01.11.2016

Völklingen: Stadtwerke fordern von Fischzucht-Chef Dahm 11,5 Mio. Euro

Der Rechtsstreit der Völklinger Stadtwerke gegen den früheren Leiter der Stadtwerke sowie der Meeresfischzucht Völklingen, Jochen Dahm, ist Ende Oktober wider Erwarten nicht mit einem Urteilsspruch abgeschlossen worden, meldet der Saarländische Rundfunk (SR). Stattdessen entschied die Vorsitzende Richterin, Anfang Dezember sieben weitere Zeugen anzuhören. Deren Befragung solle vor allem klären, wann der Aufsichtsratschef der Vöklinger Stadtwerke, Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU), was wusste. Die Stadtwerke werfen Dahm vor, für das finanzielle Debakel bei der Fischzucht verantwortlich zu sein. Deshalb wollen sie von ihm 11,5 Mio. Euro einklagen.
Länderreport Länderreport
01.11.2016

Wedel: Investor will Fischräucherei vertreiben

Einer traditionellen Fischräucherei im holsteinischen Wedel droht das Aus, meldet das Hamburger Abendblatt. Auf einem Hinterhof nahe dem Wedeler Hafen räuchert die Familie Schwan seit 1945 Fische. Jetzt plant ein Investor auf einem Nachbargrundstück fünf bis zu fünfstöckige Mehrfamilienhäuser mit bis zu 62 Wohnungen. "Das Problem: Wohnen und Räuchern nach alter Art verträgt sich nicht gut", meint Abendblatt-Redakteurin Katy Krause. Bislang genießen Hans Werner Schwan (73), seine Tochter Jutta Schwan (44) und Cousine Heike Menge Bestandsschutz für die Räucherei mit ihren Altonaer Öfen. Schon vor einigen Jahren mussten die Schwans aufgrund verschärfter Auflagen in eine Rauchwaschanlage investieren.
31.10.2016

Friedrichshafen: Skepsis gegenüber einer Felchen-Aquakultur

Bei der diesjährigen Tagung des Landesfischereiverbandes Baden-Württemberg am 22. Oktober in Friedrichshafen nahmen Beiträge und Debatten zum Felchen den größten Raum ein, schreibt der Südkurier. Denn dessen Erträge aus dem Bodensee schrumpfen stetig. Zuletzt holten Baden-Württembergs Berufsfischer kaum noch 50 Tonnen im Jahr aus dem See, dazu von schlechter Qualität, teilte Peter Dehus mit, Referent für Fischerei im Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz. In den 1990er Jahren waren es noch bis zu 400 Tonnen. Neue Forschungen hätten ergeben, dass insbesondere der Stichling dem Felchen arg zusetze, sagte Alexander Brinker, Leiter der Fischereiforschungsstelle Langenargen. Dessen Population breite sich explosionsartig aus und sei für die Hälfte des Ertragsrückgangs beim Felchen verantwortlich. Um den Bedarf von rund 700 bis 800 Tonnen Felchen am Bodensee zu decken, werden jährlich 400 bis 500 Tonnen aus Skandinavien, Polen und Kanada importiert.
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31.10.2016

Dänemark: Futterproduzent Aller Aqua will um 40% wachsen

Der dänische Fischfutter-Hersteller Aller Aqua will seine Produktionsmenge bis 2019 um 40% steigern, schreibt IntraFish. Derzeit betreibt Aller Aqua vier Produktionsbetriebe in Dänemark, Polen, Deutschland und Ägypten mit einer Kapazität von 150.000 t und einem Jahresumsatz von 120 Mio. Euro. In der zweiten Jahreshälfte 2017 startet im afrikanischen Zambia eine neue Fabrik für Wels- und Tilapiafutter und im selben Zeitraum soll eine neue 50.000 t-Fabrik in Qingdao anlaufen, die Futter für Kaltwasserfische (Forelle, Lachs, Stör, Seezunge) produzieren wird. Außerdem haben die Dänen Tochtergesellschaften in den afrikanischen Wachstumsmärkten Nigeria, Kenia und Ghana gegründet.
31.10.2016

