09.11.2016

USA: Unter Donald Trump droht Protektionismus

Nach der Wahl des Republikaners Donald Trump zum 45. US-Präsidenten droht dem Welthandel Protektionismus seitens der USA. Zu den potentiellen Folgen für die Fischwirtschaft hat sich IntraFish-Chefredakteur Drew Cherry Gedanken gemacht, wohlwissend, dass "diese Kolumne ein kurzes MHD besitzt". "Unter Trump dürfen wir mit einem vollständigen Ende des freien globalen Seafood-Handels rechnen, angesichts seiner radikalen Ansichten zum Handel", schreibt Cherry und nennt ein Beispiel. Im Jahre 2011 hatte Trump für die USA Einfuhrzölle von 20 Prozent gefordert und während seines Wahlkampfes kündigte er an, für Importe aus China 45 Prozent Zoll durchzusetzen. Alleine aus China hatten die USA im vergangenen Jahr 567.566 t Seafood im Wert von 2,4 Mrd. USD importiert. Das seien auf Basis Menge 21% des in die USA eingeführten Seafoods und auf Basis Wert immerhin noch 14%. "Sind die Konsumenten bereit, für ihr Seafood 40 Prozent mehr zu bezahlen? Unwahrscheinlich," meint Drew Cherry.
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08.11.2016

Indien: Shrimpzüchter BMR Seafood Group erhält ASC-Zertifizierung

Der indische Shrimpzüchter BMR Seafood Group hat eine Zertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten, teilt das Unternehmen mit. BMR besaß schon eine BAP-Akkreditierung und ein BRC-Zertifikat. In diesem Sommer hatte schon die Produktionstochter der Gruppe, BMR Industries, eine ASC-Zertifizierung für ihre Fabrik im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh erhalten. BMR Seafood besitzt eine integrierte Shrimp-Produktion mit Hatcheries auf einer Fläche von 250 Hektar, 600 Hektar Farmfläche, Labore vor Ort sowie Futtermühlen, darunter eine neue, die mit einer Kapazität von 60.000 t die größte Indiens sein soll und Futter für 1.200 Garnelenzüchter liefert.
08.11.2016

Chile stoppt Lizenzvergabe für Lachszucht im äußersten Süden

Die südlichste Region von Chile, die XII. Region von Magallan und der chilenischen Antarktis, mit ihrer bislang geringen Dichte an Lachszuchten wird von der Industrie stark nachgefragt. Doch jetzt hat Chiles Staatssekretär für Fischerei und Aquakultur, Raúl Súnico, sie komplett für weitere Lachszuchten gesperrt, schreibt IntraFish: "Hiermit erkläre ich, dass sämtliche Sektoren in jenen Gebieten, die in der Région de Magallanes bislang als für die Fischzucht geeignet galten, nicht mehr für neue Farmlizenzen zur Verfügung stehen." Derzeit lägen für die Gegend rund 1.000 Lizenzanträge vor, von denen bislang nur sieben positiv beschieden worden seien. Die Region wird von Lachszüchtern stark nachgefragt, da die Farmkonzentration dort gering ist und die Wassertemperaturen ideal sind für das Wachstum der Fische, denn die Gefahr bakterieller Probleme ist niedrig. Mehrere Unternehmen besitzen dort Konzessionen, nutzen sie aber aktuell nicht. "Es wäre eine gute Möglichkeit, unsere Produktion geographisch zu differenzieren, aber logistisch ist es schwierig und teuer, dort zu züchten", sagt Daniel Montoya, kaufmännischer Leiter bei Blumar, die dort - ebenso wie Multiexport - ungenutzte Lizenzen halten. Die größten Herausforderungen seien jedoch, Beschäftigte zu finden, die bereit sind, dort zu leben, sowie Fisch und Ausrüstung zu transportieren.
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07.11.2016

