefrierpunkt. Sieben Besatzungsmitglieder konnten aus einem von acht an Bord befindlichen Rettungsbooten gerettet werden, ein Mann wurde tot geborgen. Zu der Crew gehörten 35 Indonesier, 13 Philippiner, 11 Südkoreaner und ein russischer Inspektor - insgesamt sollen nach Angabe russischer Behörden 62 Menschen an Bord gewesen sein. Das zum Fangunternehmen Sajo Industries gehörende 36 Jahre alte Schiff hatte den Hafen Busan in Südkorea am 10. Juli 2014 verlassen und war eines von fünf südkoreanischen Schiffen, die momentan in der Beringsee fischen. Russland gewährt Südkorea in seinen Hoheitsgewässern Fangrechte unter anderem für Seelachs, Kabeljau, Tintenfisch und Kurzschnabel-Makrelenhecht.
01.12.2014

Der Huchen ist Fisch des Jahres 2015

Der Huchen (Hucho hucho), bekannt auch als 'Donaulachs', wurde zum 'Fisch des Jahres 2015' gewählt. Das teilt der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) mit, der gemeinsam mit dem Deutschen Angelfischerverband (DAFV) und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit dieser Wahl auf die Verdrängung vieler Fischarten durch den Verbau und die Regulierung von Flüssen aufmerksam machen will. Der Huchen lebte ursprünglich weit verbreitet in kühlen, schnell fließenden und sauerstoffreichen Zuflüssen der Donau. Mit über einem Meter und 50 Kilogramm gehört er ausgewachsen zu den größten Süßwasser-Raubfischen. Erst mit 4 bis 5 Jahren wird er geschlechtsreif. Im zeitigen Frühjahr werden dann im Kiesbett flache Gruben geschlagen, in die die Eier gelegt werden. Nach 25 bis 40 Tagen schlüpfen die Fischlarven und ernähren sich in den ersten Jahren von kleinen Wirbellosen. Der Huchen kann bis zu 20 Jahre alt werden. Als einer der größten heimischen Vertreter der Familie der Lachse (Salmoniden) ist die natürliche, ursprüngliche Verbreitung des Huchen in Deutschland auf das Einzugsgebiet der Donau beschränkt, weshalb er auch als "Donaulachs" bezeichnet wird. Die Überfischung der letzten Jahrzehnte, die Gewässerverschmutzung und vor allem die Gewässerbebauung sind dafür verantwortlich, dass der Huchen in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als "gefährdet" geführt wird.
TK-Report TK-Report
30.11.2014

Niederlande: 70 Tonnen-Zanderanlage steht zum Verkauf

Die holländische Zander-Produzentin Coby van Slooten will ihre Kreislaufanlage im Fischereihafen Urk verkaufen. Die im Jahre 2006 im Gewerbegebiet von Urk in Betrieb genommene RAS-Anlage mit einer Fläche von 2.026 Quadratmetern ist für die Produktion von 70 Tonnen Zander – vom Setzling bis zum Ein- bis Zwei-Kilo-Fisch – ausgelegt. Zum Betrieb gehören neben einer Brutanstalt und 30 Becken Lager- und Büroräume. Nach Angaben von Van Slooten Aquacultuur bestehe die Option, dass einer der bisherigen Eigner die Kreislaufanlage kurz- oder langfristig weiter betreue.
29.11.2014

Garnelenzucht: Förde-Garnelen erhält 180.000 Euro für Forschungsprojekt

Die schleswig-holsteinische Garnelenzucht Förde-Garnelen erhält für ein wissenschaftlich begleitetes Forschungsprojekt für die Verwendung von marinen Mikroalgen als Futtermittel 180.000 Euro aus Mitteln des Landeswirtschaftsministeriums, schreiben die Kieler Nachrichten. Die Summe erhöht sich durch Eigenmittel der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) und des Technologieentwicklers Neomar auf insgesamt 300.000 Euro. Neun Monate lang werden Botaniker, Zoologen und der Züchter untersuchen, inwieweit die in der Ostsee vorkommende Braunalge Nannochloropsis salina - ein Einzeller mit einer Größe von bis zu 5 Mikrometern (µm) - als alternatives Futtermittel für die in Bülk bei Strande gefarmten Vannamei-Garnelen verwendet werden kann. Dort, 19 Kilometer nördlich der Landeshauptstadt Kiel, produziert der gelernte Brunnenbauer Stefan Paasch (33) seit 2009 jährlich derzeit 2,5 Tonnen Garnelen in einer Kreislaufanlage, die für ihre Beheizung auf 30 ºC die Abwärme von der benachbarten Bülker Kläranlage nutzt.
28.11.2014