Niederlande: MSC-Zertifikat für Miesmuschelfischerei

Die holländische Miesmuschelfischerei, betrieben von der Producentenorganisatie van de Nederlandse Mosselcultuur (PO-Mosselcultuur) und der Vereniging Zeeuwse Hangcultuurkwekers, hat am vergangenen Mittwoch ein Zertifikat des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten. Die Miesmuscheln (Mytilus edulis) werden im holländischen Wattenmeer und im Zeeuwse Delta, das von Gent bis zum Hafen von Terneuzen reicht, auf Muschelbetten und in Hängekulturen produziert. Die Muscheln - im vergangenen Jahr wurden 20.300 Tonnen geerntet - werden überwiegend frisch vermarktet, und zwar vor allem in Belgien (60%) und Holland (10%), aber auch in Frankreich (20%) sowie auf anderen EU-Märkten (10%), darunter auch Deutschland. Die diesjährige Muschelsaison startete am 1. Juni 2016.
28.10.2016

Island: Jeder fünfte Fisch im Restaurant ist eine andere Art als die bestellte

Wer in einem isländischen Restaurant ein Fischgericht bestellt, erhält mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:5 nicht den bestellten Fisch. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die das isländische Lebensmittel- und Biotechnik-Institut Matís jüngst im Rahmen eines größeren europäischen Forschungsprojektes durchgeführt hat, meldet der Staatliche Rundfunk RÚV. "Die Ergebnisse zeigen, dass die Bestellung von einer Speisekarte dem Angeln ähnelt: Du weißt nicht sicher, welcher Fisch in Deine Richtung schwimmt oder auf Deinem Teller landet", kommentiert Autorin Vala Hafstad sarkastisch in der Iceland Review. Matís hatte Proben aus 22 Restaurants auf Island auf die jeweilige Fischart getestet. In 22 Prozent der Fälle war die servierte Fischart nicht die georderte. Jónas Vi∂ar Ragnarsson, Programmdirektor beim Matís, zeigte sich nicht überrascht: "Das bestätigt andere ähnliche Untersuchungen, die kürzlich durchgeführt wurden. Oft liegt die Rate bei rund 30 Prozent." In Island komme es häufig vor, dass Leng als Kabeljau serviert werde oder dass, wie es auch andernorts in Europa oft passiere, eine Thunfischart als eine andere verkauft werde. Und: "In unserer Studie hatten wir einen Fall, wo Lumb als Seeteufel verkauft wurde." Dabei lässt die Studie offen, ob die Schuld bei den Gastronomen oder ihren Lieferanten liegt. Aufgeregt haben sich über die Mitteilung Vertreter der isländischen Tourismusbranche.
27.10.2016

Global Salmon Initiative: 20 Prozent der Farmen jetzt ASC-zertifiziert

Die Global Salmon Initiative (GSI) teilte gestern mit, dass inzwischen 100 Lachsfarmen bzw. 20 Prozent sämtlicher Farmen, die der GSI angeschlossen sind, eine Zertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) besitzen. Nachdem im Jahre 2014 die ersten zehn Lachszuchten ein ASC-Zertifikat erhalten hatten, folgten 2015 weitere 45 und in diesem Jahr bislang ebenfalls 45. GSI-Mitgliedsunternehmen betreiben Farmen in sechs Zuchtregionen, wobei aktuell 48 Farmen in Norwegen ASC-zertifiziert sind, 33 in Chile, 12 in Kanada, drei in Irland sowie jeweils zwei in Schottland und auf den Färöer Inseln. 29 weitere befinden sich derzeit in der Bewertung. "Wir haben bis jetzt gute Fortschritte gemacht, aber noch größere Herausforderungen liegen vor uns, wenn wir auf Gegenden blicken, in denen es schwieriger sein wird, eine Zertifizierung zu erhalten", kommentierte Alf-Helge Aarskog, Geschäftsführer von Marine Harvest, den Stand der ASC-Zertifizierungen. Die GSI-Mitglieder hatten bekanntgegeben, dass sie alle ihre Farmen nach dem ASC-Standard für Lachs zertifizieren lassen wollen.
27.10.2016