Island: Fünf weitere Fischarten starten MSC-Verfahren

Iceland Sustainable Fisheries (ISF) hat für fünf weitere Fischarten - Katfisch (Anarhichas spp.), Blauleng (Molva dipterygia), Scholle (Pleuronectes platessa), Seeteufel (Lophius spp.) und Lumb (Brosme brosme) - eine Bewertung nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) begonnen, meldet IntraFish. Das Besondere dabei hebt Gisli Gislason hervor, MSC-Regionalmanager für Island, die Färöer Inseln und Grönland: drei von den Arten sind neu im MSC-Programm - bislang gebe es noch keinen MSC-zertifizierten Seeteufel, Katfisch, Blauleng oder Lumb. Die norwegische Lumb-Fischerei befinde sich allerdings derzeit im Hauptverfahren des MSC.
04.11.2016

Island: Schwarmfischproduzent setzt auf Schockfrostung

Das isländische Fischereiunternehmen Vinnslustöðin í Vestmannaeyjum (VSV) hat beim Bau seiner neuen Schwarmfisch-Verarbeitung (Kosten: 10,5 Mio. Euro) auf Schockfroster gesetzt - während der Wettbewerb auf Island in der Regel nur Plattenfroster verwende, schreibt IntraFish. Vorstandsvorsitzender Gu∂mundur Örn Gunnarsson begründet das mit der Nachfrage aus Asien: der dortige Markt zahle für schockgefrorene pelagische Fische mehr. Außerdem sei die Schockfrostung einfacher und preiswerter als die Plattenfrost-Technologie. Die neue Produktion auf den Westmänner-Inseln könne täglich bis zu 420 t verarbeiten - vorher waren es 250 t - und das mit voraussichtlich nur 15 Mitarbeitern je Schicht.
04.11.2016

Norwegen: Seelachs-Quote auf 150.000 t angehoben

Das norwegische Fischereiministerium hat die Fangquote für Seelachs im Nordostatlantik um 10.000 t oder 7,1 Prozent auf 150.000 t im Jahr 2017 angehoben, meldet IntraFish. "Nach einer langen Zeit des Rückgangs beim Seelachs-Laicherbestand im Norden haben wir jetzt erfreulicherweise im dritten Jahr in Folge die Basis für eine Anhebung der Gesamtquote", freute sich Norwegens Fischereiminister Per Sandberg. Die Quote 2017 entspricht den Empfehlungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES).
04.11.2016

Demmin: Störzucht offenbar endgültig am Ende

Die Störzucht in Demmin (Mecklenburg-Vorpommern) ist geschlossen. "Es klang von Anfang an zu schön, um wahr zu sein. Vorpommern wird als Kaviar-Exporteur reich! Immerhin, eine Zeit lang schien es wirklich zu laufen, jetzt aber sind die letzten Störe weg", schrieb der Nordkurier gestern. Für den Betreiber Russian Sturgeon, der die Fischzucht im Jahre 2010 aus der Insolvenz von Caviar Creator übernommen hatte, wurde Ende Oktober das Insolvenzverfahren eröffnet. Rund elf Jahre nach dem Start ist jetzt Schluss mit der Störkaviar-Erzeugung am Demminer Caviar-Creator-Platz. Zuletzt sollen noch rund 15 Tonnen Fische in den 200 Becken der Kreislaufanlage geschwommen sein, meldete der NDR. Das sind etwa 5 Prozent der möglichen Kapazität von 300 Tonnen. Die letzten Störe seien an Zuchtbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern und in Litauen bzw. Russland verteilt worden. Auch die Geschäftsführung von Russian Sturgeon sitzt in Moskau und wollte die Vorgänge nicht kommentieren. In der vom Kreisveterinäramt regelmäßig kontrollierten Fischzucht hatte es mehrfach akute Probleme gegeben, weil Energielieferanten gedroht hatten, die Versorgung wegen unbezahlter Rechnungen einzustellen. Außerdem seien die Störe wiederholt tagelang nicht gefüttert worden.
03.11.2016