Schweiz: Erste Shrimpfarm plant Besatz für Frühjahr 2015

Im schweizerischen Zuben (Thurgau) baut Projektleiter Simon Mayer derzeit eine Shrimp-Farm, die die erste des Landes sein dürfte, schreibt das Züricher Internetportal "20 Minuten". Hauptberuflich führt der 30-Jährige einen Putenmastbetrieb. Wo bis vor kurzem noch ein Kuhstall stand, baut Mayer derzeit auf einer Fläche von gut 250 Quadratmetern zwei Aufzucht- und vier Mastbecken. Bei einem Besuch in Brasilien vor rund vier Jahren hatte er sich von der Outdoor-Anlage eines Kollegen inspirieren lassen. In seiner geschlossenen Kreislaufanlage werden, so die Pläne, 150 Kubikmeter Salzwasser über eine Wärmepumpe sowie eine Gasheizung auf eine Temperatur von 30 ºC erwärmt. "Der Energieverbrauch ist mit einem Einfamilienhaus zu vergleichen und die Anlage besitzt eine hervorragende Isolation", sagt Simon Mayer. Gefüttert werden die aus Florida importierten Garnelen mit einem speziellen Mischfutter. Nach Erreichen der Marktgröße sollen die Shrimps mit Strom betäubt und mit Eis getötet werden. Für das Frühjahr 2015 erwartet der angehende Farmer die ersten Larven, schon sechs Monate später will er seine ersten "Mayer Shrimps", so der angedachte Markenname, als "echte Schweizer Delikatesse" ausliefern. Der Konsument soll dann 9,- bis 12,- CHF, etwa 7,50 bis 10,- Euro, für jeweils 100 Gramm zahlen. Ob er einmal von der Zucht leben kann, mag er nicht zu sagen: "Es ist ein Versuch, der mich reizt. Ich bin aber zuversichtlich."
28.11.2014

Frankreich: Carrefour sponsert MSC-Zertifizierung der Seezunge

Zum erstenmal unterstützt in Frankreich eine Supermarktkette finanziell die Zertifizierung einer Fischerei nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC): Carrefour wird die französische Produzentenorganisation FROM Nord bei der MSC-Zertifizierung der Seezungenfischerei im östlichen Ärmelkanal und in der Nordsee fördern. Die FROM Nord, zu der Hochseefischer ebenso wie 202 Küstenfischer gehören, hatte in den vergangenen Jahren schon durch Zertifizierungen der Seelachsfischerei in der Nordsee sowie der nordostarktischen Kabeljau- und Schellfisch-Fischereien ihre Unterstützung des MSC-Programms bekundet. Edouard Le Bart, MSC-Manager für Frankreich, begrüßte die Partnerschaft zwischen einer Produzentenorganisation und einem LEH-Filialisten als genau das, wonach der MSC strebe: die Fischindustrie, wie etwa die Fischer, und den Einzelhandel im Streben nach einer nachhaltigen Fischerei zusammenzuführen. Bei der in Rede stehenden Fischerei auf Seezunge (Solea solea) fischen Boote von 10 bis 17 Metern Länge zwischen der belgischen Grenze und Cherbourg, der französischen Hafenstadt im Norden der normannischen Halbinsel Cotentin. Insgesamt operieren 85 Boote dieser handwerklichen Küstenfischerei von fünf Häfen aus. Nicht nur angesichts einer jährlichen Anlandemenge von zuletzt 1.990 t (2013), sondern auch aufgrund der Höchstpreise, die der hochwertige Fisch auf Fischauktionen erzielt, ist die Seezunge eine der wichtigsten Arten für die FROM Nord.
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