Fernsehtipp: "Die Bauern der Nordsee" - Reportage über Muschelfischer

Ein Jahr lang hat ein Kamerateam die beiden Muschelfischer Pascal und Julien de Leeuw bei ihrer Arbeit vor der Nordseeinsel Sylt begleitet - "bei Hitze, Kälte, Sturm und Flaute", schreibt der NDR. Am morgigen Freitag, den 28. Oktober 2016, ab 20:15 Uhr gibt "Die Nordstory" einen Einblick in die mühevolle Arbeit der "Meeresbauern". Fast jede Morgen fahren die beiden jungen Kapitäne vom Hafen Hörnum aus mit ihren beiden Muschelkuttern "Capella" und "Siebennus Gerjets" zu ihren Muschelbänken. Diese liegen wenige Kilometer vor der Südspitze von Sylt im Nationalpark Wattenmeer. Erntezeit ist von Anfang Juli bis Mitte April. In der Hochsaison ziehen die Fischer schon mal 100 Tonnen Miesmuscheln an Bord. Doch vor der Ernte produzieren sie Saatmuscheln. Die Saatgewinnungsanlagen vor Hörnum - lange Leinen mit Netzen bespannt - werden zum Ende des Sommers mit einem Spezialschiff abgeerntet. Anschließend säen Julien und Pascal die Babymuscheln auf ihre Bänke. Die Muscheln werden bei Royal Frysk Muscheln im nordfriesischen Emmelsbüll-Horsbüll verarbeitet - gekocht, gefroren oder küchenfertig abgepackt - und europaweit verkauft.
26.10.2016

Schleswig-Holstein: Miesmuschelfischerei erhält MSC-Zertifikat

Schleswig-Holsteins Muschelfischer haben gestern für ihre Miesmuschelfischerei im Wattenmeer des Landes ein Zertifikat des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten, teilt der MSC mit. Landesumweltminister Dr. Robert Habeck überreichte die Urkunde in Kiel in Anwesenheit von Umweltorganisationen und der Nationalparkverwaltung. "Die Bedingungen der MSC-Zertifizierung bestätigen den Weg, den wir gemeinsam mit Fischern und Naturschutzverbänden mit der Eckpunktevereinbarung im letzten Jahr begonnen haben", sagte Habeck. An der im Sommer 2015 gefundenen Einigung, der "Eckpunktevereinbarung zur Miesmuschelkulturwirtschaft im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer", sind neben den Fischern die fünf Umweltorganisationen Schutzstation Wattenmeer, NABU, Verein Jordsand, Landesnaturschutzverband und WWF sowie das Land Schleswig-Holstein beteiligt. WWF-Vertreter Hans-Ulrich Rösner begrüßte die Zertifizierung: "Die Muschelfischerei wird im Nationalpark Wattenmeer in Schleswig-Holstein erheblich verringert und so endlich vereinbar mit dem Schutz dieses wertvollen Gebietes."
26.10.2016

Mecklenburg: Garnelenfarm Fluxx2 meldet Insolvenz an

Eine der beiden Garnelenfarmen in Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern) hat keine zwei Jahre nach Inbetriebnahme Insolvenz angemeldet. Betroffen ist die Fluxx2 GmbH & Co. KG von Geschäftsführer Andreas Kleinselbeck, der seine Shrimps unter der Marke "Cristalle" vertrieben hatte. Das melden heute der Norddeutsche Rundfunk (NDR) und die Ostsee-Zeitung (OZ) unter Berufung auf einen Eintrag beim Amtsgericht Neubrandenburg. Nachdem im Grevesmühlener Gewerbegebiet Nordwest schon im September 2014 eine erste Kreislaufanlage für Warmwassergarnelen die Produktion aufgenommen hatte, folgte im Februar 2015 die in Rede stehende zweite Farm. Die Investoren York Dyckerhoff und Andreas Kleinselbeck hatten alleine in diese zweite White Tiger-Farm 1,6 Mio. Euro investiert, wovon fast die Hälfte öffentliche Fördergelder waren.
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