Thailand: Erste Shrimp-Farm erhält ASC-Zertifikat

In Thailand hat jetzt erstmals eine Garnelen-Farm ein Zertifikat des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten. Zertifiziert wurde die zum Unternehmen Best Aquaculture Partners Co., Ltd, gehörende Farm Metric Tones in der Stadt Surat Thanee, die im Jahr 200 Tonnen White Shrimps (Penaeus vannamei) produziert. Bei ihrer Zertifizierung wurde die Shrimp-Farm von der WWF Market Transformation Initiative (MTI) und dem Aquaculture Improvement Project (AIP) unterstützt. BAP-Muttergesellschaft ist die wiederum zur ebenfalls thailändisches Wales Group gehörende Sea Wealth Frozen Foods Co., die schon seit dem Jahre 2006 eine BAP-Zertifizierung besitzt und insgesamt rund 2.400 t Shrimps pro Monat produzieren soll. Thailand hat im vergangenen Jahr Seafood im Wert von 5,4 Mrd. Euro exportiert. Als Produktionsland für Shrimps ist Thailand von Platz 2 der Weltrangliste auf derzeit Platz 5 zurückgefallen. Im ersten Quartal diesen Jahres haben sich die Shrimp-Exporte Thailands allerdings erholt und sind auf 42.000 t gestiegen - ein Plus um 20% gegenüber dem Vorjahresquartal. Für das Gesamtjahr 2016 erwartet das Land eine Produktionsmenge von 270.000 bis 300.000 t Garnelen.
03.11.2016

Marokko: Tod eines Fischhändlers provoziert Massenproteste

Der brutale Tod eines marokkanischen Fischhändlers in der Presse eines Müllwagens hat in dem nordafrikanischen Land zu landesweiten Massenprotesten geführt, schreibt 'Die Welt'. Der Tod des Fischhändlers Mohesin Fikro aus al-Hoceima war für zehntausende Menschen in über 20 Städten Anlass, gegen die grassierende Korruption in Marokko auf die Straße zu gehen. Was war passiert? Fikri hatte auf seinem Lkw am Freitag vergangener Woche 500 Kilo Schwertfisch geladen, der um diese Jahreszeit nicht hätte gefangen werden dürfen. Doch gemeinsam mit drei Kollegen gelangte er durch die Kontrollen im Hafen, obwohl der Staatsanwalt die Beschlagnahmung der Fracht angeordnet hatte. Außerhalb des Hafengeländes wurde er gestoppt. Beamte der Stadt konfiszierten die Fischladung und warfen sie in einen Müllwagen. Fikri und seine Kollegen waren erzürnt und sprangen in den Müllwagen, um die Vernichtung der Fische im Wert von mehreren tausend Euro zu verhindern. Als die Presse anspringt, können sich die drei Kollegen Fikris retten, er selbst aber bleibt hängen und wird von der Maschine erdrückt. Das Video des Vorfalls, das sich in kürzester Zeit in den sozialen Medien Marokkos verbreitete, führte wenige Stunden später zu spontanen Demonstrationen im Nordosten des Königsreichs. Unter dem Slogan "Wir sind Mohesin" prangerten die Protestierenden ein strukturelles Problem an: die staatliche Willkür und Korruption in dem Land.
02.11.2016

ASC-Standard für Seriola und Cobia liegt vor

Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) hat gestern den endgültigen Standard für Gelbschwanz-, Bernstein- und Japanische Bernsteinmakrele sowie den Offiziersbarsch abgeschlossen. Über einen Zeitraum von fast acht Jahren - seit Anfang 2009 - hatten sich Züchter, Wissenschaftler, Umweltschützer und weitere Interessierte damit befasst, wie diese Fische ohne Schaden für die Umwelt und die auf den Farmen Beschäftigten produziert werden können. Der Standard behandelt die Zucht von vier Seriola-Arten (S. rivoliana, S. quinqueradiata, S. dumerilli, S. lalandi) und von Cobia bzw. Offiziersbarsch (Rachycentron canadum). Bislang werden die vier Spezies Seriola und Offiziersbarsch zu 90 Prozent in Japan produziert. Entsprechend begrüßte der Geschäftsführer der japanischen Supermarktkette AEON die Veröffentlichung des neuen Standards. Die Makrelen werden aber auch in Australien, Südamerika und in den USA gezüchtet. Die Produktion von Offiziersbarsch hat in den letzten Jahren zugenommen und findet vor allem in den USA, in Puerto Rico, Belize und in vielen Regionen Asiens statt. In Deutschland wird die Gelbschwanzmakrele (Seriola lalandi) von Fresh Völklingen produziert und als Kingfish vermarktet.
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